EPD-Start fällt ins Wasser
Fehlstart für das elektronische Patientendossier: Der geplante Apriltermin verzögert sich. Frühestens im Sommer 2020 soll die erste Stammgemeinschaft bereit sein. Bund und Kantone nennen die Gründe.
Das elektronische Patientendossier (EPD) wird nicht wie geplant im April 2020 starten. Durch Verzögerungen im Zertifizierungsverfahren verschiebt sich der Start mindestens bis Sommer 2020, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt.
Der Grund für die zeitliche Verschiebung ist die Zertifizierung der Stammgemeinschaften, die das EPD anbieten, und die Akkreditierung der Zertifizierungsstellen. Diese Prozesse dauern länger als geplant, heisst es weiter. Die Zertifizierung soll sicher stellen, dass der Schutz der Patienten gewährleistet ist.
Akutspitäler, Reha-Kliniken und stationäre Psychiatrien können sich einer von derzeit acht Stammgemeinschaften anschliessen.
Bund und Kantone nehmen die Verzögerung zur Kenntnis. Der "Umfang des Zertifizierungsverfahrens zum Zeitpunkt der Gesetzgebung" konnte nicht genau abgeschätzt werden. Der zuständige Ausschuss erwartet aber, dass alle Einwohner der Schweiz bis Herbst 2020 ein EPD eröffnen können. Die zusätzliche Zeit soll auch als Testphase für die Stammgemeinschaften genutzt werden.
Für die Gesundheitsversorgung der Schweiz soll der spätere EPD-Start keine negativen Auswirkungen haben, teilt der Ausschuss mit.