Dating-Betrüger locken Opfer in die Ticketshop-Falle
Mit einer neuen Betrugsmasche versuchen Kriminelle, Dating-Willige hinters Licht zu führen. Die Täter bauen emotionale Verbindungen auf und locken ihre Opfer auf gefälschte Ticketshops, um an Kreditkartendaten zu gelangen.

"Realitätscheck: Wie wahrscheinlich ist es, dass eine attraktive, erfolgreiche Person ohne jeden Bezug zu Ihrem Leben plötzlich starkes Interesse an Ihnen zeigt?" Wer sich auf Dating-Plattformen herumtreibt, sollte sich diese ernüchternde Frage wohl als Erstes stellen, wie die Kantonspolizeien Zürich und Bern auf ihrer Plattform "cybercrimepolice.ch" schreiben. Anlass zu diesem Ratschlag ist eine aktuelle Betrugsmasche: Auf Dating-Plattformen sind Cyberkriminelle aktiv, die es auf persönliche Daten und insbesondere Kreditkarteninformationen abgesehen haben.
Die Täter gehen strategisch vor. Zunächst kontaktieren sie potenzielle Opfer auf Dating-Plattformen und präsentieren sich als hübsche, interessierte Personen. In kurzer Zeit bauen sie eine scheinbar emotionale Verbindung auf, um Vertrauen aufzubauen. Nach dieser Vorbereitungsphase folgt der eigentliche Betrug. Die vermeintlichen Romantiker schlagen ein persönliches Treffen bei einer Kulturveranstaltung vor – etwa im Theater oder bei einem Konzert. Für den Kartenkauf senden sie ihren potenziellen Opfern einen Link zu einem Ticketshop.
Die betrügerischen Websites sind professionell gestaltet und enthalten täuschend echte Veranstaltungshinweise mit passenden Postern, wie es heisst. Auf den ersten Blick wirken sie demnach vollkommen seriös. Die Absender würden zunächst nach persönlichen Daten fragen und die Adressaten bitten, Sitzplätze zu reservieren.
Ein Beispiel eines Fake-Ticketshops. (Source: cybercrimepolice.ch)
Der entscheidende Moment: die Zahlungsabwicklung
Der zentrale Angriffspunkt ist der Zahlungsvorgang. Die Opfer würden aufgefordert, ihre Kreditkartendaten einzugeben – das eigentliche Ziel der Betrüger. Sind die Daten erst einmal übermittelt, missbrauchen die Betrüger die Kreditkartendaten umgehend für unautorisierte Abbuchungen.
In einem zweiten Schritt versuchen die Kriminellen häufig, auch den Sicherheitscode des Finanzinstituts zu erlangen. Damit wollen sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung umgehen und erhalten noch umfassenderen Zugriff auf die Finanzmittel ihrer Opfer.
Für Nutzerinnen und Nutzer von Dating-Plattformen empfiehlt sich daher besondere Vorsicht, wie die Behörden mitteilen. Abgesehen vom eingangs erwähnten, ernüchternden Realitätscheck erteilt die Polizei folgende Ratschläge:
- Seien Sie vorsichtig mit Links und QR-Codes aus E-Mails, SMS oder anderen Quellen, da sie manipuliert sein könnten.
- Achten Sie darauf, dass der Ticketshop über ein gesetzlich vorgeschriebenes Impressum sowie mehrere Kontaktmöglichkeiten verfügt.
- Überprüfen Sie die Sicherheit der Website, recherchieren Sie den Ticketshop und lesen Sie entsprechende Bewertungen.
- Geben Sie nie sensible Daten von sich preis, wenn Sie vorgängig keine gründlichen Abklärungen getätigt haben.
- Melden Sie Fake-Accounts bei der involvierten Dating-Plattform.
Wer seine Daten auf einem zwielichtigem Portal bereits preisgegeben hat, dem empfehlen die Behörden:
- Informieren Sie umgehend Ihr Kreditkarten-/Finanzinstitut und lassen Sie die involvierte Kreditkarte sperren.
- Begeben Sie sich nach telefonischer Voranmeldung zu Ihrer örtlichen Stelle der Kantonspolizei und erstatten Sie Anzeige.
Mit einer weiteren, ebenfalls aktuellen Betrugsmasche nehmen Cyberkriminelle Nespresso-Kunden ins Visier. Durch Androhung eines vermeintlichen Verfalls von Treuepunkten wollen sie Opfer dazu bringen, ihre Kreditkartendaten auf einer gefälschten Website zu hinterlassen. Mehr dazu lesen Sie hier.
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