Wettbewerb um neuartige Transportkapsel

ETH-Team schafft es in die Röhre von Hyperloop

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Ein Team der ETH Zürich hat es im Rahmen des SpaceX-Hyperloop-Pod-Wettbewerbs mit ihrem Gefährt in die Teströhre geschafft. Nur drei Teams von ursprünglich etwa 1200 kamen so weit. Elon Musk und Hyperloop One möchten mit dem Wettbewerb die Entwicklung eines futuristischen Transportsystems beschleunigen.

Der Pod des Teams ETH schaffte es unter die ersten drei. (Source: ETH)
Der Pod des Teams ETH schaffte es unter die ersten drei. (Source: ETH)

Am vergangenen Wochenende hat das ETH-Team “Swissloop“ am Rennen um die schnellste Fahrt durch den Testtunnel von Hyperloop in Hawthorne, Kalifornien, teilgenommen.

Obwohl ihr Testgefährt nur eine Geschwindigkeit von rund 40 Kilometern pro Stunde erreichte, darf die Teilnahme des Teams der ETH am Wettbewerb als grosser Erfolg gewertet werden. Denn nur drei Teams von ursprünglich etwa 1200 schafften es überhaupt in die Röhre.

Das Start-up Hyperloop und der Unternehmer Elon Musk hatten den Wettbewerb SpaceX Hyperloop Pod Competition 2015 ausgerufen. Musk hatte dafür auf dem Gelände seiner Raumfahrtfirma, SpaceX, ein Testtunnel bauen lassen.

Hyperloop One wurde 2014 gegründet. Die Gründer liessen sich für ihr (zukünftiges) Produkt von Äusserungen Musks auf einer Technologiekonferenz im Jahr 2013 inspirieren. Er befasste sich in seiner Rede mit einem Konzept für ein Transportsystem, das teilevakuierte Röhren nutzt. Die Transportgondeln darin sollen sich schwebend bewegen - durch elektromagnetische Kräfte oder auf Luftkissenkapseln. Die Idee an sich wurde bereits um 1812 erstmals vorgestellt. In teilevakuierten Röhren verringert sich der Luftwiderstand, Transportkapseln – oder "Pods" – fahren somit darin fast reibungsfrei. Es sollen theoretisch hohe Geschwindigkeiten bis zur Schallgeschwindigkeit – um 1200 Kilometer pro Stunde – möglich sein.

Der Wettbewerb umfasste bisher zwei Teile. Der erste fand Ende Januar diesen Jahres statt und beurteilte die teilnehmenden Testgefährte nach Kriterien wie Design, Sicherheit und Verlässlichkeit. Damals waren ebenfalls nur drei Kapseln für Testfahrten in der Röhre. Die ETH war zu dem Zeitpunkt nicht unter diesen dreien.

An der Entwicklung der Kapsel waren vierzig Studenten beteiligt. (Source: ETH)

Bei der zweiten Testreihe vom 25. bis zum 27. August konnte das ETH-Team ihr futuristisch anmutendes Gefährt nach unzähligen Tests im Tunnel starten. Im zweiten Teil des Wettbewerbs, bei dem es wieder rund zwei Dutzend Teams ins Finale schafften, zählte einzig die Geschwindigkeit. Darin lag dann das Team der Technischen Universität München vorn. Es erreichte mit seiner Transportkapsel rund 324 Kilometer pro Stunde.

Technische Probleme sorgten dafür, dass Swissloop zwar in die Röhre guckte, daraus aber nicht als Sieger hervorschoss, sondern den dritten Platz belegte. Silber ging an ein gemischtes Team der Northwestern University Boston und der Memorial University Neufundland in St-John in Kanada.

Die Rennstrecke betrug rund 1,25 Kilometer, der Durchmesser des Tunnels etwa einen Meter achtzig. Die Testgondeln mussten mindestens einen lebensgrossen Passagierdummy beherbergen.

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