VRSG-Aktionäre signalisieren Zustimmung zur Abraxas-Fusion
Die Aktionäre der Verwaltungsrechenzentrum AG St. Gallen dürften mit dem geplanten Zusammenschluss mit Abraxas einverstanden sein. Das zeigte sich an der Generalversammlung in Arbon.
Die 1973 gegründete Verwaltungsrechenzentrum AG St. Gallen (VRSG) dürfte bald nicht mehr eigenständig sein. Sie will mit Abraxas fusionieren. Nicht überraschend war der geplante Zusammenschluss auch an VRSG-Generalversammlung in Arbon ein Thema. Eine Woche vor der Sitzung empfahlen die Verwaltungsräte beider Unternehmen ihren Aktionären, das Vorhaben zu unterstützen.
Kein Widerstand durch Aktionäre
VRSG-Aktionäre könnten ihre Anteilsscheine in Aktien der neuen Abraxas-VRSG Holding umtauschen. Sie soll im Oktober starten, als Übergangsgesellschaft auf dem Weg zur Fusion im April 2018. Die rund 130 VRSG-Aktionäre müssen bis Ende August entscheiden, ob sie das Angebot zum Aktientausch annehmen oder nicht. Die Stadt St. Gallen als grösste Aktionärin stimmte der Fusion bereits zu.
An der Generalversammlung informierten Eduard Gasser und Peter Baumberger über den Zusammenschluss. Der Tenor unter den Aktionären sei eindeutig: Sie wollen die Chance packen, wie es in der Mitteilung von Abraxas heisst.
Auf die Generalversammlung hin traten der Thurgauer Vertreter Peter Salvisberg und die ehemalige St. Galler Stadträtin Patrizia Adam aus dem Verwaltungsrat aus. Die Teilnehmer bestätigten die sieben weiteren bisherigen Verwaltungsratsmitglieder im Amt. Für die Nachfolge von Patrizia Adam berief die Stadt St. Gallen zudem Christian Aegerter, Stabschef Schule und Sport der Stadt, in den Verwaltungsrat. Der Sitz von Peter Salvisberg wurde mit Blick auf die geplante Fusion mit Abraxas noch nicht neu besetzt.
Hohe Rückstellungen
Die VRSG konnte ihrem Umsatz im Geschäftsjahr 2016 auf 66,2 Millionen Franken steigern. Im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Millionen oder 2,6 Prozent. Das sei Erträgen im Objektwesen und der Logistik zu verdanken. "Zu unseren 172 Gemeindekunden kamen und kommen seit Anfang 2016 zehn Verwaltungen neu dazu", sagte Verwaltungsratspräsident Eduard Gasser.
Die Jahresrechnung schloss mit einem Unternehmensergebnis von rund 10'000 Franken. Eine Dividende gab es nicht. "Dass wir trotz des erneuten Umsatzwachstums eine schwarze Null ausweisen, liegt daran, dass wir 5,6 Millionen Franken Rückstellungen bildeten, um Zusatzaufwände wegen Verzögerungen in einem laufenden Kundenprojekt abzudecken", erklärte Gasser. "Ohne die Rückstellungen entspricht der Betriebserfolg den Zielsetzungen", sagte Peter Baumberger, Vorsitzender der Geschäftsleitung.
VRSG beschäftigt rund 330 Mitarbeiter. Der IT-Dienstleister hat sich auf öffentliche Verwaltungen spezialisiert. Er bietet unter anderem Beratung, Entwicklung, Einführung, Wartung, Betrieb, Support und Kundenservice in IT-Projekten an. Am Kapital der Aktiengesellschaft sind rund 130 Städte und Gemeinden in den Kantonen Graubünden, St. Gallen, Thurgau und Zürich beteiligt. Die Kantone Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen, Thurgau und Zürich halten ebenfalls Aktien des Unternehmens.