KI-Studie der HWZ und Swisscom

Wie Schweizer KMUs KI nutzen und welche Herausforderungen sie davon abhalten

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von Dylan Windhaber und jor

Schweizer KMUs benötigen bei der Nutzung von KI mehr Unterstützung von öffentlichen und privaten Stellen sowie einen klaren regulatorischen Rahmen. Welche Fortschritte Unternehmen in KI sehen und welche Herausforderungen es zu meistern gilt, zeigt eine Studie der HWZ in Zusammenarbeit mit Swisscom.

(Source: emerson23work / pixabay.com)
(Source: emerson23work / pixabay.com)

Schweizer Unternehmen brauchen beim Einsatz von KI-Anwendungen mehr Unterstützung von öffentlichen wie auch privaten Institutionen. Welche Fortschritte und Herausforderungen KMUs in der Nutzung generativer KI, Datenanalyse und maschinellem Lernen (ML) sehen, zeigt eine Umfrage der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) und des Telkos Swisscom. 

Ansetzend an der Frage, wie weit die Einführung von KI in Schweizer KMUs effektiv fortgeschritten ist, ergeben die Studienergebnisse, dass 38 Prozent der befragten Unternehmen generative KI bereits eingeführt haben oder deren Einsatz aktiv prüfen. Typische Anwendungsbereiche von GenAI-Anwendungen sind laut des HWZ-Berichts die Content-Erstellung, Marketing und die Prozessautomatisierung. Nach generativer KI folge die Nutzung von Datenanalysen mit 35 Prozent, wohingegen maschinelles Lernen mit nur 12 Prozent zurückbleibe, heisst es in den Ergebnissen. Gründe dafür: mangelndes Verständnis des Potenzials von Machine Learning und dessen wahrgenommene Komplexität.

Herausforderungen in der KI-Adoption 

Den Ergebnissen zufolge schätzen Unternehmen den Fachkräftemangel im KI-Bereich sowie fehlendes Verständnis für die Technologie als zentrale Herausforderungen ein. Regulatorische Vorgaben - insbesondere im Datenschutz - würden die Einführung künstlicher Intelligenz zusätzlich erschweren. Viele KMUs wünschen sich transparente und zuverlässige Lösungen, da sie KI-Outputs validieren und Haftungsfragen klären wollen. Generative KI-Services wie ChatGPT entwickeln sich stets weiter, doch oft vermissen Unternehmen laut Studienergebnissen massgeschneiderte Lösungen auf Basis selbst trainierter Modelle und eigener Daten.

 Evangelos Xevelonakis, Leiter des Centers for Data Science & Technology an der HWZ (links) und Matthias Mohler, Head of Data & AI Consulting bei Swisscom. (Source: zVg)

Evangelos Xevelonakis, Leiter des Centers for Data Science & Technology an der HWZ (l.) und Matthias Mohler, Head of Data & AI Consulting bei Swisscom. (Source: zVg)

"Die Technologie macht zwar Fortschritte, aber ohne gezielte Investitionen in die Weiterbildung von Mitarbeitenden und die Schaffung transparenter Prozesse kann keine nachhaltige Adoption erfolgen. Menschliche und organisatorische Faktoren sind entscheidend, um das Potenzial von KI voll auszuschöpfen", sagt Evangelos Xevelonakis, Leiter des Centers for Data Science & Technology an der HWZ. 

​"Die Ergebnisse zeigen, dass Schweizer Unternehmen grosses Interesse an datengetriebener Führung haben, aber die Entwicklung spezialisierter KI-Lösungen oft durch fehlende Kompetenzen und Unsicherheiten über den ROI behindert wird", ergänzt Matthias Mohler, Head of Data & AI Consulting bei Swisscom.

Chandler Robinson, Student des MAS Applied Data Science an der HWZ, hat die Studie im Rahmen seiner Masterarbeit durchgeführt. Unterstützung erhielt er laut Bericht von Evangelos Xevelonakis von der HWZ sowie Matthias Mohler von Swisscom. Durchgeführt wurde die Umfrage im Herbst 2024. Sie umfasst Einblicke in die KI-Nutzung von 123 Schweizer KMUs und 5 Grossunternehmen. Ergänzend zur Umfrage führte Robinson sieben persönliche Interviews mit leitenden IT-Führungskräften durch. 
 

Die meisten Arbeitstätigen in der Schweiz erkennen die Möglichkeiten, welche ihnen KI im Rahmen des Arbeitsplatzes bietet. Nichtsdestotrotz fühlen sich insbesondere Geringverdiener noch unzureichend über KI informiert und vorbereitet, wie Sie hier lesen können.

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