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Software für Digital Signage: So trotzt eine Schweizer Firma der Konsolidierung

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Die Konsolidierung im Markt für Digital-Signage-Software schreitet voran. Regionale Firmen verschwinden, internationale Anbieter expandieren. Ins Auge sticht ein Unternehmen mit Hauptsitz in Lausanne, das bereits 1,2 Millionen aktive Lizenzen betreibt.

(Source: Freepik)
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Hoch fragmentiert, sehr lokal und total unübersichtlich: So hat sich der Softwaremarkt für Digital Signage jahrelang präsentiert. Die Anbieter waren oft regional verankert und es gab Hunderte von Anwendungen und CMS-Lösungen für digitale Screens und Displays. Doch nun dreht der Wind: Der Markt konsolidiert sich und kleine Firmen verschwinden. Wer bloss ein paar hundert Lizenzen verkauft und keine kritische Grösse erreicht, hat gegen grosse Anbieter wie Scala und Navori oder Giganten wie Adobe und SAP kaum noch eine Chance.

Doch nun dreht der Wind: Der Markt konsolidiert sich und kleine Firmen verschwinden. Wer bloss ein paar hundert Lizenzen verkauft und keine kritische Grösse erreicht, hat gegen grosse Anbieter wie Scala und Navori oder Giganten wie Adobe und SAP kaum noch eine Chance.

Vom CMS zur Digital-Experience-Plattform

Zu einfache CMS sind heute nicht mehr gefragt. Stattdessen fahren Unternehmen auf Cross-Channel-Funktionen ab, weil sie ihre Customer Journey auf unterschiedlichsten Kanälen und an diversen Standorten und Touchpoints abbilden wollen. Statt von Digital-Signage-Software spricht man darum heute von Digital-Experience-Plattformen.

Zahlen von Invidis zeigen, wer in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) am meisten Erfolg hat: Grassfish/Vertiseit, MDT Medientechnik, Pichler/Easescreen und Samsung/Magicinfo führen die Rangliste mit rund 50'000 bis 100'000 verkauften Lizenzen an. Der weltweite Spitzenreiter Stratacache/Scala folgt im DACH-Raum auf Platz 5 mit rund 25'000 bis 50'000 Lizenzen.

Schweizer Firma auf dem Vormarsch

Stark im Aufwind sind CMS-Anbieter, die auf mindestens zwei Kontinenten aktiv sind. Stratacach/Scala betreut über 3,5 Millionen Bildschirme (400'000 davon alleine für McDonald's) und liegt damit in einem globalen Ranking von Invidis auf Platz 1. Auf Rang 2 lauert Samsung mit geschätzten 2,5 Millionen Bildschirmen.

Die erfolgreichste europäische Firma ist Navori mit Hauptsitz in Lausanne. Sie holt sich mit 1,2 Millionen Lizenzen Platz 3 im globalen Ranking. Navori konnte Kunden wie die Deutsche Lotterie, Carrefour und den französischen Luxuskonzern LVMH gewinnen. Zu ihm gehören unter anderem das Modehaus Louis Vuitton, die Kellerei Moët & Chandon und die Cognac-Brennerei Hennessy.

In der Schweiz setzen zum Beispiel Nestlé, Swatch, der Messekomplex Palexpo und die Gemeinde Verbier auf Navori. Bloss Kunden in der Schweiz zu haben, generiere aber nicht genug Geld für Forschung und Entwicklung, sagt CEO Jerome Moeri auf Anfrage. Darum habe man expandiert. Nun komme rund die Hälfte der Einnahmen aus Amerika, EMEA und Asien-Pazifik.

Expansion in Europa

Navori war bis jetzt vor allem in Nord- und Lateinamerika und im Nahen und Mittleren Osten (etwa in Saudi-Arabien) aktiv. Vergangenes Jahr kaufte die Firma allerdings die Softwaresparte des französischen Anbieters Innes und baute so ihre Kundenbasis in Frankreich und Deutschland um fast 30 000 Touchpoints aus. Navoris Software laufe seit April auch auf Innes-Hardware, sagt Moeri. Und die Kundschaft von Innes werde noch dieses Jahr auf Navori QL wechseln.

Im Mai präsentierte Navori zudem seine QL-Software in der neuen Version 2.7, dem grössten Update seit Jahren. Vieles ist neu: die grafische Oberfläche, die Integration von Analytics-Tools, die native Einbindung von PDF- und Powerpoint-Dateien, Microsoft Power BI Dashboards und die automatische Personalisierung von Digital-Signage-Inhalten in Echtzeit.

Grosse Netzwerke und Kombi-Angebote

An Navoris Software arbeiten aktuell 17 Entwicklerinnen und Entwickler. Die meisten in Frankreich in der Nähe zur Schweizer Grenze, das Architekturdesign passiert in der Schweiz. Moeri geht davon aus, dass sich internationale Anbieter wie Navori künftig auf gross angelegte Netzwerke und Kombi-Angebote aus Hardware und Software konzentrieren werden.

Die Kundschaft wolle eine Player-Software, die auf möglichst vielen Hardwareplattformen laufe, sagt Moeri. Sie wünsche sich zudem dynamischen Content, genügend Schnittstellen und Multi-Tenancy-Funktionen mit Authentifizierung durch Dritte.

Google greift nochmals an

Auch Google will sich ein Stück vom Digital-Signage-Markt abschneiden: Mit dem neuen Betriebssystem Chrome OS Flex, das im Februar in einer Entwicklerversion rauskam. Es soll Macs und ältere Windows- und Linux-PCs in Digital-Signage-Lösungen umwandeln.

Das Betriebssystem läuft auch auf USB-Sticks und eignet sich etwa für den Bildungsbereich. Die Hardwareanforderungen sind 4 GB RAM, 16 GB internen Speicher und Intel- oder ADM-Chips, die ungefähr ab 2010 rauskamen.

Google griff den Digital-Signage-Markt schon 2015 an, hatte mit Chrome OS aber nur mässig Erfolg - trotz Partnern wie Acer, Asus, Dell und HP. Flex soll sich nun aber einfacher verwalten lassen. Zumindest, wenn die Screens, Kioske und Umsysteme auf dem Google-OS laufen.

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