So reagieren soziale Medien auf Russlands Krieg gegen die Ukraine
Soziale Medien spielen eine grosse Rolle in Russlands Cyberkrieg gegen die Ukraine. Facebook, Instagram, Youtube und Twitter gehen nun aber verstärkt gegen Falschinformationen vor.
Die Social-Media-Plattformen Facebook, Instagram, Youtube und Twitter haben auf Russlands Krieg gegen die Ukraine reagiert. Meta löschte in den letzten 48 Stunden ein Netzwerk von rund 40 Fake-Konten, Gruppen und Seiten von Facebook und Instagram, die aus Russland und der Ukraine Falschinformationen über den Krieg verbreiteten. Diese Informationen kamen zum Teil von gehackten Facebook-Konten öffentlicher Personen der Ukraine, wie "Der Standard" schreibt.
Der Angriff auf diese Personen sei auf eine Gruppe namens "Ghostwriter" zurückzuführen. Der Zweck der verbreiteten Falschinformationen war unter anderem, die Ukraine als gescheiterten Staat darzustellen. Bereits vor den Löschungen markierte Facebook verschiedene Seiten und Gruppen nach dem Faktencheck als Verbreiter von Falschmeldungen, wie "Der Standard" in einem weiteren Artikel schreibt.
Russland kündigte als Reaktion an, Facebook wegen "Zensur" teilweise zu sperren. Ausserdem verhindert Meta unterdessen, dass russische Staatsmedien auf Facebook und Instagram Werbung schalten können, womit die russischen Staatsmedien so kein Geld mehr einnehmen können.
Youtube schränkt russische Staatsmedien ein, Russland blockiert Twitter
Auch Youtube hat mehrere russische Staatsmedien "spürbar eingeschränkt", wie es bei "Zeit Online" heisst. Wie bei Facebook wurde die Monetarisierung einer Reihe von Kanälen auf Youtube pausiert. Die Einschränkungen betreffen vor allem das russische Auslandsfernsehprogramm RT, das bis 2009 "Russia Today" hiess. Der Westen ordne RT als Propagandakanal der russischen Regierung ein und werfe dem Sender unter anderem vor, gezielte Desinformation zu verbreiten - darunter Verschwörungstheorien und Rechtfertigungen des Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Zwischenzeitlich blockierte Russland Twitter für einen Grossteil seiner User und Userinnen. Wie "Der Standard" schreibt, gab es seitens Russland keine offizielle Stellungnahme dazu. Doch kursieren auf Twitter zahlreiche Berichte über Kampfhandlungen, die der offiziellen russischen Darstellung widersprechen. Dazu gehören Aufnahmen von zivilen Schäden und Bilder, die eine chaotischere Lage zeichnen als von staatlichen Medien in Russland kommuniziert. Das war der Regierung wohl ein Dorn im Auge. Über VPN-Dienste sei Twitter aber aus Russland immernoch erreichbar.