Neue Nutzungsbedingungen

Zoom nutzt Userdaten zum Training von KI

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: Joël Orizet

Zoom räumt sich das Recht ein, Userdaten zu nutzen, um KI-Modelle zu trainieren und weiterzuentwickeln. Die entsprechende Änderung der Nutzungsbedingungen löste eine Kontroverse aus, die den Anbieter zu einer Klarstellung veranlasste.

(Source: Zoom)
(Source: Zoom)

Zoom hat seine Nutzungsbedingungen geändert - und mit einigen Formulierungen für Aufsehen gesorgt. Denn neuerdings räumt sich der Videokonferenz-Dienst das Recht ein, die Daten der Nutzerinnen und Nutzer zu verwenden, um KI-Modelle zu trainieren und weiterzuentwickeln. 

Insbesondere zwei Passagen der aktualisierten Nutzungsbedingungen sorgten für Kontroversen. Im Abschnitt 10.2 heisst es etwa, Nutzende erklärten sich damit einverstanden, “dass Zoom auf die vom Dienst generierten Daten zu jedem beliebigen Zweck zugreift, sie nutzt, erhebt, erstellt, verändert, verteilt, verarbeitet, weitergibt, pflegt und speichert, soweit dies nach geltendem Recht zulässig ist, einschliesslich zum Zweck der Produkt- und Dienstentwicklung, des Marketings, der Analysen, der Qualitätssicherung, des maschinellen Lernens oder der künstlichen Intelligenz (einschliesslich zum Zweck der Schulung und Abstimmung von Algorithmen und Modellen)”. 

Und in Abschnitt 10.4 verlangt Zoom von den Einwilligenden eine "unbefristete, weltweite, nicht exklusive, unentgeltliche, unterlizenzierbare und übertragbare Lizenz". Diese soll den Anbieter unter anderem dazu berechtigen, von Kundinnen und Kunden generierte Inhalte weiterzuverbreiten, zu veröffentlichen, zu importieren, darauf zuzugreifen, sie zu nutzen, zu speichern, offenzulegen, aufzubewahren, zu extrahieren, zu modifizieren, zu kopieren, zu verteilen, zu übersetzen, zu transkribieren sowie abgeleitete Werke davon zu erstellen und zu verarbeiten. 

Die Formulierungen sorgten für Wirbel, wie "Stack Diary" berichtet. Besonders kritisch äusserte sich beispielsweise die US-amerikanische Anthropologie-Professorin Biella Coleman auf der Plattform "X", ehemals Twitter: Zoom wolle seine Nutzende im Grunde ausnutzen, um die eigenen KI-Modelle zu trainieren.

Zoom sah sich im Anschluss an die Kontroverse zu einer Stellungnahme gezwungen und teilt darin mit. "Wir nutzen Audio-, Video- oder Chat-Kundeninhalte zum Trainieren unserer Modelle für künstliche Intelligenz nicht ohne Ihre Zustimmung." Zudem verspricht der Anbieter, dass User-generierte Inhalte ausschliesslich für das Training von hauseigenen KI-Diensten zum Einsatz kommen sollen.

Übrigens: Nach dem Boom insbesondere zu Beginn der Corona-Zeiten tut sich Zoom nun schwer damit, an die Erfolge anzuknüpfen: Im vergangenen Februar gab der Anbieter bekannt, dass er rund 15 Prozent seiner Belegschaft entlassen will. Lesen Sie hier mehr dazu

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