Mehr Lohngleichheit in der Schweizer IT-Branche

Die Löhne von Informatikerinnen sind deutlich gestiegen. Dies zeigen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS), die die Behörde als Ergänzung zu seiner Lohnstrukturerhebung (LSE) 2020 veröffentlichte.

Demnach stiegen die Löhne über alle Berufe und demografischen Kategorien hinweg in der Schweiz zwischen 2018 und 2020 um 1,9 Prozent. In IT-Berufen allgemein beträgt der Anstieg 3,9 Prozent, bei Informatikerinnen ist er mit 8,2 Prozent jedoch deutlich stärker ausgeprägt.

Besonders stark ist der Anstieg bei den jungen Frauen. In der Genferseeregion beispielsweise stieg das Gehalt von Informatikerinnen unter 30 Jahren zwischen 2018 und 2020 um fast 15 Prozent.

Da der Lohnanstieg bei Informatikerinnen höher war als bei Männern (+8,2 Prozent gegenüber +3,4 Prozent), hat sich die Lohnungleichheit zwischen 2018 und 2020 verringert. Im Jahr 2018 betrug der Medianlohn von Informatikerinnen in der Schweiz 8235 Franken, 11 Prozent weniger als der ihrer männlichen Kollegen (Medianlohn von 9228 Franken). Für das Jahr 2020 errechnet das BFS für Informatikerinnen einen Medianlohn von 8914 Franken, 7 Prozent weniger als jener der Männer. Diese Entwicklung ist spezifisch für IT-Berufe. Auf dem gesamten Arbeitsmarkt stagnieren die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen bei rund 11 Prozent.

Weiter fällt auf, dass die Gehälter in IT-Berufen im Allgemeinen bei den unter 30-Jährigen und in der Region Zürich stärker gestiegen sind. So verdiente ein Informatiker in der Genferseeregion im Jahr 2020 9 Prozent weniger als sein Kollege in Zürich.

Laut der unlängst publizierten Salärstudie 2022 von SwissICT bleiben die ICT-Löhne in der Schweiz dieses Jahr auf hohem Niveau stabil. Die Anzahl agiler Berufsprofile in Firmen nimmt weiter zu. Ausserdem verdienen ICT-Lernende relativ gut, wie Sie hier lesen können.