Kleinere Unternehmen haben noch viel Potenzial
In grösseren Unternehmen ist die ICT längst zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor und Innovationstreiber geworden. Mit der Einbettung in die Organisation und Geschäftsprozesse stellt sie das einwandfreie Arbeiten und rasche Reagieren auf Veränderungen am Markt und an der Kundenfront sicher. Entsprechend hoch wird die Bedeutung der ICT für den Unternehmenserfolg in grösseren Unternehmen eingestuft. Doch wie präsentiert sich die Situation bei den kleinen Firmen?
Für die überwiegende Mehrheit (rund 74 Prozent der kleineren Unternehmen bis 50 Mitarbeitende) stellt die ICT die eigentliche Basis für die Erbringung der Dienstleistungen dar. Ohne den Einsatz der ICT wären die Leistungen aus ihrer Sicht nicht im gewünschten Umfang oder gar nicht zu erbringen. Mit anderen Worten: Die ICT fällt hier erst ins Gewicht, wenn sie nicht funktioniert, erst dann ist man sich der Bedeutung bewusst. Aber einen strategisch wesentlichen Beitrag zur Differenzierung gegenüber Mitbewerbern leistet die ICT heute lediglich für knapp ein Drittel der kleineren Unternehmen. Den Status und Einsatz als Differenziator und Innovationstreiber hat die ICT auf breiter Basis hier also noch nicht erreicht. Für so manches kleinere Unternehmen besteht noch Handlungsbedarf, denn auf dem Weg hin zu neuen, wettbewerbsfähigen Geschäftsmodellen und der digitalen Transformation ist der Einsatz einer entsprechend smarten und zielgerichteten ICT zwingende Voraussetzung.
Auch wenn mit Blick auf die Branchen und Unternehmensgrössen die Verhältnismässigkeit und technologischen Bedürfnisse sehr differenziert betrachtet werden müssen, viel Zeit bleibt nicht, denn die Digitalisierung wird den Wettbewerb auch für kleine Unternehmen wesentlich verändern. Die Krise und die dadurch auf den Kopf gestellten neuen Arbeitswelten haben schonungslos auch in kleineren Unternehmen vorhandene Lücken aufgezeigt. So war das Homeoffice ein Augenöffner für die Schwächen der Geschäftsprozesse, Zusammenarbeit, Abläufe und Kommunikation. Die Verlagerung der Arbeitsplätze hat eines deutlich gemacht: wie entscheidend der rasche, sichere Zugriff und das Verwalten wichtiger Dokumente und Informationen ist. Digitalisierung bedeutet hier in erster Linie die Umstellung beziehungsweise Transformation hin zu durchgängig digitalen Geschäftsprozessen.
Wer soll die ICT betreiben?
Die Bedeutung der Möglichkeiten und Chancen durch den professionellen sowie optimalen Einsatz der ICT sind auch in weiten Kreisen der kleineren Unternehmen erkannt, das Potenzial ist aber längst noch nicht ausgeschöpft. Handlungsbedarf sehen die Unternehmen vorab in der Modernisierung ihrer Arbeitsplätze mit neuer Hardware sowie Implementierung und Aufrüstung der Anwendungsumgebung im Bereich Kommunikationslösungen.
Mit Blick auf die durch die Digitalisierung und Verlagerung der Arbeitsplätze weiter steigenden Anforderungen an die ICT, deren Sicherheit und Verfügbarkeit steht eine zentrale und entscheidende Frage im Vordergrund: soll die ICT im eigenen Hause und durch eigene Kräfte oder durch spezialisierte Dienstleister und Provider betrieben und unterhalten werden? 59 Prozent der Befragten gaben an, die ICT selbst zu betreiben, aber zusätzlich auch externe Services im Bereich Back-up, Server oder Anwendungen zu nutzen.
Durch die Bindung eigener interner Ressourcen für den Unterhalt der ICT können an anderer Stelle wichtige Kräfte und Ressourcen zur Steigerung der Innovation und Wettbewerbsfähigkeit nicht genutzt werden. Zudem bieten externe Services für die kleineren Unternehmen auch die Chance, Kosten zu sparen, Transparenz zu schaffen und mit flexiblen, agilen Betriebsmodellen allen Bereichen gerecht zu werden, um vorhandene Kapazitäten erfolgs- und zielorientiert einzusetzen.