Facebook bringt DSGVO-Datenschutz nur für EU-Nutzer
Facebook hat neue Datenschutz-Einstellungen im Einklang mit der EU-DSGVO angekündigt. Sie sollen auch für Mitglieder ausserhalb der Europäischen Union gelten. Änderungen an den Nutzungsbedingungen des sozialen Netzwerks wecken Zweifel an dieser Absicht.

Facebook hat angekündigt, seine Datenschutz-Einstellungen noch in der laufenden Woche zu aktualisieren und dadurch mit den Vorschriften der EU-DSGVO in Einklang zu bringen. Wie das soziale Netzwerk in einer Mitteilung schreibt, sollen Nutzer nach der Aktualisierung ihre Einstellungen prüfen und gegebenenfalls anpassen. So seien etwa neue Optionen zu Werbung, Profilinformationen oder der Gesichtserkennung vorhanden.
Facebook betont, dass die Änderungen am Datenschutz für alle Nutzer Gültigkeit haben - "No Matter Where You Live". Das scheint aber nicht der Fall zu sein, wie Reuters berichtet. Rund 1,5 Milliarden Facebook-Mitglieder ausserhalb der Europäischen Union würden durch Änderungen an den Nutzungsbedingungen nicht in den Genuss aller EU-DSGVO-Anpassungen kommen.
Ausserhalb der EU gilt US-Recht
In der Praxis bedeuten die Änderungen laut Reuters, dass die betroffenen Nutzer keine Beschwerden mehr beim irischen Datenschutzbeauftragten oder bei irischen Gerichten einreichen können. Facebook hat seinen internationalen Sitz in Irland und muss sich deshalb den dortigen Datenschutz-Regeln fügen.
Stattdessen würden Nicht-EU-Nutzer in Zukunft durch laxere US-Datenschutzgesetze geregelt, sagte Michael Veale, ein Datenschutzforscher am University College London, gegenüber der Nachrichtenagentur.
In einer Stellungsnahme habe Facebook die Bedeutung der Änderungen an den Nutzungsbedingungen heruntergespielt. Das Unternehmen habe erklärt, dass es plane, die EU-DSGVO-Datenschutz-Einstellungen nach wie vor für den Rest der Welt verfügbar zu machen. Ob dieser Ankündigung aber auch Taten folgen, ist gemäss Reuters offen.

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