Wie IT die Welt von morgen beeinflusst

Im Rahmen des Gartner-Symposiums vom 6. bis 10. Oktober hat der Analyst in Orlando, Florida, neue Prognosen für IT-Unternehmen und Anwender präsentiert. Diese verbinden Themen wie die digitale Revolution der Industrie, Digital Business, Smart Machines sowie das Internet der Dinge und deren Auswirkungen über die Grenzen der IT hinaus.

In der IT gehe es nicht mehr um IT-Funktion alleine, sagt Gartner. Stattdessen sei die IT-Branche zum Katalysator für Innovation geworden. Laut Gartner ist diese digitale Revolution unter anderem im Bereich des 3-D-Drucks evident. Die technischen Möglichkeiten erlauben eine komplett neue Art und Weise der Herstellung physikalischer Objekte.

Gartner prognostiziert, dass bis 2018 weltweit mindestens 100 Milliarden US-Dollar Verluste durch Diebstahl von geistigem Eigentum entstehen werden. Die Kosten, eine Fälschung herzustellen, sind durch die 3-D-Drucker gesunken, und die Technik ermöglicht eine relativ schnelle Produktion von grossen Stückzahlen.

Digital Business

Gartner beschreibt mit Digital Business Geschäftszweige, die rein digitale Vermögen oder Ressourcen verwenden. Die Prognosen in diesem Bereich fokussieren auf den Arbeitsmarkt, den Absatz von Konsumgüter und den Nutzen von persönlichen Daten. Gemäss dem Marktforscher werden bis 2017 die Hälfte der Konsumgüterproduzenten 75 Prozent ihrer Forschungs- und Entwicklungskosten durch Crowdsourcing-Lösungen decken. Applikationen und Anwendungen, die Crowdsourcing ermöglichen, werden also immer wichtiger. Vor allem im Ingenieurbereich, in der IT oder auch im Marketing werden Crowdsourcing-Strategien aggressiv genutzt.

Das Digital Business werde sich auch markant auf den Arbeitsmarkt auswirken, denn durch die digitale Revolution sinke der Bedarf an Arbeitskräften. Bis 2020 werde dies allerdings soziale Unruhen auslösen. Gartner glaubt, dass bis Ende 2014 eine Art neue, digitale Occupy-Wall-Street-Bewegung entstehen wird.

Persönliche Daten

Der Wert von persönlichen Daten wird immer mehr steigen. Konsumenten werden ausserdem immer mehr eigene Daten sammeln, zum Beispiel aus Wearables wie Fitness-Trackern. Applikationen, über die Konsumentendaten geteilt werden können, werden in den nächsten Jahren im zweistelligen Bereich wachsen. Bis im Jahr 2020 sollen diese Daten rund fünf Prozent der Einnahmen der Global-Top-1000-Unternehmen ausmachen.

Gleichzeitig werde aber die Datensicherheit in Unternehmen und in Regierungen sinken. Gartner prognostiziert, dass 2020 Dreiviertel der Unternehmen und Regierungen nicht in der Lage sind sensible Daten zu schützen.

"Da sich die Struktur der Wirtschaft und der Industrie verändert, werden sich auch die IT-Systeme dahinter verändern. Dies wiederum erfordert neue Fähigkeiten und Prozesse um die Systeme am Laufen zu halten", so Daryl Plummer, Vice President und Analyst bei Gartner.