SRG macht Schluss mit UKW
Ende 2024 soll Schluss sein mit SRG-Programmen über UKW. Die SRG begründet den Entscheid zur Abschaltung mit sinkender Nachfrage und steigenden Kosten. Der Termin für die UKW-Abschaltung wurde in der Schweiz bereits mehrmals angekündigt und verschoben.
Es könnte eines der letzten Kapitel in einer unendlichen Geschichte werden: der Geschichte der UKW-Abschaltung in der Schweiz. In einer Mitteilung gibt die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) bekannt, sich Ende 2024 von der Ultrakurzwelle zu verabschieden und ihre UKW-Sender abzuschalten.
Nachfrage zu gering, Kosten zu teuer
In der Schweiz seien immer weniger UKW-Empfangsgeräte in Gebrauch, argumentiert die SRG. Die verbleibende reine UKW-Nutzung stagniere bei unter 10 Prozent, heisst es unter Berufung auf Zahlen des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom). Für die Branche bestehe seit 2020 keine Verpflichtung mehr, Programme per UKW zu verbreiten.
Zudem seien Unterhalt und Erneuerung von UKW-Sendeanlagen teuer und daher unverhältnismässig. Angesichts der angespannten finanziellen Situation der SRG wegen rückläufiger Werbeeinnahmen und der Teuerung seien weitere Investitionen in eine veraltete Verbreitungstechnologie nicht mehr vertretbar, erklärt das Unternehmen weiter. Mit dem unlängst vom Bundesrat geäusserten Vorhaben, die Radio- und Fernsehgebühr auf 300 Franken zu senken, habe die Abschaltung jedoch nichts zu tun, erklärt die SRG auf ihrer Website.
Laut eigener Informationen betreibt die SRG 850 UKW-Sender. Bereits seit 1998 verbreitet sie ihre Programme per Digital Audio Broadcasting (DAB oder dessen Nachfolger DAB+). Dafür brauche es noch 260 Sender.
In der Mitteilung verweist die SRG auch auf ihre Internet-Livestreams. Beide Technologien lieferten eine bessere Tonqualität und grössere Programmauswahl, seien energie- und kosteneffizienter und enthielten nebst den Audiodaten auch zusätzliche Text- und Bilddaten.
In der Radiobranche wird die UKW-Abschaltung kontrovers diskutiert. Der Verband Unikom sprach sich etwa gegen eine weitere Verzögerung des Abschalttermins aus. Dagegen lancierte Radio-1-Chef Roger Schawinski eine Petition, um UKW weiter zu betreiben.
Im Parlament ist derweil noch eine Motion von SVP-Politiker Thomas Aeschi hängig, in der er den Bundesrat auffordert, die Vergabe neuer UKW-Sendekonzessionen ab 2027 zu ermöglichen. Der Bundesrat selbst empfahl die Motion zur Ablehnung.
Die aktuellen Radiokonzessionen verlängerte der Bundesrat zuletzt um zwei Jahre, sodass hiesige Radios noch bis Ende 2026 auf UKW senden dürfen.