Schweizer Team erreicht Top 10 an der European Cyber Security Challenge 2024
Im Herbst 2023 hat die Schweiz überraschend den zweiten Platz an der European Cyber Security Challenge geholt. Dieses Jahr erreichte das "Team M0unt41n" den 10. Platz in der Schlussrangliste. Der Team-Coach ist dennoch zufrieden.
Deutschland steht zu oberst auf dem Siegertreppchen der diesjährigen European Cybersecurity Challenge (ECSC). Das Deutsche Team erzielte am Event, der Anfang Oktober in Turin über die Bühne ging, 5823,83 Punkte, wie dem ECSC-Scoreboard zu entnehmen ist. Mit 5692,95 Punkten folgt Italien auf dem zweiten und Polen mit 4554 Punkten auf dem dritten Platz.
Die Schweiz - vertreten durch das "Team M0unt41n" – erreichte in der Gesamtwertung 3136,43 Punkte und den 10. Platz. Bei der Herausforderung "Attack Defense" landete das Schweizer Team auf Platz 8, während Italien, Deutschland und die Niederlande die ersten drei Plätze belegten.
Im Vergleich mit der letztjährigen Rangliste hat sich die Schweiz verschlechtert. Damals holte sich das "Team M0unt41n" nämlich die Silber-Medaille. Marc Bollhalder, Team-Coach der Schweizer Delegation und Organisator der Swiss Hacking Challenge, ist dennoch voll des Lobes: "Ich bin unglaublich stolz auf die Leistungen des Schweizer Teams!", schreibt er auf Anfrage. "Die Teammitglieder, aber auch die Konkurrenz werden jedes Jahr besser - ich war auch einmal Teil des Schweizer Teams, aber könnte mich heute nicht mehr dafür qualifizieren, da das Skill-Level enorm gestiegen ist in den vergangenen Jahren! Somit ist eine Platzierung in den Top 10 eine sensationelle Leistung!"
Historisch betrachtet habe sich die Schweiz über die Jahre nach oben gekämpft, fügt Bollhalder hinzu. "Dass es dann irgendwann wieder nach unten gehen muss ist somit leider auch eine Realität". Man könne die genauen Gründe für die Platzeinbusse nicht identifizieren. Als mögliche Erklärungen nennt er mehr Teams am Wettkampf, neue Team-Konstellation des Team Schweiz, neue Strategien, schwerere Aufgaben, Verbesserungen bei den anderen Teams und so weiter.
Nicht nur die Leistungen seines Teams, sondern auch generell die diesjährige ECSC begeistern Bollhalder: "Es war unglaublich", blickt er zurück. "Das Organisationsteam der Italiener hat die bisher grösste ECSC organisiert, über 40 Länder waren vor Ort (31 offizielle Teams, 6 Gäste-Teams und 3 Beobachter-Nationen). Es ging alles reibungslos über die Bühne und war sehr professionell organisiert - was bisher nicht immer der Fall war. Speziell war auch, dass dieses Jahr das 10-Jahr-Jubiläum der ECSC gefeiert wurde - und dabei die ursprünglichen Gründer und Visionäre der ECSC geehrt wurden: Bernhard Tellenbach aus der Schweiz, und Joe Pichlmayr aus Österreich."
Fürs "Team M0unt41n" heisst es vorerst: nach der ECSC ist vor der ECSC. "Wir werden auf jeden Fall weiterhin fleissig trainieren und beginnen schon jetzt mit den Vorbereitungen auf die ECSC 2025, welche dann in Warschau, Polen stattfinden wird", schreibt Bollhalder.
ECSC Award Ceremony. (Source: zVg)
Der erwähnte Bernhard Tellenbach, Mitinitiator der heutigen ECSC, ist auch Leiter des Forschungsprogramms Cybersicherheit beim Cyber-Defence Campus von Armasuisse Wissenschaft und Technologie und Leiter der Cybersecurity-Themenplattform sowie Mitglied des Advisory Boards im Bereich Cybersecurity der SATW. Vergangenes Jahr verriet er im Interview mit SwissCybersecurity.net, was die Schweiz im Cyberbereich erforscht. Hier geht’s zum Interview.
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