Dell: 2019 bringt mehr Daten, mehr Clouds und höhere Anforderungen an die IT

Das Jahresende ist immer auch die Zeit der Prognosen. Heute wagt Dell Technologies den Blick in die Kristallkugel und erläutert die "sechs wichtigsten Trends für 2019".

Mehr Clouds durch Datenwachstum

Für 2018 hatte Dell Technologies das Entstehen einer Mega-Cloud prognostiziert - die Kombination einer Vielzahl von Public und Private Clouds in einem hochleistungsfähigen Betriebsmodell. Diese Prognose bestätigte sich in Form von Multi-Cloud-Modellen. Statt der Diskussion Public versus Private Cloud gewinnen Multi-Cloud-Ansätze an Bedeutung und treiben laut Dell die Automatisierung sowie die Datenverarbeitung mittels künstlicher Intelligenz und Machine Learning voran, denn sie geben Unternehmen die Möglichkeit, Daten jederzeit und an jedem Ort zu verwalten, zu verschieben und zu bearbeiten. Als Folge entstünden immer mehr Clouds, da die Datenhaltung zunehmend verteilt erfolge - am Netzwerkrand (Edge), in Umgebungen für autonomes Fahren oder in intelligenten Fabriken, in Cloud-nativen Apps, im besonders geschützten eigenen Rechenzentrum und in der Public Cloud für eine Vielzahl von Anwendungen und Diensten, die Konsumenten täglich nutzen.

Mehrstufiges Cloud-Modell

Mit dem steigenden Datenaufkommen am Netzwerkrand und dem Bedarf nach leistungsfähiger, skalierbarer Echtzeit-Analyse zur Unterstützung von KI- und Machine-Learning-Applikationen werden laut Dell verteilte Rechenzentren benötigt. Multi- und Hybrid-Cloud-Modelle entwickeln sich demnach weiter und stellen Cloud-Computing-Funktionen in den verschiedenen Stadien der Datenverarbeitung bereit, um den jeweils spezifischen Anforderungen optimal zu entsprechen. Dieser Schritt näher an die Edge werde auch Analysen und Datenmanagement ausserhalb der Kerninfrastruktur unterstützen - als Erweiterung einer im eigenen Rechenzentrum gehosteten Private Cloud. Eine Kombination aus Public, Private und Hybrid Clouds werde zur Normalität. Solche Multi-Tier-Clouds können von grossen Public-Cloud-Rechenzentren über dedizierte und dafür optimierte Rechenzentren in Unternehmen sowie Real Time Edge Clouds bis hin zu intelligenten Endgeräten verteilt sein. Lesen Sie hier in meinem Editorial "Es ist Cloud, und alle gehen hin", was Multicloud für Unternehmen bedeutet und warum kaum ein Weg daran vorbeiführt.

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen

Anwendungen von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) sollen die User Experience erweitern und verbessern sowie die Komplexität beim Umgang mit Technologie reduzieren. Die Grenze zwischen Aktivitäten, die von Menschen oder Maschinen ausgeführt werden, verschieben sich laut Dell. Und KI unterstütze auch immer mehr Entscheidungen in Unternehmen. PCs sollen zukünftig in der Lage sein, ihren Energieverbrauch auf der Grundlage von Nutzungsmustern vorherzusagen, während Apps von den Präferenzen und Verhaltensweisen der Benutzer lernten, um eine personalisierte Umgebung bereitzustellen. Selbst etablierte Unternehmensanwendungen sollen KI und ML nutzen, um eine stärkere Automatisierung voranzutreiben und Mitarbeiter bei der Vorbereitung strategischer Entscheidungen zu unterstützen. Schon an der Dell Technologies World im Mai in Las Vegas sprach Michael Dell darüber, was KI und Co. für Unternehmen leisten können.

5G

5G wird als Top-IT-Trend in vielen Prognosen für 2019 genannt. Dabei wird laut Dell aber häufig übersehen, dass dieser neue Mobilfunkstandard Anlass für Unternehmen sein sollte, eine Software-definierte IT-Strategie zu entwickeln. 5G erfordere ein Software-definiertes Netzwerk und neue verteilte Rechenmodelle. Diese müssten letztlich durch vollständig Software-definierte Rechenzentren unterstützt werden, um sicherzustellen, dass die Daten mit der erforderlichen Geschwindigkeit und Skalierbarkeit transportiert werden können. Unternehmen müssten 5G-Infrastrukturen einfach verwalten können, um bei Bedarf schnell neuen Softwarecode und APIs einzuführen. Automatisierung und Intelligenz spielen demnach eine entscheidende Rolle. Hier setze Software-defined mit skalierbaren NVMe-Fabrics und SD-WAN an. Auch hierzulande steht 5G in den Startlöchern, wie Sie in diesem Artikel über die 5G-Pläne der Swisscom lesen.

AR/VR

Augmented und Virtual Reality haben laut Dell im Laufe des Jahres 2018 grosse Fortschritte erzielt, um ein immersives, verbessertes visuelles Erlebnis zu schaffen - als Folge davon soll 2019 auch die Akzeptanz dieser Technologien am Arbeitsplatz zunehmen. Den Durchbruch werde AR/VR nicht aufgrund von Verbesserungen der Benutzeroberfläche schaffen, sondern durch Fortschritte bei den Infrastrukturen für Rechenzentren und Clouds. Denn diese würden die Daten, die Verarbeitungskapazität und die Leistung bereitstellen, die erforderlich seien, um AR/VR zu einem vollständig immersiven Erlebnis zu machen. Als Folge davon werde AR/VR nicht mehr als eigenständige Benutzererfahrung gesehen, sondern als Präsentationsschnittstelle für die erweiterten Möglichkeiten moderner Rechenzentren bei der Bereitstellung KI-gesteuerter Geschäftserkenntnisse und umfangreicher Datenbestände. Wie der Stand zu AR/VR in der Schweiz ist, lesen Sie in diesem Hintergrundartikel unserer Schwesterpublikation IT-Markt.

Daten befeuern Technologieinvestitionen

Marktforscher prognostizieren laut Dell, dass das Datenvolumen bis zum Jahr 2020 auf 44 Zettabyte anwachsen wird. Da Unternehmen diese Daten immer intensiver auswerten würden und damit neue Erkenntnisse gewännen, die Innovationen und effizientere Geschäftsprozesse vorantreiben sollen, erfolgten mehr Technologieinvestitionen. Neue Start-ups entstehen demnach, um die grössten Herausforderungen zu bewältigen und KI zur Realität werden zu lassen: Datenmanagement und verteilte Analysen sowie Daten-Compliance-Lösungen.