E-Com Report

Schweizerinnen und Schweizer bleiben inländischen Onlinehändlern treu

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von Saray-Lien Keser und lha

Kundschaft in der DACH-Region kauft immer häufiger im Internet ein. Das zeigt der E-Com Report von Nets. Im Gegensatz zu ihren Nachbarn, bevorzugen Schweizerinnen und Schweizer beim Onlineshopping Einzelhändler gegenüber Marktplätzen.

(Source: Harry Cunningham / Unsplash)
(Source: Harry Cunningham / Unsplash)

In der Schweiz kaufen 28 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten lieber online ein. Im Vergleich zu Deutschland mit 46 Prozent und Österreich mit 40 Prozent ist dieser Anteil jedoch noch gering. Das geht aus dem E-Com Report des Paytech-Unternehmen Nets hervor.

"Wir verzeichnen wie die anderen Länder eine deutliche und steile Zunahme beim E-Commerce", sagt Marianne Bregenzer, Country Director von Nets Schweiz. "Der Schritt in den E-Commerce setzt Investitionen voraus, die mittelständische Unternehmen sehr überlegt angehen. Mittlerweile reift die Sicherheit, dass der Trend nachhaltig ist und langfristig Chancen bietet."

Während der Coronazeit haben rund 34 Prozent der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten häufiger online eingekauft als zuvor. Zudem möchte jeder vierte dieses Einkaufsverhalten beibehalten.

Schweizerinnen und Schweizer bevorzugen Online-Einzelhändler.

Die Umfrage macht deutlich, dass 66 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer den Kauf bei Online-Einzelhändlern vorziehen. 19 Prozent präferieren den Onlinemarktplatz. In Deutschland shoppt dagegen der Grossteil mit 57 Prozent, lieber auf Onlinemarktplätzen und nur 29 Prozent beim Einzelhändler. In Österreich sind es 50 Prozent respektive 37 Prozent.

Ausser in inländische Onlineshops gaben ein viertel der Befragten an in den letzten 28 Tagen auch Einkäufe bei deutschen und 12 Prozent bei chinesischen Einzelhändlern getätigt zu haben. Zudem möchten laut Umfrage rund 21 Prozent bewusst von Schweizer Einzelhändlern bestellen.

Für einen reibungslosen Onlineeinkauf müssen laut Nets schnelle und einfache Prozesse für Käuferinnen und Käufer her, damit diese den Kauf nicht abbrechen. "Knapp jeder fünfte Konsument hat seinen Onlinekauf aufgrund fehlender oder nicht funktionierender Bezahlverfahren ganz abgebrochen, das kann man mit einem optimierten digitalen Prozess verhindern", sagt Bregenzer.

Wallets haben sich in der Schweiz nicht durchgesetzt

Schweizerinnen und Schweizer bezahlen mit einem Anteil von 64 Prozent am liebsten per Rechnung, gefolgt von Einkäufen mit Mastercard (45 Prozent). "Vertrauen ist beim Distanzgeschäft ganz zentral, vor allem für die Schweizer, das zeigt sich auch bei den Zahlungsmethoden", erklärt Bregenzer. Noch nicht durchgesetzte hätten sich hingegen E-Wallets wie Paypal. Lediglich 12 Prozent der Käuferinnen und Käufern nutzen diese beim Onlineshopping

In den Nachbarländern Deutschland und Österreich ist das Bezahlen auf Rechnung mit 56 Prozent ebenfalls beliebt. In Deutschland und Österreich sind E-Wallets jedoch viel beliebter als in der Schweiz. Hier bezahlen 57 Prozent respektive 47 Prozent bereits via Paypal. Anderweitige E-Wallets sind in Deutschland mit 40 Prozent ebenfalls weit verbreitet, in Österreich sind es 25 Prozent, schreibt Nets.

Mobile-Payment-Wallets werden in allen drei Ländern von rund 3 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten genutzt.

Online-Boom für Black Friday und Cyber Monday erwartet

Auf Platz eins der meistbestellten Produkte, die in den vergangenen 28 Tagen gekauft wurden, liegen mit 46 Prozent Kleider an erster Stelle. Bei Onlineservices dominieren die Einkäufe für Streaming-Dienste mit 34 Prozent.

"Wir gehen davon aus, dass die unsichere pandemische Lage auch in diesem Jahr den Onlineumsatz im Vorweihnachtsgeschäft antreiben wird und Rekordumsätze erzielt werden können. Weil sich das Reisegeschäft noch nicht erholt hat, haben Konsumenten freie Mittel, die sie für den Onlinekauf von Waren und Dienstleistungen nutzen können", lässt sich Bregenzer zitieren. "Händler, die ihre Onlineprozesse auf den Ansturm vorbereiten, werden zu den Gewinnern der Onlinerallye zählen."

Über den E-Com Report

Für den Nets E-Com Report wurden 8000 Konsumentinnen und Konsumenten in der DACH-Region zu ihrer Einkaufs- und Zahlungsgewohnheiten befragt, 2600 davon in der Schweiz. Durchgeführt wurde der Report vom Marktfoschungsunternehmen Kantar Sifo, das zwischen September und Juni 2021 Befragungen anstellte.

Worauf es der Schewizer bevölkerung beim E-Commerce ankommt, können Sie hier bei einer Umfrage der Schweizerischen Post und der HWZ nachlesen.

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DPF8_237500