Apple verpasst dem Macbook Pro zwei neue hauseigene Chips
Apple hat sein Macbook Pro mit neuen Chips aufgemotzt. Der Tech-Konzern stellte an einer Keynote den eigens entwickelten M1 Pro und M1 Max vor, die dem in 14 oder 16 Zoll erhältlichen Macbook Pro zu mehr GPU- und CPU-Leistung verhelfen. Ausserdem gibt es neue Airpods.
Am 18. Oktober hat Apple im Rahmen des Events "Unleashed" das neue Macbook Pro vorgestellt. Das Gerät gibt es entweder im 14- oder im 16-Zoll-Format. Zusätzlich zum Macbook Pro hatte der Tech-Konzern mit Hauptsitz im kalifornischen Cupertino die neue und mittlerweile dritte Generation der Airpods in petto. Weiter gab es ein Updates für Apple-Music-Nutzerinnen und -Nutzer.
Zwei neue Herzen fürs Macbook
Herzstück und gleichzeitig auch Highlight des neuen Macbook Pro sind seine Chips. Apple hat seinem vor rund einem Jahr vorgestellten M1-Chip nämlich zwei grosse Brüder an die Seite gestellt: den M1 Pro und den M1 Max. Bis Ende 2020 nutzte Apple in seinen Mac-Modellen Chips von Intel. Der M1 war der erste eigens designte ARM-basierten Prozessor des Konzerns. Nutzerinnen und Nutzer können beim 14-Zoll- und beim 16-Zoll-Macbook-Pro wählen, welchen der beiden Chips sie verbaut haben möchten.
Laut Apple liefern die neuen M1-Chips eine bis zu 70 Prozent schnellere Performance als ihr Vorgänger. Die GPU im M1 Pro sei bis zu zweimal, jene im M1 Max bis zu viermal schneller. Dadurch könnten die neuen Macbook-Pro-Modelle auch anspruchsvolle Grafik-Workflows bewältigen. Der M1 Pro und Max verfügen über eine System-on-a-Chip-Architektur (SoC). Der M1 Pro bietet eine Speicherbandbreite von bis zu 200 Gigabyte pro Sekunde mit Unterstützung für bis zu 32 Gigabyte gemeinsamen Arbeitsspeicher. Der M1 Max bietet eine Speicherbandbreite von bis zu 400 Gigabyte pro Sekunde - laut Apple fast sechsmal so viel wie beim M1 - und Unterstützung für bis zu 64 Gigabyte gemeinsamen Arbeitsspeicher.
Der laut Apple grösste Chip, den der Tech-Konzern selbst entwickelt hat. (Source: Apple)
Der M1 Pro verfügt über 33,7 Milliarden Transistoren und eine neue 10-Core-CPU mit 8 Performance- und 2 Effizienz-Kernen. Zudem hat der neue Chip 16 Grafikkerne. Der M1 Max hat laut Apple die gleiche 10-Core CPU, verfügt aber über eine GPU mit 32 Cores. Zudem hat der M1 Max 57 Milliarden Transistoren und sei damit "der grösste Chip, den Apple je entwickelt hat".
Die neuen Chips verfügen über eine eigens entwickelte Media Engine. Laut Apple beschleunigt diese die Videoverarbeitung und sorgt gleichzeitig für längere Akkulaufzeit. Der M1 Pro habe ausserdem eine spezielle Beschleunigung für den professionellen ProRes Videocodec, die die Wiedergabe mehrerer Streams von 4k- und 8k-ProRes-Videomaterial bei geringem Stromverbrauch ermöglicht. Der M1 Max biete eine bis zu zweimal schnellere Videokodierung als der M1 Pro sowie zwei ProRes-Beschleuniger.
Apple-Chef Tim Cook während der Keynote. (Source: Screenshot)
Neue Kamera, neues Display, neues Soundsystem und eine Notch
Abgesehen von den neuen Chips hat Apple dem Macbook Pro einige weitere neue Features verpasst. So verfügt das Gerät über ein Liquid Retina XDR Display. Dieses sei mit der gleichen Mini-LED-Technologie ausgestattet, die auch im iPad Pro zum Einsatz kommt. Das neue Display liefert laut Apple eine Dauerhelligkeit von bis zu 1000 Nits über die gesamte Bildschirmfläche und eine Spitzenhelligkeit von 1600 Nits. Das Kontrastverhältnis liegt dabei bei 1'000'000:1. Zudem hat das Macbook Pro eine dynamische Bildwiederholrate von 120 Hertz. Das Gerät passe die Bildwiederholrate dank der hauseigenen Pro-Motion-Technologie automatisch an die Inhalte auf dem Display an.
Die Displayränder sind im Vergleich zu den Vorgängermodellen deutlich dünner: An den Seiten verringerte Apple den Rahmen um 24 Prozent; oben sind es laut Herstellerangaben sogar 60 Prozent weniger. Allerdings haben die neuen Macbooks eine Notch - eine Aussparung am oberen Bildschirmrand, wie man sie von den iPhones seit dem iPhone X kennt.
Sowohl das 14-Zoll- als auch das 16-Zoll-Modell haben drei Thunderbolt-4-Anschlüsse für den Anschluss von Peripheriegeräten. Zudem verfügen die Geräte über einen SDXC-Kartensteckplatz, einen HDMI-Anschluss und einen Kopfhöreranschluss. Fürs Aufladen der Geräte kommt Magsafe 3 zum Einsatz. Magsafe 3 kann laut Apple mehr Strom in das System einspeisen, macht das Anschliessen eines Ladekabels schnell und einfach und schützt gleichzeitig das Macbook Pro. Zudem gebe es erstmals eine Schnelladefunktion für das Gerät. Innerhalb von 30 Minuten soll sie den Akku zu 50 Prozent wiederaufladen. Apropos Akku: Apple verspricht beim 14-Zoll-Gerät 17 Stunden Videowiedergabe mit einer Akkuladung. Beim 16-Zoll-Modell soll der Saft für 21 Stunden Videowiedergabe reichen.
Das neue Macbook Pro. (Source: Apple)
Apple hat auch an der Kamera des Macbook Pro gefeilt. Neu verfügt das Gerät über eine 1080-Megapixel-HD-Kamera. Sie soll insbesondere die Bildauflösung bei schlechten Lichtverhältnissen verbessern. Apples Gesichtserkennungstechnologie Face ID kommt in den mobilen Rechnern allerdings nach wie vor nicht zum Einsatz - zum Entsperren der Macbooks setzt Apple weiterhin auf den Fingerabdrucksensor Touch ID.
Weiter sei das Macbook Pro mit Mikrofonen in Studioqualität ausgestattet. Das High-Fidelity-Soundsystem mit sechs Lautsprechern verfügt über zwei Hochtöner für ein klareres Klangbild und vier Force-Cancelling-Tieftöner, die für ordentlich Bass sorgen sollen. Laut Apple unterstützt das Soundsystem 3-D-Audio sowohl beim Musikhören als auch beim Filme und Serien schauen.
Das Macbook Pro kommt mit dem Betriebssystem macOS Monterey. Auch dieses hat einige Neuerungen erfahren. Laut Apple enthält Facetime neue Audio- und Videofunktionen. Neue Integrationswerkzeuge wie Airplay ermöglichten eine bessere Zusammenarbeit von Apple-Geräten. Livetext und visuelles Nachschlagen bieten neue intelligente Funktionen zur Anzeige nützlicher Informationen. Weiter biete Safari eine leistungsstarke Tab-Organisation mittels Tab-Gruppen.
Laut Hersteller können Nutzerinnen und Nutzer mit macOS Monterey in Kombination mit den neuen Chips eine grössere Auswahl an Apps nutzen. Alle Mac-Apps von Apple sind für M1 Pro und M1 Max optimiert und laufen nativ auf den Chips. Ausserdem seien über 10’000 Universal Apps und Plug-ins verfügbar. Darunter Lightroom Classic, Cinema 4D, Capture One und viele mehr.
Mit dem Macbook Pro will Apple vor allem Kreative ansprechen. (Source: Apple)
Interessierte können das neue Macbook per sofort vorbestellen. Mit der Auslieferung beginnt Apple laut eigenen Angaben ab dem 26. Oktober. Ab dann sind die Modelle auch in ausgewählten Apple Stores und bei autorisierten Apple-Händlern erhältlich. Das Macbook Pro im 14-Zoll-Format gibt es ab 2199 Franken. Das 16-Zoll-Modell ist ab 2749 Franken erhältlich. Beide Modelle gibt es in Space Grau oder Silber.
3-D-Sound im Ohr
Apple hat auch etwas Neues für die Ohren parat: die dritte Generation der Airpods. Die In-Ear-Kopfhörer unterstützen jetzt 3-D-Audio. Damit sollen sie Nutzerinnen und Nutzern einen einzigartigen Klang beim Ansehen von Filmen und Serien sowie beim Hören von Musik via Apple Music liefern. Für ein optimales Hörerlebnis haben die neuen Airpods einen Adaptiven Equalizer, der den Klang in Echtzeit je nach Sitz der Airpods in den Ohren der Hörerinnen und Hörer anpasst. Die verbauten Treiber sollen für satte Bässe und klare Höhen sorgen. Das integrierte Mikrofon unterdrücke Windgeräusche, damit die Stimme der Nutzerin oder des Nutzers beim Telefonieren klar hörbar ist.
Die dritte Generation der Airpods. (Source: Apple)
Laut Hersteller wurde bei den neuen Airpods stark am Design getüftelt. Die Ohrstöpsel sollen leichter sein als ihre Vorgänger und komfortabler sitzen. Zudem haben sie einen kürzeren Hals. Sie verfügen über einen Drucksensor zur Steuerung. Ausserdem sind die Airpods nach IPX4-Zertifizierung schweiss- und wasserresistent. Dasselbe gelte für das Lade-Case.
Verglichen mit ihren Vorgängern bietet die dritte Generation der Airpods eine Stunde mehr Batterielaufzeit, wie Apple verspricht. Das heisst, die Airpods spielen bis zu 6 Stunden Musik mit einer Akkuladung. In Kombination mit dem Lade-Case sollen Nutzerinnen und Nutzer bis zu 30 Stunden Wiedergabezeit erhalten.
Die neuen Airpods sind per sofort vorbestellbar und kosten 199 Franken. Ab dem 26. Oktober startet Apple mit dem Ausliefern.
Siri macht Musik
Ebenfalls für Musikfans ist Apples neues Abo Apple Music Voice. Damit erhalten Abonnentinnen und Abonnenten Zugriff auf einen Musikkatalog mit 90 Millionen Songs sowie auf Apple Music Radio. Das Abo kostet 4.99 US-Dollar im Monat. Mit dem Angebot können Nutzerinnen und Nutzer über Apples Sprachassistentin Siri durch die Musikbibliothek stöbern, Songs auswählen, überspringen und pausieren. Um Apple Music Voice über Siri zu abonnieren, genüge es, "Hey Siri, starte mein Apple Music Voice Probeabo" zu sagen oder sich über die Apple Music App zu registrieren.
Nutzerinnen und Nutzer können via Siri Musik auf unterschiedlichen Apple-Geräten streamen. (Source: Apple)
Wer ein Abo habe, könne dann mit Siri Musik auf allen Siri-fähigen Geräten abspielen wie dem Homepod Mini, dem iPhone und auf Geräten mit Apple Carplay.
Lesen Sie ausserdem: Vor knapp einem Monat stellte Apple das iPhone 13 vor. Zudem gab es eine neue Apple Watch, neue iPads und ein Gerät mit USB-C-Anschluss.