ISE 2020: Philips macht mit Windows 10 seine Konferenzdisplays selbstständig
An der ISE 2020 hat Philips Professional Display Solutions seine Neuheiten für den B2B-Markt gezeigt. Darunter ein Display für Konferenzräume, das dank Windows 10 selbstständig ist. Bei den LED-Walls will der Hersteller mit vorgefertigen Kits punkten. Diese seien ab Lager innert 10 Tagen in der Schweiz lieferbar.
Vom 11. bis zum 14. Februar hat sich die Digital-Signage- und Pro-AV-Branche in Amsterdam versammelt. Im Messe- und Kongresszentrum RAI in der niederländischen Hauptstadt fand die diesjährige Ausgabe der ISE statt – die letzte in Amsterdam.
Unter den Ausstellern war auch Philips Professional Display Solutions. Der niederländische Hersteller zeigte an der Messe seinen neuen Lösungen für den Corporate-Bereich. Dazu zählen etwa die Displays der C-Line-Serie. Diese wurden gemäss dem Hersteller von Grund auf neu entwickelt.
Besucher am Stand von Philips an der ISE 2020. (Source: Netzmedien)
Die Displays laufen mit Windows 10. "Ein entscheidender Faktor, denn viele Kunden im B2B-Bereich wollen mit Windows-Geräten arbeiten", sagt Mike Huber, Sales Manger im Bereich Signage Solutions für die Schweiz bei Philips Professional Display Solutions.
So profitieren die Nutzer nicht nur von einer vertrauten Oberfläche, sondern auch von vertrauten Tools. Da die Displays über die Rechenleistung eines modernen PCs verfügten, könnten Nutzer auch ohne einen angehängten Laptop etwa Microsoft Teams nutzen.
Offenes Android für Partnerlösungen
Die Geräte sind in den Grössen 55, 65, 75 und 86 Zoll erhältlich. Die Bildschirme nutzen eine kapazitive Touch-Technology – das heisst die Touch-Erkennung ist direkt im Display drin. Auf seinem Stand zeigte Philips jedoch auch Monitore, die über Infrarot funktionieren. Dafür enthält das Display einen Rahmen, der die Berührungspunkte des Nutzers erkennt.
Diese Displays sind nicht mit Windows 10 ausgestattet, sondern mit einem offenen Android-Betriebssystem. "Das ermöglicht es unseren Partnern und App-Entwicklern, Applikationen zu schreiben, die direkt auf dem Display laufen", sagte Huber.
Dank dem offenen Android-Betriebsystem können auch Partnerunternehmen, wie etwa Grassfish, Applikationen für die Displays entwickeln. (Source: Netzmedien)
Am Stand hatte Philips insgesamt zehn solcher Partnerlösungen ausgestellt – darunter auch die Content-Management-Lösung von Grassfish aus Wien. Die Partnerlösungen wurden teilweise dediziert für die Displays entwickelt – andere gibt es so im Playstore.
Beide Serien könnten per Plug-and-Play mit Logitech-Webcams ausgestattet werden. Gemäss Huber sei das aber lediglich das Ausstellungssetup. Die Geräte seien auch mit anderen Herstellern kompatibel.
Dank Android unterstützen die Displays auch Chromecast. Ein Nutzer braucht also weder Kabel noch zusätzliche Hardware wie ein Clickshare-Produkt von Barco, um seine Präsentation vom Laptop an das Display zu senden.
LED-Walls innert 10 Tagen geliefert
Auf der anderen Seite des Standes präsentierte Philips seine LED-Walls. Der Hersteller hatte sechs Bildschirme zu einem grossen Display zusammengeschlossen. Jeder einzelne hatte eine Bildschirmdiagonale von 137 Zoll und einen Pixelpitch von 1,5 Millimetern. Das heisst, dass die einzelnen bildgebenden LEDs des Displays einen Abstand von 1,5 Millimetern zueinander haben.
"Andere Hersteller produzieren solche Displays auf Bestellung in Asien. So können die Lieferzeiten schnell 8 Wochen oder mehr betragen", sagte Huber. Philips hingegen habe ein Zentrallager in Europa. Von da aus verschicke der Hersteller verschiedene vorgefertigte Kits. Diese könnten bereits innerhalb von 10 Tagen in der Schweiz sein.
Philips kombinierte an seinem Stand sechs 137-Zoll-LED-Walls zu einem Display. (Source: Netzmedien)
Die Kits eignen sich für Full-HD-Setups und sind in den Grössen 110 und 137 Zoll erhältlich. Die Geräte sind laut Huber Class B zertifiziert. Dieser Sicherheitsstandart informiert über die elektromangetische Strahlung eines Geräts. Class B bedeute, dass die Strahlung weitgehend reduziert wurde und dass die Geräte auch für den Wohnraum zugelassen sind.
Hotel-TV neu mit Chromecast und Netflix
Für Philips sei dies ein wichtiger Markt. Entsprechend investiere der Hersteller derzeit viele Ressourcen in den Bereich. Auch in der Schweiz sei Philips bereits an den ersten Projekten dran.
In der Schweiz macht Philips im Pro-AV-Bereich keine Direktgeschäfte – "Alles läuft über unsere Distributoren und Reseller", sagte Huber. Hierzulande sind die Digital-Signage-und die Hotel-TV-Lösungen des Herstellers über Alltron, AV-Distribution und Tech Data erhältlich. Die Hotel-TV-Lösungen werden zudem auch von Electronic Partner angeboten.
Die Hotel-TV-Geräte unterstützen ebenfalls Chromecast. Ein Hotelgast, der sein Tablet dabei hat, könnte also auch den eigenen Content auf dem Hotel-TV streamen. Eine weitere Neuheit, auf die der Hersteller stolz ist, ist Netflix. Die Hotel-TVs des Herstellers verfügten neu über eine offizielle Netflix-Einbindung. Lesen Sie hier mehr dazu.
Mehr Berichte von der ISE können Sie hier im Webdossier zur Digital-Signage- und Pro-AV-Messe lesen.