AWS lanciert Low-Code-Tool Honeycode
AWS hat sein Low-Code-Tool Honeycode lanciert. Auch Nutzer ohne Programmierkenntnisse sollen damit Apps entwickeln können. Mit dem Angebot will AWS zu Microsoft PowerApps und Googles No-Code-Plattform AppSheet aufschliessen.
Amazon Web Services (AWS) hat mit Honeycode einen neuen Dienst vorgestellt, der auch Nicht-Programmierern ermöglichen soll, Apps und Webapplikationen zu entwickeln. Auf Basis einer AWS-Datenbank liessen sich Anwendungen über eine einfache Bedienungsoberfläche mit Dropdown-Menüs erstellen. Als Beispiele nennt AWS Apps für die zeitliche Erfassung von Daten, das Versenden von Benachrichtigungen, Prozessgenehmigungen, Ereignisplanung, Customer Relationship Management, Benutzerumfragen und Projektmanagement.
Die Dateneingabe funktioniert wie in einer Excel-Tabelle. Applikationen liessen sich über ein webbasiertes Drag-and-Drop-Menü gestalten. "Mit Amazon Honeycode können Kunden mit einem einfachen visuellen Application Builder hochgradig interaktive Web- und Mobilanwendungen erstellen, die von einer leistungsstarken, AWS-Datenbank unterstützt werden", schreibt AWS in einem Blogeintrag. Nutzer könnten dynamische Dashboards erstellen, die in Echtzeit aktualisiert werden, wenn sich die Datenbasis ändert. Zudem steht eine Reihe von vorkonfigurierter Templates bereit – beispielsweise für Applikationen zur Auftragsbestätigung, Zeiterfassung oder zur Verwaltung von Lagerbeständen.
Ein boomender Markt
Mit dieser Lösung steigt AWS in einen boomenden Markt. Low-Code-Dienste werden auch unter Programmierern beliebter: Gemäss einer globalen Befragung von Marktforscher Forrester zeigten sich 37 Prozent der Entwickler bereit, Low-Code-Tools zu nutzen. Bis Mitte 2020 werde sich dieser Anteil verdoppeln, schätzen die Analysten.
Mit Honeycode versucht AWS vor allem, zu Microsoft und Google aufzuschliessen. Microsoft hat sich mit seiner 2015 vorgestellten PowerApps-Lösung schon länger auf dem Low-Code/No-Code-Markt positioniert. Google kaufte im vergangenen Januar die No-Code-Entwicklungsplattform AppSheet. Durch die Integration dieses Tools will Google das Erstellen von Apps ohne Programmierkenntnisse nicht nur auf Basis der eigenen Angebote wie Google Cloud und G Suite ermöglichen, sondern auch auf der Grundlage von Drittanbieterdiensten wie MySQL, AWS, Salesforce und Smartsheet.
OpenAI hat kürzlich ein Modell künstlicher Intelligenz entwickelt, das aus natürlicher Sprache automatisch Python-Code generieren soll. Das Projekt ist ein Ergebnis aus einer Milliarden-Dollar-Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI, welche darauf abzielt, KI-Modelle zu entwickeln, die immer grössere Datenmengen verarbeiten können.