So will der Bundesrat die digitale Transformation der Bundesverwaltung anpacken
Der Bundesrat hat festgelegt, wie er die digitale Transformation der Bundesverwaltung gestalten will. Sie soll agiler und effizienter werden - ohne dabei die Servicequalität zu beeinträchtigen.
Am 30. Januar hat der Bundesrat ein Zielbild für die digitale Transformation der Bundesverwaltung gutgeheissen. Dieses Zielbild solle als Leitlinie für den Aufbau der digitalen Infrastrukturen dienen, heisst es in einer Mitteilung auf admin.ch.
Der Bundesrat beauftragte das Eidgenössische Finanzdepartement im November 2018, das Zielbild in Kooperation mit den Departementen und der Bundeskanzlei zu erarbeiten. Weil es auf kantonaler und nationaler Ebene schon verschiedene Strategien und Erwartungshaltungen gegeben habe, heisst es in der Mitteilung.
Das Zielbild enthält unter anderem folgende Aussagen:
Die Bundesverwaltung soll ihre Verwaltungs- und Behördenleistungen so gestalten, dass sie in die Lebenssituation der Kunden (Private und Unternehmen) eingebettet sind.
Der Kunde soll einen "single point of contact" erhalten.
Der Kunde soll Kerndaten nur einmal angeben und sich in den Portalen und Apps der Bundesverwaltung nur einmal einloggen müssen.
Die angebotenen Dienstleistungen sollen rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
Die digitale Transformation soll zu neuen Serviceleistungen führen, die für die Kunden automatisiert ablaufen.
Die Bundesverwaltung soll ihre Prozesse vereinfachen und medienbruchfrei gestalten.
Die Bundesverwaltung soll die Erstellung und die Qualitätskontrolle der Prozesse nach Möglichkeit automatisieren.
Die Bundesverwaltung soll bestehende, oftmals hierarchische und in Silos organiserte Strukturen anpassen.
Die Bundesverwaltung soll effektiver und agiler werden.
Die digitalen Leistungen der Bundesverwaltung sollen benutzerfreundlich, barrierefrei, ressourcenoptimiert, mehrfach verwendbar und skalierbar sein.
Die Bundesverwaltung soll ihre IT-Innovationen in gegenseitiger Abstimmung mit der Service-, Geschäfts- und Managements- beziehungsweise Organisationsinnovation entwickeln.
Chef des Eidgenössischen Finanzdepartements ist Ueli Maurer. Er verrät im Gespräch mit der Redaktion, wie die Schweiz ihre digitalen Herausforderungen angehen soll, und wo die IT-Baustellen liegen. Das Interview können Sie hier lesen.
Für die Umsetzung der Ziele will sich der Bund an folgenden Grundsätzen orientieren:
Die Ausgestaltung der Ziele soll sich nach den Lebenssituationen und -bedürfnissen der Kunden richten.
Die Rahmenbedingungen sind so zu verbessern, dass es Anreize für die Verwaltungseinheiten und die einzelnen Mitarbeitenden gibt, die digitale Transformation voranzutreiben.
Die Bundesverwaltung soll mit Aus- und Weiterbildungs- sowie Sensibilisierungsangeboten dafür sorgen, dass die Mitarbeiter mit der digitalen Transformation umgehen können.
Projekte sollen nach Möglichkeit kostentransparent sein, mit Vollkostenbetrachtung, Nutzennachweis und Leistungskennzahlen.
Digitalisierung und digitale Transformation sollen langfristig zu tieferen Kosten und weniger Personalressourcen führen, ohne die Servicequalität und -breite zu beeinträchtigen.
Die Bundesverwaltung soll die Anforderungen des Datenschutzes umsetzen und Risiken im Bereich der Informationssicherheit auf ein tragbares Niveau reduzieren.
Der Bundesrat werde das Zielbild alle zwei Jahre auf seine Aktualität prüfen und bei Bedarf anpassen, heisst es im Dokument. Sie können es hier als PDF herunterladen.