Verwechslungsgefahr? Amazon verklagt Schweizer Start-up Amazee
Amazon mag Amazee nicht – oder zumindest nicht den Namen. Wie die in Zürich beheimatete Amazee AG berichtet, geht der amerikanische E-Commerce-Riese in den USA gerichtlich gegen die Namensgebung des helvetischen Start-ups vor und beantragt die Löschung der Schweizer Marke. Amazon sehe eine Verwechslungsgefahr wegen der Ähnlichkeit der beiden Firmennamen, so Amazee. Man habe eine aussergerichtliche Einigung angestrebt, sei damit aber gescheitert.
Bei Amazee versteht man die Ängste des Onlineshops nicht. Das Start-up betreibt eine Onlineplattform für die weltweite Zusammenarbeit unter Gleichgesinnten. Entstanden sind so etwa ein Internetausbildungszentrums in Sri Lanka, ein Internetunternehmertreffen in Zürich oder eine lückenlose Wasserversorgung in einem südafrikanischen Dorf „Eine geschäftliche Expansion in den E-Commerce-Markt, den Amazon bedient, ist zu keinem Zeitpunkt von der Amazee AG geplant gewesen“, versichern die Zürcher. Schon allein aufgrund des unterschiedlichen Bekanntheitsgrades würde keine Verwechslungsgefahr vorliegen. Zudem besteht die Namensähnlichkeit nur auf dem Papier. Ausgesprochen wird „Amazee“ nämlich analog dem englischen Adjektiv „amazing“, also mit Betonung auf der zweiten Silbe.
Eigentlich könnte man sich ja von der Aufmerksamkeit des Onlinehandelsriesen geschmeichelt fühlen, so Amazee-CEO Gregory Gerhardt. „In der Tat ist es jedoch äußerst ärgerlich, dass Amazon mit einem solchen Verfahren unsere beschränkten Ressourcen bindet.“ Amazee wehrt sich – neben der gerichtlichen Auseinandersetzung – mit seinen eigenen Mitteln gegen den Angriff aus den USA: Das Unternehmen hat auf seiner Plattform ein begleitendes Projekt lanciert, wo Interessierte Neuigkeiten zum Streitverlauf finden und sich zu Wort melden und darüber abstimmen können, ob zwischen den beiden Marken Amazee und Amazon eine Verwechslungsgefahr besteht.
Gegründet wurde Amazee im September 2007. Das Start-up zählt mittlerweile 7 Angestellte und wird von der Innovationsstelle KTI/CTI des Bundes sowie dem Technopark Zürich unterstützt.
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