Merkwürdiges aus dem Web

Drah di ned um – der Blütendieb geht um

Uhr

CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten ­Kurznews immer in der Rubrik «Curiosities». Gute Unterhaltung!

(Source: Juicy Studios / adobestock.com)
(Source: Juicy Studios / adobestock.com)

ahu. In einer kuriosen Geschichte im «Paulchen Panther»-Stil hat sich die österreichische Polizei in eine peinliche Lage manövriert. Bei einer Undercover-Aktion im Darknet zog die Polizei prompt selbst den Kürzeren. Der Übeltäter ist aber nicht, wie zu erwarten wäre, ein Hacker, sondern ein «Offline-Dieb». Wie «Bluewin» schreibt, begann alles mit einem jungen Mann, der aus purer Langeweile Falschgeldnoten im Darknet bestellte. Die Beamten des Bundeskriminalamts, die Wind von der Bestellung bekommen hatten, beschlossen daraufhin, selbst aktiv zu werden. Sie bestellten ebenfalls Falschgeld und hofften, so den Falschgeld-Händler dingfest zu machen. Doch daraus wurde nichts, denn während das Paket des reuigen jungen Mannes am Zoll hängenblieb, wurde das Paket der Polizei von einem Pöstler geklaut. Die Moral von der Geschicht’? Wer Falschgeld bestellt (oder der Polizei klaut), sollte mit einer Anzeige oder Haft rechnen. Und auch die Polizei sollte alle Eventualitäten einberechnen.

Wegen schiesswütiger Schildbürger ­kommen Pizzas nicht zum Fliegen

jor. Seit gefühlt hundert Jahren wartet die Menschheit auf die Möglichkeit, sich ofenfrische Pizzas via Drohnen ausliefern lassen zu können. Doch diesem Ziel steht ein Problem im Weg, das sich auch mit milliardenschwerer Forschung und Entwicklung nicht aus der Welt schaffen lässt. Denn die grösste Gefahr für Lieferdrohnen sind weder Wind und Wetter noch rechtliche Regelungen, sondern schwerbewaffnete US-Bürger mit einer Vorliebe zur Verteidigung des eigenen Luftraums. Deutlich wird dies am Beispiel eines 72-jährigen Mannes aus Florida. Als eine Lieferdrohne des Detailhandelskonzerns Walmart das Haus des besagten Mannes überflog, kramte er seine 9-mm-Pistole aus dem Safe und feuerte auf das Fluggerät. Nach seiner Verhaftung gab der Schütze an, er sei fest davon überzeugt, dass Drohnen gar keine Waren ausliefern, sondern rein der Überwachung dienen, wie «Der Standard» berichtet. Nun droht ihm eine Anklage wegen «Schiessens auf ein Luftfahrzeug». Die Drohne hat den Angriff übrigens trotz Volltreffer überstanden. Sichtlich lädiert schaffte sie den Rückflug in den nächsten Walmart. Unklar bleibt jedoch, ob eine Abklärung bezüglich einer möglichen posttraumatischen Belastungsstörung stattgefunden hat – und wie sich der Vorfall auf die prekären Arbeitsbedingungen von Walmart-Drohnen auswirkt. 

KI schützt Mitarbeitende vor aggressiven Kunden

sme. Wütende Kundenanrufe stellen für Mitarbeitende in Callcentern eine immer grössere Belastung dar. Toshiyuki Nakatani von Softbank kam nach dem Genuss einer Fernsehsendung zum Thema Belästigung durch Kunden auf die Idee, Schreihälse am Telefon per KI zu entschärfen. Die Softbank-KI soll die Tonlage und den Tonfall von Stimmen modulieren, dabei aber den eigentlichen Wortlaut nicht verändern, wie «Golem» berichtet. Die Stimme verstellt beispielsweise hohe Stimmen nach unten und tiefe, basslastige Stimmen nach oben. Bei übermässig langen und beleidigenden Anrufen soll die KI reingrätschen und das Gespräch beenden, nachdem eine Warnmeldung an die höchst unfreundliche, anrufende Person gesendet wurde. Für das Training der KI stellte Softbank zehn Schauspielende ein, die über 100 verschiedene Sätze mit verschiedenen Emotionslagen einsprachen. Seine Stimm-KI will Softbank kommerzialisieren und ab 2025 zum Verkauf anbieten. 

Das Neueste aus der Vogel-Hitparade

tme. Wer dieser Tage in den Parks von Kiel unterwegs ist, wird des Öfteren Alarmtöne von E-Scootern vernehmen. Schuld daran sind nicht etwa diebische Elstern, sondern Amseln. Die Singvögel haben den schrillen Warnton der elektrischen Tretroller zum neuen Hitsong für ihr Repertoire erkoren. Wie «NDR» berichtet, werden Amseln neugierig, wenn sie einen Ton oder eine Tonfolge häufiger hören. Und gefällt ihnen dieser Ton, kann es sein, dass die Piepmatze diesen Ton einfach nachahmen. Weil das Alarmsignal der E-Scooter zudem gut zur Frequenz des Amselgesangs passe, ­seien die Vögel in der Lage, das Geräusch gut nachzutrillern. Bei den Männchen könnte das neue Lied ausserdem zu grösserem Erfolg bei der Partnersuche verhelfen, wenn sie das Lied ihrer Angebeteten vorzwitschern. Dass Vögel Geräusche imitieren, ist allerdings nichts Neues – in den 2000er-Jahren schafften es auch die altmodischen Handyklingeltöne in die Hitparade der Singvögel. 

Wie lange kann man Betrüger mit Dad Jokes hinhalten?

gal. «Warum funktionieren Computer nicht im Dschungel? Weil es zu viele Bugs gibt!» Mit solch schlechten Witzen und wirrem Geplapper müssen sich Telefonbetrüger rumschlagen, sobald sie ahnungslos das Gespräch mit einem KI-basierten Chatbot anfangen. Der Chatbot namens Apate wurde nämlich nur dafür entwickelt, die Zeit der Betrüger zu verschwenden. Das System hat reale Betrugsanrufe analysiert und daraus gelernt, wie man Betrüger in den Wahnsinn treibt. Professor Dali Kaafar von der Macquarie University in Australien, der das Projekt leitete, hatte selbst Spass daran, bei einem Betrugsanruf seine besten Dad Jokes auszupacken. Dieser Anruf inspirierte ihn dann, Apate mit seinem Forscherteam zu entwickeln, wie «Der Standard» berichtet. So verschwendet man mit KI stilvoll die Zeit von Kriminellen und hindert sie daran, potenzielle Opfer zu schädigen. Ein Win-Win!

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