Finnova lanciert Open Banking as a Service
Bankensoftware-Hersteller Finnova startet ein As-a-Service-Angebot für Open Banking. Banken, die mit der Finnova-Plattform arbeiten, können damit Dienste von Fintechs anbinden. Die Basis der Lösung stammt von Ergon Informatik.
Finnova öffnet seine Plattform für Drittanbieter. Der Lenzburger Hersteller von Bankensoftware bringt ein Angebot namens "Open Banking as a Service" auf den Markt. Banken, die auf die Finnova-Plattform setzen, könnten damit Dienste von Fintech-Firmen anbinden.
In einem ersten Schritt ermögliche die Lösung den Zahlungsauslösedienst (Payment Initiation Service) und den Kontoinformationsdienst (Account Information Service) - zwei zentrale Geschäftsfälle für Banken, teilt Finnova mit.
Plattformgeschäft für Banken
"Die Open-Banking-as-a-Service-Lösung bietet unseren Banken die Möglichkeit, plattformbasierte Geschäftsmodelle umzusetzen", lässt sich Simon Kauth, Chief Product Officer von Finnova, in der Mitteilung zitieren. Finanzinstitute könnten sich auf diese Weise in "Ecosystems einbinden" und sich mit externen Partnern für neue Kooperationen vernetzen.
Finnova bewirbt das Angebot als Schweizer Antwort auf die PSD2-Richtlinie der EU zur Harmonisierung des Zahlungsverkehrs. Die Lösung basiere auf dem definierten Standard der unabhängigen OpenBankingProject.ch-Vereinigung.
Ergon ist Technologiepartner
Ein zentraler Bestandteil des Angebots ist die Swiss-Open-Banking-Lösung von Ergon Informatik. Darüber hinaus bringe Ergon auch Security-Produkte und Erfahrungen aus ähnlichen Projekten mit Schweizer und EU-Banken mit ein, heisst es in der Mitteilung.
"Die Einführung von Open Banking und die Umstellung auf API-fähige Infrastrukturen und Plattformmodelle schafft modernen Banken erhebliche Vorteile für neue Erträge und Kosteneffizienz", sagt Adrian Berger, MD Finance & Telecom Solutions von Ergon.
Adrian Berger, MD Finance & Telecom Solutions, Ergon Informatik. (Source: zVg)
Seit April 2021 setzt gemäss Mitteilung eine nicht namentlich genannte Liechtensteiner Bank die Lösung ein. Weitere Open-Banking-as-a-Service-Angebote sollen laufend folgen.
Open Banking kommt in der Schweiz an
Open Banking gewinnt in der Schweiz an Zuspruch. Gemäss einer Befragung von Mastercard profitiert bereits ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer von Open Banking, beispielsweise durch die Nutzung von bankunabhängigen und kontoübergreifenden Apps. In Europa machen dies 22 Prozent. Zudem würden 35 Prozent der Schweizer ein solches Angebot nutzen, wenn es ihnen zur Verfügung stünde.
In der Europäischen Union ist Open Banking bereits staatlich reguliert; die Schweiz setzt zunächst auf Selbstregulierung. Open Banking bedeute mehr als bloss Schnittstellen, und auf dem Weg zu einem offenen Ökosystem gelte es, noch einige Hürden zu nehmen, sagen Ralph Hutter und Sven Biellmann von Finnova in Interview.