Update: Softwareone lehnt zweites Angebot von Bain Capital ab
Das Investment-Unternehmen Bain Capital will Softwareone übernehmen. Die Software-Firma lehnte nun auch das zweite Angebot ab. Der Verwaltungsrat will nun eine Prüfung aller strategischen Optionen einleiten.
Update vom 24. Juli 2023: Der Übernahmepoker um SoftwareOne geht weiter. Der Verwaltungsrat von SoftwareOne-Verwaltungsrat hat ein überarbeitetes zweites Übernahmeangebot mit einer Spanne von 19.50 bis 20.50 Franken pro Aktie von Bain Capital abgelehnt, wie aus in einer Mitteilung hervorgeht. Diese bewerte "das Unternehmen nicht angemessen" und sei "nicht im besten Interesse von SoftwareOne und der Mehrheit ihrer Aktionäre".
Der Verwaltungsrat leite nun "eine Prüfung aller strategischen Optionen" ein, heisst es weiter. Damit will SoftwareOne sicherstellen, dass das Unternehmen alle Optionen zur Wertschaffung betrachte, einschliesslich der Fortführung der Geschäftstätigkeit als börsenkotierte Gesellschaft, einer Fusion oder eines Verkaufs des Unternehmens, sowie anderer möglicher strategischer Transaktionen.
Update vom 21. Juli 2023: Bain Capital macht zweites Angebot für Softwareone
Bain Capital meint es ernst mit der Übernahme von Softwareone. Das Investment-Unternehmen hat ein zweites "indikatives, unaufgefordertes und unverbindliches Angebot" vorgelegt, wie Softwareone in einer Stellungnahme schreibt. Die Offerte soll 19.50 bis 20.50 Franken pro Aktie betragen. Der Verwaltungsrat von Softwareone werde das überarbeitete Angebot prüfen und eine Empfehlung abgeben, die seiner Ansicht nach im besten Interesse aller Aktionäre ist, heisst es weiter. Es werde eine weitere Ankündigung geben, wenn dies angebracht ist, schreibt Softwareone.
Originalmeldung vom 16. Juni 2023:
Softwareone wehrt sich gegen Übernahme durch Bain Capital
Bain Capital plant die Übernahme der Walliseller Softwareschmiede Softwareone. Wie "Blick" berichtet, hat der Finanzinvestor Ende Mai dem Verwaltungsrat von Softwareone einen Vorschlag für ein freiwilliges, öffentliches Angebot gemacht.
Laut Bericht wird der Vorschlag von den Gründungsaktionären von Softwareone, Daniel von Stockar, der B. Curti Holding und René Gilli, die gemeinsam gut ein Drittel der Aktien halten, unterstützt.
Das Angebot beträgt 18.50 Franken pro Aktie. Der Preis entspreche einer Prämie von 33 Prozent auf den Schlusskurs am 31. Mai 2023 (Datum der Einreichung der Offerte an den Verwaltungsrat). Nach der Übernahme soll das Unternehmen von der Börse genommen werden.
Angebot abgelehnt
Als Reaktion auf das Übernahme-Angebot hat Softwareone eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin heisst es, man habe das Angebot in Absprache mit Rechts- und Finanzabteilung sorgfältig geprüft. Einstimmig wurde entschieden, dass "das Angebot die Gesellschaft wesentlich unterbewertet und nicht ausreichend begründet ist." Infolgedessen sei der Verwaltungsrat zum Schluss gekommen, dass der Vorschlag nicht im besten Interesse des Unternehmens und der Mehrheit seiner Aktionäre ist.
Seit Mai hat Softwareone ausserdem einen neuen CEO. Brian Duffy übernahm nach knapp zwei Jahrzehnten bei SAP den Spitzenposten in Wallisellen. Mehr dazu lesen Sie hier.