Das Server-Geschäft lässt nach
Der Server-Markt ist im letzten Jahr unter Druck geraten. Zwei neue Studien von Gartner und IDC zeigen, dass die grossen Anbieter mit dem Server-Geschäft Mühe haben. Davon profitieren die Kleineren.
Gartner und IDC haben neue Studien zum Server-Markt vorgelegt. Den Ergebnissen zufolge sanken die weltweiten Umsatzzahlen für Server im Zeitraum von einem Jahr. Gartner spricht von einem Umsatzrückgang von 5,8 Prozent, IDC beziffert den Rückgang auf 7 Prozent. Der Gesamtumsatz der Serverbranche betrug per Ende des dritten Quartals etwa 12,5 Milliarden US-Dollar, wie die beiden Marktforschungsunternehmen festhalten.
Die Grossen verlieren
Unter den grössten Anbietern konnte lediglich Cisco seine Umsatzzahlen im dritten Quartal steigern. Das US-Unternehmen verzeichnete eine Umsatzsteigerung von rund 5 Prozent, wie die Ergebnisse der beiden Studien zeigen. Die Umsatzzahlen der anderen vier Top-Anbieter gingen zurück.
Der grösste Verlierer war IBM: Das Unternehmen machte im Vergleich zu den Vorjahreswerten einen Drittel weniger Umsatz mit Servern. HPE ist mit rund einem Viertel Marktanteil zwar weiterhin Branchenprimus. Die Server-Umsätze der Firma brachen jedoch um etwa 12 Prozent ein. Dell und Lenovo verzeichneten ebenfalls Einbussen von circa 8 Prozent, wie die Ergebnisse der beiden Studien zeigen.
Kleinere Anbieter holen auf
Die Marktanteile von kleineren Anbietern nahmen gemäss den Studien zu. Ein Drittel des gesamten Server-Marktes wurde durch Anbieter abgedeckt, die nicht unter den Top-Fünf sind. Die Umsätze der kleineren Anbieter stiegen gemäss Gartner um über 7 Prozent.
Japan und China sind die einzigen Länder, in denen die Umsatzzahlen leicht stiegen. In allen anderen Regionen waren die Umsätze rückläufig. In Westeuropa gingen die Umsätze um etwa 14 Prozent zurück. Der grösste Markt bildet weiterhin die USA, die 40 Prozent der Umsätze mit Servern generiert. Auch dort gingen die Umsätze gemäss IDC um rund 8 Prozent zurück.
Mehr Bewegung im Server-Markt
Die grossen Anbieter lieferten gemäss Schätzungen von Gartner deutlich weniger Produkte aus. HPE soll einen Fünftel weniger Server ausgeliefert haben. Auch Dell und Lenovo hätten weniger Server in Umlauf gebracht. Huawei and Inspur Electronics legten hingegen bei den Auslieferungen um jeweils einen Fünftel zu. Auch weitere Firmen, die nicht zu den Top-Fünf-Anbietern zählen, hätten mehr Server ausgeliefert.
Die Ergebnisse der beiden Studien legen den Schluss nahe, dass sich der Server-Markt seit einem Jahr eher fragmentiert als konsolidiert hat. Kleinere Anbieter machen grössere Marktanteile unter sich aus, während die meisten Top-Anbieter weniger Umsatz generieren und weniger Produkte in Umlauf bringen.
Die Studien basieren auf den Geschäftszahlen von Server-Anbietern. Gartner und IDC vergleichen die Umsatzzahlen des diesjährigen dritten Quartals mit jenen des dritten Quartals des Vorjahres. Die Zahlen zu den Auslieferungen basieren auf Schätzungen.