Research

Die Mobilität fördert und fordert die Kommunikation

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von Philipp A. Ziegler, Geschäftsführer, MSM Research AGG

Das flexible und mobile Arbeiten wird sich bis 2018 in mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen durchsetzen, wie unsere kürzlich abgeschlossene Workplace-Studie aufgezeigt hat.

Der Trend zur Mobilität wird weiter Fahrt aufnehmen. Waren es 2015 noch 43 Prozent der Unternehmen, die davon ausgingen, dass sich bis 2018 mobiles und flexibles Arbeiten weitgehend durchsetzen werde, so sind es heute 51 Prozent. Der feste Arbeitsplatz wird zunehmend an Bedeutung verlieren. Findet sich heute dieses Arbeitsplatzmodell noch in 19,7 Prozent der Unternehmen, so wird dieser Anteil bis 2018 auf unter 10 Prozent sinken.

Das mobile Arbeiten hat Einfluss auf das Kommunikationsverhalten, es verändert die Nutzung der Kommunikationskanäle und unsere Ansprüche an den Einsatz entsprechender Technologien. Die "traditionellen" Kommunikationswege und Tools wie persönliche Gespräche oder das Festnetz stehen heute zwar immer noch an erster Stelle. Weitgehend etabliert hat sich auch das Smartphone, dessen verbreitete Nutzung den Niedergang der Festnetztelefonie eingeläutet hat.

UCC-Lösungen werden immer gefragter

Nach künftigen Trends der Kommunikation gefragt, gaben die Unternehmen zu Protokoll, dass vermehrt auf Telekonferenzen, Instant Messaging und vor allem UCC gesetzt werde. Mit Blick auf die Nutzung und Verbreitung von UCC-Anwendungen (Unified Communications und Collaboration) ergab die Studie, dass heute knapp 41 Prozent der Unternehmen eine UCC-Lösung (vollintergiert oder als Teillösung) einsetzen und 23 Prozent eine Einführung und Implementierung bis 2018 planen. Der Benefit einer UCC-Lösung wird von der Mehrheit der Anwender erkannt, denn heute ist annähernd jede Art der Kommunikation in Geschäftsprozesse eingebunden. Jeder Medienbruch in der Kommunikationskette, falsche Kontaktkoordinaten und zu viel oder mangelhaft übermittelte Informationen behindern die Effizienz und Produktivität auf massive Weise und in einer künftig digitalisierten Welt geradezu fatal.

Trotzdem stellten wir fest, dass die "gefühlte Notwendigkeit" einer UCC-Lösung nicht in allen Unternehmen in gleichem Masse vorhanden ist. Während in grösseren Firmen diese bereits heute mehrheitlich eingesetzt werden, scheuen kleinere Unternehmen den zeitlichen und finanziellen Aufwand der Umsetzung.

Man würde einer falschen Logik unterliegen, wenn man davon ausgeht, dass die Erfolgsrate der Implementierung und Nutzung einer UCC-Lösung nur von technologischen Aspekten abhängt. Oft werden bei der Einführung und Etablierung entsprechender Lösungen die Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen unterschätzt. Es bedarf einer beachtlichen Kraftanstrengung und überzeugender Argumente, die Lösung und deren Nutzen intern zu "verkaufen". Eine effiziente Einführung und Implementierung greift meist massiv in die Organisation, Sicherheitskonzepte und Prozesse ein. Ohne einen Kulturwandel, ohne die Bereitschaft, neue Kommunikationsregeln und Mittel einzusetzen und zu akzeptieren, fallen die Resultate und der Benefit bescheiden aus.

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