Onlineshopping-Studie von KPMG

Welche Aspekte das Online-Kaufverhalten nachhaltig beeinflussen

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von Saray-Lien Keser und lha

In der Schweiz kaufen rund drei Viertel der Konsumenten und Konsumentinnen monatlich online ein. Bei der Kaufentscheidung spielt besonders Nachhaltigkeit immer öfter eine Rolle.

(Source: StockSnap / Pixabay)
(Source: StockSnap / Pixabay)

Mittlerweile ist Onlineshoppen gang und gäbe. Rund 76 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer kaufen mindestens einmal pro Monat online ein. Dies geht aus einer Umfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG innerhalb der DACH-Region hervor. Im Vergleich zum Frühjahr 2021 stellte diese eine leichte Abnahme bei den digitalen Einkäufen fest. Im Frühling kauften 58 Prozent der Schweizer Konsumenten und Konsumentinnen mehrmals pro Monat online ein, heute sind es 53 Prozent.

"Mit der Öffnung der Läden im Frühling hat sich das Einkaufen wieder mehr in Richtung stationärer Handel verschoben. Die Konsumentinnen und Konsumenten suchen unter anderem vermehrt das Einkaufserlebnis vor Ort. Der stationäre Handel hat nach wie vor Zukunft", lässt sich Jürg Meisterhans, Sektorleiter Retail bei KPMG Schweiz zitieren.

Faktoren für die Kaufentscheidung (Source: zVg)

Kaufmerkmale die das Online-Kaufverhalten nachhaltig beeinflussen

Anhand verschiedener Kaufmerkmale treffen Konsumenten und Konsumentinnen laut KPMG eine Entscheidung für oder gegen den Kauf eines Produktes. Diese lauten wie folgt:

  • Produktinformationen: Die Studie zeigt, dass sich die Kundschaft während des Kaufprozesses besonders an Produktbeschreibungen, Produktbildern- oder Videos sowie an der Auswahl von Bezahlmöglichkeiten orientiert. Des Weiteren spielen auch Angaben zur Rücknahme von Produkten oder Retouren-Sendungsverfolgung eine Rolle. Für die Entscheidung werden zudem auch Kundenbewertungen herangezogen.

  • Nachhaltigkeitsangaben: 46 Prozent der Schweizer Konsumenten und Konsumentinnen stufen Nachhaltigkeitsangaben als "wichtig" ein und 18 Prozent als "sehr wichtig" wenn es um ihren Einkauf geht. Jedoch geben je nach Nachhaltigkeitsaspekt zwischen 7 und 29 Prozent der Teilnehmenden an, vor Ort nur selten Informationen zur Nachhaltigkeit zu finden. Die Nachhaltigkeitsangaben beziehen sich dabei etwa auf den Wasserverbrauch, gleichberechtigte Bezahlung, Kinderarbeit und den CO2-Fussabdruck.

  • Kompromissbereitschaft: Zugunsten der Nachhaltigkeit sind rund 91 Prozent der Schweizer Bevölkerung grundsätzlich bereit Kompromisse einzugehen. Laut Studie wäre rund die Hälfte der Befragten bereit, bei Onlinekäufen Mehrwegverpackungen zurückzugeben. 44 Prozent würden längere Lieferfristen in Kauf nehmen, und circa ein Drittel würde funktionsfähige Ware selbst mit Makeln akzeptieren.

Bereitschaft für Kompromisse zugunsten der Nachhaltigkeit (Source: KPMG)

Beim Thema Preis sinkt die Kompromissbereitschaft von Konsumentinnen und Konsumenten jedoch: Demnach sei jeder fünfte Onlinekäufer bereit einen Aufpreis für nachhaltige Verpackungen zu bezahlen. Eine Ausgleichszahlung für den CO2-Fussabdruck käme dagegen für 22 Prozent der Konsumenten und Konsumentinnen in Frage,wie die Studie zeigt.

"Obwohl eine Mehrheit der Konsumenten ungern Zugeständnisse beim Preis macht, werden Nachhaltigkeitsfaktoren beim Einkaufen immer wichtiger. Die Händler müssen dies sowohl online als auch im stationären Handel systematisch berücksichtigen", sagt Meisterhans. Das Potenzial liege dabei vor allem beim Versand. Neun von zehn Befragten plädieren etwa für eine zur Produktgrösse passende Verpackung und geben dies als "wichtig" oder "sehr wichtig" an. Insgesamt sind gemäss KPMG rund 80 Prozent der Meinung, dass der Handel aus Nachhaltigkeitsgründen verstärkt mehrere Sendungen bündeln sollte, um Einzellieferungen zu umgehen. Dabei spiele die Entwicklung der Lieferlogistik sowie der Last-Mile-Logistik eine Rolle.

Über die Studie

Auf Basis einer Onlineumfrage umfasst die Analyse 3155 Personen aus dem DACH-Raum. Davon 1047 Personen aus Deutschland sowie jeweils 1054 Personen aus Österreich und der Schweiz. Die Umfrage sei bevölkerungsrepräsentativ bezogen auf die Quoten für Alter x Geschlecht (Quotenkombination), Ortsgrösse, Haushaltsgrösse und Haushaltsnettoeinkommen. Die Befragung fand im Zeitraum vom 1. September bis 13. September 2021 statt.

Dass Schweizerinnen und Schweizer online einkaufen steht ausser Frage. Der E-Com Report von Nets von zeigt nun auch bei wem eingekauft wird. Dabei sind besonders inländische Shops beliebt. Erfahren Sie hier mehr darüber.

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