Wohl doch keine IT-Camps in Zürich
Eine Firma soll für das Zürcher Schulamt bis 2018 IT-Camps durchführen. Nun ist dieses Projekt gefährdet, da in der Limmatstadt zurzeit die Ausgaben überprüft und gekürzt werden müssen.
Im Februar hatte die Stadt Zürich entschieden, die Informatik-Fertigkeiten ihrer kleinen Bürger fördern zu wollen. Sie verpflichtete daher eine lokale Firma, die bis ins Jahr 2018 verschiedene IT-Camps mit Jugendlichen durchführen sollte. Dieses Projekt steht nun auf der Kippe, da die Stadt Zürich derzeit aufgrund ihrer angespannten Finanzlage sparen möchte. Ziel ist es, den städtischen Haushalt bereits bis 2017 wieder auszugleichen. Die IT-Camps wurden daher vorerst zurückgestellt, berichtet die Neue Zürcher Zeitung.
Ein definitiver Entscheid fällt voraussichtlich in den nächsten Wochen. Zuerst müsse aber laut Regina Kesselring, Sprecherin des Schulamtes, im Stadtrat eine Budgetdebatte geführt werden. Dabei werde sich zeigen, auf welche Leistungen man in Zürich verzichten könne. Allenfalls könnten die Camps, so die NZZ, auch in abgespeckter Form trotzdem noch durchgeführt werden.
Betroffene Firma enttäuscht
Der Geschäftsführer der vom Entscheid betroffenen Firma Computer & Ferien Camps AG, Hans-Peter Stocker, zeigte sich erwartungsgemäss enttäuscht. "Es ärgert mich schon, dass dieser negative Bescheid ausgerechnet in dem Moment erfolgt, in dem die Kurse endlich institutionalisiert hätten werden sollen", zitiert ihn die NZZ. Wie die Zeitung weiter erklärt, hatte Stocker bereits in der Vergangenheit ähnliche Camps durchgeführt. Dieses Jahr erhielt er aber das erste Mal vom Schulamt einen definitiven Zuschlag für einen längeren Zeitraum von insgesamt vier Jahren.
Inhaltlich wären in den Kursen die Einführung von Office und der Umgang mit dem Internet allgemein im Vordergrund gestanden. Hans-Peter Stocker attestiert der Stadt Zürich allgemein beim Informatikunterricht relativ weit zu sein. Allerdings fände er es gut, wenn an den Schulen vermehrt auch Programmieren unterrichtet würde. Er spricht sich also de facto für noch mehr, anstatt weniger Informatikkurse an Schulen aus. Natürlich ist Stocker kein neutraler Beobachter, verdient er doch Geld mit den Kursen. Trotzdem stellt sich die Frage, ob in Zeiten zunehmender Wichtigkeit der Informatik ausgerechnet hier gespart werden sollte.