Smartphone-Markt: Apple toppt, Huawei floppt
Das iPhone 12 katapultiert Apple im vierten Quartal 2020 an die Spitze des Smartphone-Markts. Währenddessen leidet Huawei unter den Sanktionen der USA und verliert weiter Marktanteile. Gemäss IDC erhole sich der Smartphone-Markt schneller als erwartet. Die Marktforscher wagen eine positive Prognose für 2021.
Marktforscher IDC hat Zahlen zum vierten Quartal 2020 für den Smartphone-Markt veröffentlicht. Insgesamt seien knapp 365 Millionen Geräte ausgeliefert worden, eine Zunahme von 4,4 Prozent gegenüber Vorjahr. Über das ganze Jahr hinweg betrachtet seien aber 5,9 Prozent weniger Smartphones verschifft worden. Doch gemäss IDC scheine sich der globale Smartphone-Markt nach einer schwachen ersten Jahreshälfte weiter zu erholen.
Dieser Umstand sei vor allem Apple zu verdanken. Die Lancierung des iPhone 12 bescherte dem kalifornischen Konzern Rekordverkäufe. 90,1 Millionen Geräte kamen gemäss IDC auf den Markt. So dominierte Apple das vierte Quartal mit einem Marktanteil von 23,4 Prozent. Über das ganze Jahr hinweg betrachtet gelang es Apple jedoch nicht, Marktführer Samsung vom Thron zu stossen.
Huawei leidet unter US-Sanktionen
Ganz anders sieht es für den Konkurrenten Huawei aus. Der Absatz des chinesischen Herstellers bricht nach zusätzlichen US-Sanktionen weiter ein. Mit 32,1 Millionen verschifften Geräten im vierten Quartal fällt Huawei gemäss IDC auf den fünften Platz hinter Apple, Samsung, Xiaomi und Oppo zurück. Das ist eine Abnahme von 42,4 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2019. Verglichen zu Vorjahr büsste Huawei auch 6,8 Prozent Marktanteile ein. Auch im Ganzjahresvergleich verliert Huawei an Boden und rutscht hinter Samsung und Apple auf Platz Drei.
Der abnehmende Marktanteil von Huawei ist eine Folge von Sanktionen der US-Regierung im Zuge eines anhaltenden Handelsstreits mit China. Huawei ist der US-Regierung bereits seit längerer Zeit ein Dorn im Auge. So verbot sie amerikanischen Firmen, Geschäfte mit dem Smartphone-Hersteller zu machen. Prekär für Huawei, da infolgedessen Grosskonzerne wie Google, Intel, Microsoft und ARM die Zusammenarbeit pausierten. So dürfen Huawei-Geräte auch keine Google Apps mehr auf ihren Geräten installieren. Huawei versuchte erst mit diversen Tricks, dieses Problem zu umgehen.
Im Februar 2020 unternahm die US-Regierung weitere Schritte, um Huawei vom weltweiten Chipmarkt abzuschneiden, und machte die Drohung im Mai wahr. Der chinesische Hersteller geriet in der Folge in Materialnot. Die Konsequenz davon zeigte sich im November 2020, als Huawei seine Smartphone-Marke Honor veräusserte. Der Verkauf sollte die Lieferkette von Honor retten, wie das Unternehmen mitteilte.