Partner-Post Gesundheitswesen

Technologie als Chance betrachten

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von Bardia M. Zanganeh, Health Practice Lead, Zühlke

Self-Care, Digital Health und E-Commerce spielen eine immer wichtigere Rolle im Gesundheitswesen. Befähigt werden diese durch technologischen Fortschritt rund um ­grössere Datenmengen und künstliche Intelligenz.

Bardia M. Zanganeh, Health Practice Lead, Zühlke. (Source: Zuehlke Engineering AG)
Bardia M. Zanganeh, Health Practice Lead, Zühlke. (Source: Zuehlke Engineering AG)

Die aktuelle Pandemie hat viele dazu bewegt, achtsamer mit ihrer Gesundheit umzugehen. Viele Unternehmen im Gesundheitsbereich oder im gesundheitsnahen Umfeld erleben eine erhebliche Erhöhung der Nachfrage. Dies sind Unternehmen im Bereich des allgemeinen Wohlbefindens und der Ernährung wie auch solche in der gezielten Unterstützung bei der Diagnose, Behandlung oder Pflege. Zugleich ist auch eine Verschiebung in Richtung Vorsorge zu beobachten. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Lösungen, welche die Konsumentinnen und Konsumenten stärker zu einem gesunden Lebensstil befähigen.

Ein Treiber dieser Verschiebung ist der technologische Fortschritt, also die Digitalisierung und die Miniaturisierung. Gepaart mit der immer grösser werdenden verfügbaren Menge an strukturierten Daten sind die Konsumenten heute in der Lage, Entscheidungen zu treffen, für die sie früher eher Ärzte oder Fachpersonen konsultiert hätten. Diese Bewegung in Richtung Self-Care wird weiter bestärkt mit Möglichkeiten des Self-Trackings. So ist eine Verhaltensänderung zu beobachten, die teils auf einer Lebenseinstellung basiert, teils durch die horrenden Gesundheitskosten vor allem bei chronischen Krankheiten gefördert wird und auch mit dem pandemiebedingten geringeren Zugang zu Gesundheitseinrichtungen zusammenhängt.

Prävention dank künstlicher Intelligenz

Auch der Bereich Digital Health nimmt an Fahrt auf, wobei auch politisch und regulatorisch die neuen technologischen Möglichkeiten vermehrt berücksichtigt werden. Nimmt man das Beispiel der digitalen Gesundheits-Apps (DiGAs) oder Vergütungen für telemedizinische Konsultationen, wurden bereits grosse Fortschritte erzielt. Doch es gibt auch Rückschläge, wie die Verzögerungen bei der Einführung des digitalen Patientendossiers in der Schweiz zeigen.

Andererseits werden Consumer Medical Devices, die etwa bei Home-Care oder bei Anwendungen zu Remote-Patient-Monitoring eingesetzt werden, in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen. Daten, die über solche Geräte ermittelt werden (ergänzt mit Technologien rund um die künstliche Intelligenz), unterstützen bei der Überwachung von Therapieverläufen und könnten in Zukunft Patienten auch beratend zur Seite stehen. Somit werden wir in den kommenden Jahrzehnten in sich geschlossene und integrierte Systeme sehen, die uns mithilfe künstlicher Intelligenz in der Prävention begleiten, gleichzeitig die Auswahl von rezeptpflichtigen oder rezeptfreien Medikamenten treffen können und über E-Commerce-Lösungen diese auch bestellen und liefern lassen. Auch die Vergütungsanträge an Krankenkassen werden für solche Anwendungsfälle automatisiert ablaufen.

Konsumenten im Fokus

Letztlich ist es wesentlich, dass wir auch in einem stark regulierten Umfeld wie dem der Gesundheitsindustrie den Blickwinkel der Nutzerinnen und Nutzer stärker mit einbeziehen. Die Konsumenten sagen: "Ich habe ein Problem und ich möchte es behandeln" oder "Ich möchte gesund bleiben" – die regulatorischen Anforderungen stehen also für die Konsumenten nicht immer im Vordergrund. Darauf zu hören, eröffnet Möglichkeiten, vor allem im Bereich Consumer Health. Wenn wir Technologie als Chance betrachten, wird sie zu einem wichtigen Bestandteil einer gesunden Gesellschaft und entlastet gleichzeitig die Kernfunktionen eines funktionsfähigen Gesundheitssystems.

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