Suisse-ID bekommt Konkurrenz
Das lettische Start-up Notakey arbeitet an einer Konzeptstudie für eine alternative Suisse-ID. Den Auftrag erhielt das Start-up von UBS, Swisscom und Credit Suisse.
Die Banken UBS und Credit Suisse sowie der Provider Swisscom planen ein System für einen digitalen Ausweis, wie der "Sonntagsblick" berichtet. Gemeinsam mit dem lettischen Start-up Notakey arbeiten die Firmen an einer Konzeptstudie.
Notakey hatte die Partnerschaft mit den dreien Anfang November dieses Jahres am Demo Day des Kickstart Accelerator in Zürich angekündigt. Dort sagte Jan Rihak, dass die digitale Identität in der Schweiz ein ungelöstes Problem sei. Rihak kümmert sich bei der UBS um digitale Geschäftsmodelle.
Erste marktreife Anwendung frühestens 2018
Rihak rechnet damit, dass erste Anwendungen aus der Zusammenarbeit mit Notakey, Swisscom und Credit Suisse frühestens 2018 marktfähig sein werden. Seiner Vorstellung nach ist es dann möglich, dass ein registrierter Bankkunde ohne zusätzliche Identifikation einen Mobiltelefonvertrag abschliessen kann.
Das System ist bekannt. Mit einem Konto bei Facebook kann sich der Anwender für etliche andere Dienste anmelden. Etwa bei Spotify. Das neue System von UBS, Credit Suisse und Swisscom soll aber die Schweizer Datenschutzregeln einhalten.
Log-in für kantonale Steuerportale
Mit der neuen ID sollen sich die Menschen ausser für Onlineshops und Bankkonten auch für kantonale Steuerportale identifizieren können. Zumindest glauben das die beteiligten Firmen.
Der Bund ist indes aussen vor. Die Initianten sehen ihn aber als Partner an, wie der "Tagesanzeiger" berichtet. Insbesondere wenn es um die Rahmenbedingungen für eine digitale Identität gehe. "Wenn es die Industrie schafft, eine gute Lösung einzuführen, dann kann sich der Bund zurücklehnen", zitiert der Tagi Rihak.
Grundsätzlich würde eine Lösung vom Bund oder aber die bestehende Suisse-ID in das neue System integriert werden, glauben die Initianten.