Studie von Ricoh

Arbeitgeber digitalisieren an ihren Angestellten vorbei

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von René Jaun und msc

Viele Arbeitgeber scheinen in Sachen Digitalisierung die Bedürfnisse ihrer Angestellten nicht zu verstehen. Mehr als ein Drittel der von Ricoh befragten Arbeitnehmenden findet keinen Mehrwert in neu eingeführten Technologien.

(Source: pch.vector / Freepik)
(Source: pch.vector / Freepik)

Nicht immer nützen digitale Technologien am Arbeitsplatz den Angestellten etwas. Tatsächlich sind Mitarbeitende aufgrund technischer Fehlinvestitionen gar frustriert, wie der japanische Druckerhersteller Ricoh mitteilt. Das Unternehmen liess durch das Marktforschungsinstitut Opinium 6000 Angestellte und 1500 Entscheidungsträger in Europa befragen. Die so erhaltenen Antworten offenbaren "eine deutliche Diskrepanz zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten" in der Wahrnehmung des Arbeitsplatzes, schreibt Ricoh.

Demnach behaupten 72 Prozent der befragten Arbeitgeber, bei der Einführung von neuen Prozessen und Lösungen die Erfahrung der Arbeitnehmer zu berücksichtigen. Doch nur 58 Prozent der befragten Angestellten stimmen dieser Aussage zu. Und mehr als ein Drittel (36 Prozent) der befragten Angestellten erklärt, dass Technologien, die in Unternehmen neu implementiert wurden, keine positiven Auswirkungen auf ihre Arbeit haben.

Vielen Arbeitgebern gelinge es also im Zuge der Digitalisierung nicht, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter zu verstehen und diese auch zu berücksichtigen, analysiert Ricoh. Infolgedessen verfehlten Investitionen in Technologien ihr Ziel, nämlich den Arbeitsalltag der Arbeitnehmer zu verbessern.

Dass es sich lohnt, auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer einzugehen, zeigt die Ricoh-Studie ebenfalls. Demnach geben 30 Prozent der befragten Angestellten an, sie würden ihrem Unternehmen aufgrund von guten Arbeitsbedingungen und -erfahrungen treu bleiben. Und 64 Prozent gaben an, dass sie mit den richtigen Technologien und Tools einen grösseren Mehrwert für ihr Unternehmen erzielen könnten.

Derweil bewertet Ricoh die Akzeptanz digitaler Arbeitsplatztechnologien zur Verbesserung der Mitarbeitererfahrung als gering: Jedes dritte Unternehmen nutze derzeit keine Software für Produktivitäts- und Projektmanagement (32 Prozent) und Automatisierung (34 Prozent) oder hybride Besprechungstechnologien (30 Prozent), obwohl die Mitarbeitenden die Einführung dieser Systeme befürworteten.

Nicola Downing, CEO von Ricoh Europe, erklärt: "Unternehmen geben sich viel Mühe in Werkzeuge und Technologien zu investieren, die ein zukunftssicheres Wachstum und dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit unterstützen. Unsere Studie zeigt jedoch, dass sie es versäumen, sich mit ihren Angestellten darüber auszutauschen, welche Prozesse und Services ihre Workflows wirklich einfacher, effizienter und angenehmer gestalten könnten. Die Unternehmensführungen können es sich nicht mehr leisten, weiterhin zögerlich zu agieren. Ohne die Implementierung eines optimierten Arbeitsumfeldes besteht die Möglichkeit, dass Mitarbeitende sich nach neuen beruflichen Chancen umsehen."

Gemäss einer weiteren Ricoh-Studie könnte die digitale Transformation das europäische BIP in den nächsten Jahren um über 600 Milliarden Euro anheben. Automatisierungstools für die Administration sollen sich zudem positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirken, wie Sie hier lesen können.

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