Wie Showrooming eine Chance für den stationären Handel sein kann
Laut einer Umfrage schaut sich mehr als die Hälfte der Konsumenten Produkte im stationären Laden an und kauft dann online ein. Showrooming hat dem stationären Einzelhändler nicht nur Umsatz weggenommen, sondern auch neue Möglichkeiten eröffnet. Kunden verlangen Shopping-Apps.
Showrooming ist ein Problem für den stationären Handel, wenn dieser die Möglichkeiten mobiler Geräte nur unzureichend nutzt. Wie eine Umfrage von Scandit mit 1500 Konsumenten in den USA, Grossbritannien und Deutschland ergeben hat, schaut sich mehr als die Hälfte (58 Prozent) Produkte im Laden an und kauft dann online ein. 16 Prozent der Befragten betreibt demnach regelmässig Showrooming.
Wie das auf Barcodescanner-Lösungen spezialisierte Zürcher Unternehmen mitteilt, nutzen mehr als 63 Prozent der Befragten ihr Smartphone zumindest gelegentlich zum Onlineshopping. Allerdings verwenden nur 45 Prozent der Befragten ihre Smartphones auch zur Unterstützung des Einkaufs in Ladengeschäften.
54 Prozent erwarten Shopping-Apps
Laut Scandit waren 44 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Nutzung eines mobilen Geräts im Laden ihr Einkaufserlebnis verbessern könnte. Mit Shopping-Apps könnten stationäre Einzelhändler diese Kunden an sich binden. 54 Prozent der Befragten gab an, dass sie mobile Shopping-Apps von stationären Einzelhändlern erwarten. Scan-Apps um Barcodes einzulesen würden die Konsumenten etwa fürs Self-Checkout (30 Prozent), für die Artikelsuche (26 Prozent) und fürs Lesen von Kundenbewertungen (25 Prozent) nutzen.
Scandit-CEO Samuel Müller fordert vom Einzelhandel Apps und ein nahtlos integriertes Web-Angebot, um die Kunden ans eigene Unternehmen zu binden. Dafür sei Showrooming eine Chance, weil es die Möglichkeit biete, den Kunden zusätzliche Leistungen anzubieten und damit die Kundenbindung zu stärken. "Voraussetzung ist eine konsistente Onlinestrategie, die nicht nur die Mobilgeräte im Onlinehandel abdeckt, sondern auch deren Nutzung in den eigenen Läden", sagt Müller.
Laut Umfrageergebnis ist bei denjenigen Teilnehmern, die ein mobiles Gerät im Laden nutzen, das Smartphone mit grossem Abstand am beliebtesten (83 Prozent). An zweiter Stelle folgt das Tablet mit 14 Prozent und an dritter Stelle folgen Wearables wie Smartwatches und Smartglasses mit 3 Prozent.