Im Gespräch mit Peter Baumberger

Die Gemeinde-Suite - der Full Service von Abraxas

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von Gregor Patorski, Redaktor und Mediensprecher, Abraxas

Peter Baumberger ist bei Abraxas für die Bereiche Gemeinden und Digital Government & Fachapplikationen verantwortlich. Sein Anspruch, Städten und Gemeinden einen umfassenden Service zu bieten, beinhaltet verschiedene Dimensionen. Zentral dabei ist immer: Voller Einsatz für jeden Kunden.

Peter Baumberger ist seit der Fusion 2018 stv. CEO und Leiter der Bereiche Gemeinden und Digital Government & Fachlösungen bei Abraxas. (Source: Florian Brunner)
Peter Baumberger ist seit der Fusion 2018 stv. CEO und Leiter der Bereiche Gemeinden und Digital Government & Fachlösungen bei Abraxas. (Source: Florian Brunner)

Ganz generell: Was versteht man bei Abraxas unter Full Service?

Peter Baumberger: Im Kern verstehe ich Full Service allumfassend. In uns hat jeder Kunde einen Ansprechpartner, der für ihn da ist und seine Probleme gesamtheitlich löst. Das beinhaltet auch, dass wir die Prozesse unserer Kunden kennen und mittels durchgängiger Lösungen - von den Gemeinden über die Kantone bis zum Bund, zur Bevölkerung und zu den Unternehmen - auch abhandeln können. Darunter fallen Security, IT-Infrastruktur, Outsourcing, die verschiedenen Fachlösungen, unsere Beratungsdienstleistungen und nicht zu vergessen auch Druck und Verpackung. Jede Verwaltung erhält im Gesamtuniversum von Abraxas eine Lösung für ihre sämtlichen IT-Anliegen. Mein Leitspruch: Wir kümmern uns darum. Wir begleiten Städte und Gemeinden auf ihrem Weg in die Digitalisierung. Das ist ein Pfeiler unserer Strategie.

Begleiten heisst ja auch beraten. Wie sieht diesbezüglich der umfassende Service aus?

Wir haben in den einzelnen Fachbereichen wahnsinnig gute Leute mit einem grossen Know-how. Dieses Know-how wollen wir unseren Kunden besser zur Verfügung stellen und ihnen ihre Arbeit erleichtern. Das erreicht man, indem man Prozesse hinterfragt, automatisiert und digitalisiert. Die Fachapplikationen sind, was die Funktionen angeht, teilweise wirklich umfassend. Hier können wir unseren Kunden Möglichkeiten aufzeigen, die sie allenfalls noch nicht kennen - oder zumindest nicht in diesem Umfang. Dieses Bedürfnis haben wir erkannt und bieten neu die Lösungs- und Prozessberatung für unsere verschiedenen Dienstleistungspakete der Gemeinde-Suite an.

Sie sprachen die Strategie an. Welchen Stellenwert haben Gemeindekunden innerhalb der Gesamtstrategie?

Die Gemeinde-Suite ist ein Eckpfeiler unserer Strategie - neben der IT-Infrastruktur, dem Steuerbereich und den grossen Fachlösungen CARI, EPSI und JURIS. Fast möchte ich sagen, die Gemeinde-Suite ist das Fundament: Wo läuft denn Digital Government ab mit der Bürgerin und dem Bürger? Nicht beim Bund, weniger bei den Kantonen, das passiert bei den Kommunen. Nur schon darum haben die Gemeinden einen ganz wichtigen Stellenwert für uns. Wir sind überzeugt, dass man das Zusammenspiel Gemeinde, Kanton, Bund plus Bevölkerung und Unternehmen so am besten gewährleisten kann. Wir haben hier also gewisse Ambitionen. Wir wollen wachsen und mit unserer Gemeinde-Suite der führende Anbieter in der Deutschschweiz sein. Eine so umfassende Gemeinde-Suite hat kein Mitbewerber, davon bin ich überzeugt: angefangen beim Grundbuch über die Einwohnerkontrolle über Finanzen, Steuern, Betreibungs-, Bau- und Sozialwesen bis hin zur Schulverwaltung. Unser gros­ser Vorteil ist es, dass alles integriert ist. Die Gemeinde-Suite ist unser Full Service, den wir Städten und Gemeinden bieten können.

Löst diese Wachstumsstrategie bei einzelnen Kunden nicht vielleicht auch Ängste aus? Im Sinn von: die werden immer grösser, wir werden weniger wichtig.

Es ist eher umgekehrt. Wenn wir grösser werden, können wir Skaleneffekte erzielen und neue Technologien wie etwa einen Chatbot anbieten, der für eine einzelne Gemeinde nicht bezahlbar wäre. Wenn man in einem Verbund agiert, werden Neuerungen finanziell auch tragbar. Daher ist jeder Kunde wichtig. Natürlich müssen wir für jeden Kunden eine perfekte Dienstleistungsbereitschaft, Flexibilität und Kundenorientierung an den Tag legen. Da haben wir noch Nachholbedarf. Auch das ist Full Service: voller Einsatz für jeden Kunden. Die Extrameile gehen wollen und Mehrwert schaffen. Das erwarte ich von mir und allen Mitarbeitenden bei Abraxas. Es macht ja auch Freude, wenn man unterstützen kann und wenn man sieht, dass es vorwärtsgeht.

Auch die Coronakrise hat so manches ausgelöst. Wie sind Gemeinden mit dieser speziellen Situation umgegangen?

Corona hat die Auseinandersetzung mit den digitalen Möglichkeiten forciert: Was brauche ich alles für einen mobilen Arbeitsplatz? Wie richte ich mich im Homeoffice ein? Wie schalte ich jemanden in einer Videokonferenz hinzu? Bei solchen und ähnlichen Fragen konnten wir unsere Kunden gut unterstützen. Wir stellten auch eine spezielle Homeoffice-Hotline zur Verfügung und konnten so helfen, wenn es Probleme beim Einrichten gab - sei es mit den Endgeräten oder mit dem Netzwerk. Dieser Service ist sehr gut angekommen bei den Gemeinden. Wir waren hier im wahrsten Sinne des Wortes der Begleiter: Wir konnten unsere eigenen Erfahrungen gleich für die Gemeinden adaptieren. Diese Möglichkeiten haben wir, auch weil wir eine gewisse Grösse haben.

Wie wird sich das Arbeiten auf der Gemeinde längerfristig ändern?

Die Arbeitswelt nach Corona wird nicht mehr dieselbe sein. Der Digitalisierungsschub wird in der öffentlichen Verwaltung Änderungen bewirken, wie sie Banken vor rund zehn Jahren durchgemacht haben. Der Publikumsverkehr wird abnehmen. Wie beim Onlinebanking werde ich als Bürger beim Online-Government alles von zuhause erledigen können. Ein paar solcher Services kennen wir heute schon, wie Fristverlängerung bei den Steuern oder Betreibungsauszüge bestellen. Hier wird es einen Schub geben. Das Angebot wird wachsen und durchgängiger werden. Gemeinden werden immer mehr Dienstleistungen digital anbieten, für die ich nicht mehr vorbeikommen muss und nicht an die Öffnungszeiten gebunden bin. Auch das Arbeiten in der Verwaltung wird sich ändern. Homeoffice ist auch in der öffentlichen Hand möglich. Die Rolle der IT wird wichtiger werden. Hier können wir umfassend unterstützen.

Es gibt aber auch Entwicklungen, die Abraxas aktiv mitgestaltet. Gibt es Projekte im Köcher speziell für Gemeinden?

Ja, die haben wir. Wir sind daran, alle Applikationen zu erneuern und sie web- und cloudfähig zu machen. Die Basis dafür ist unser neues Personenregister. Damit muss man eine Adresse nur noch ein Mal erfassen und sie steht allen Lösungen zur Verfügung. Dadurch können Doubletten vermieden werden. Mit dem Personenregister (siehe Beitrag auf Seite 8, Anm. d. Red.) schaffen wir die Voraussetzung dafür, unsere und andere Lösungen untereinander noch durchgängiger zu machen. Auch unsere Einwohnerlösung wird erneuert. Hier haben wir mit Innosolv einen neuen Partner. Wir haben bereits einen ersten Testmandanten aufgestellt und werden bis Ende 2023 alle unsere Kunden umstellen können. Auch im Bereich Security bauen wir unser Angebot für Städte und Gemeinden aus: Cyberangriffe machen nämlich auch vor der öffentlichen Hand nicht Halt.

Peter Baumberger ist seit der Fusion 2018 stv. CEO und Leiter der Bereiche Gemeinden und Digital Government & Fachlösungen bei Abraxas. Zuvor war er während acht Jahren Vorsitzender der Geschäftsleitung der VRSG. Die Verwaltung kennt er von Grund auf: Das KV absolvierte er auf der Gemeinde St. Margrethen, leitete mit 22 als jüngster Gemeindeammann des Kantons St. Gallen die Geschicke von Rieden ob Gommiswald und später in gleicher Funktion auch jene von Goldach - wo er heute noch wohnt und häufig auf den Strassen mit seinem Bike unterwegs ist.

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