Impfdaten bis Ende Februar 2025 übertragbar

Update: Bern stellt Vacme ein - andere Plattformen übernehmen

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von René Jaun und Dylan Windhaber und ml

Die Berner Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion wird Vacme per Ende Februar einstellen. Die eingetragenen Impfdaten können auf die neue Plattform von DV Bern und in das EPD von Post Sanela übertragen werden.

(Source: Barbara Pheby / Fotolia.com)
(Source: Barbara Pheby / Fotolia.com)

Update vom 11.11.2024: Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kanton Bern wird das digitale Impfbüchlein "Vacme" per Ende Februar 2025 einstellen. Das Herstellerunternehmen DV Bern habe die Plattform jedoch aus privater Initiative weiterentwickelt, wie das GSI mitteilt. Demnach können die auf Vacme gespeicherten Daten auf die neue Plattform übertragen werden. Des Weiteren sollen die Daten auch im Elektronischen Patientendossier (EPD) der Post Sanela Health gespeichert werden können. Die EPD-Anbindung wurde bereits im Juli angekündigt (siehe unten). Bei Post Sanela kann das EPD gemäss GSI kostenlos online angelegt werden.

Die Datenmigration sei bereits jetzt möglich. Am 7. November hätten hinterlegte Mobiltelefonnummern eine entsprechende SMS-Einladung erhalten. Die GSI hat laut Mitteilung zusammen mit Partnerfirmen Schritt-für-Schritt-Anleitungen auf Hilfeseiten in der Applikation integriert. Die Daten sollen nach der Übertragung im Impfmodul bereitstehen. 
 

Originalmeldung vom 12.07.2024:

Bern baut Corona-Portal zum digitalen Impfbüechli aus

Unter dem Namen Vacme betreibt der Kanton Bern eine Plattform zur Koordination von Impfterminen. Gestartet wurde das von DV Bern entwickelte Portal Anfang 2021 und diente den Kantonen Bern und Zürich damals als Registrierungs- und Buchungstool für Covid-19-Impfungen.

Doch inzwischen hat der Kanton Bern das Einsatzgebiet von Vacme erweitert, wie die "Berner Zeitung" (Paywall) berichtet. Demnach dient die Plattform inzwischen auch als Buchungsportal für Impfungen gegen Affenpocken. Zudem habe eine Apothekengruppe die Ausweitung auf die Zeckenimpfung angestossen, heisst es unter Berufung auf die kantonale Gesundheitsdirektion.

Und dabei soll es nicht bleiben: Laut dem Bericht wird aktuell darüber diskutiert, Kinderimpfungen sowie die Impfung gegen HPV via Vacme zu koordinieren.

Die Sicherheit der Plattform stelle der IT-Dienstleister DV Bern sicher. Die datenschutzrechtlichen Vorgaben seien eingehalten, wobei die kantonale Aufsichtsstelle für den Datenschutz dem Kanton empfiehlt, die Plattform auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen.

EPD-Anbindung soll kommen

Die Berner Zeitung sieht denn im ausgeweiteten Vacme-Portal, auf dem 900'000 Bernerinnen und Berner registriert sind, ein nach und nach entstehendes digitales Impfbüchlein. Doch die Gesundheitsdirektion hält fest, es sei etwa nicht geplant, Daten des konkursiten und unsicheren Registers "Meineimpfungen" auf Vacme importieren zu lassen.

Diese Daten liegen übrigens aktuell bei der Stammgemeinschaft eHealth Aargau und sollen den Nutzerinnen und Nutzern im Herbst auf einer neuen Plattform zum Import in ein elektronisches Patientendossier (EPD) angeboten werden. Auch der Kanton Bern plant eine Funktion, mit der die auf Vacme hinterlegten Impfdokumentationen in ein EPD übertragen werden können.

Übrigens: Ende Juni 2023 ist in Bern das diesjährige Swiss eHealth Forum über die Bühne gegangen. Natürlich ging es dort auch um das EPD. Es gab aber auch Praxisbeispiele für Digitalisierung in der Psychiatrie und einen Blick in unser kleinstes Nachbarland. Hier geht’s zum Eventbericht.

 

 

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