Studie von Capgemini

World Payments Report 2022 sieht Banken in der Pflicht

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Moderne Zahlungsmethoden wie Instant Payments, E-Money, mobile und digitale Wallets, Peer-to-peer-Zahlungen, QR-Codes etc. sind bei Konsumentinnen und Konsumenten beliebt, trotz drohender Rezession und steigender Inflationsraten. Während aber der B2C-Markt von solch modernen Payment Services profitieren kann, hinken entsprechende Angebote für KMUs hinterher.

(Source: Jonas Leupe / Unsplash.com)
(Source: Jonas Leupe / Unsplash.com)

Der Anteil moderner Zahlungsmethoden an den gesamten bargeldlosen Transaktionen bis 2026 soll von rund 17 Prozent auf rund 24 Prozent steigen. Doch während der Zahlungsverkehr zwischen Handel und Endkunden (B2C) floriert, wurde bisher die Wertschöpfungskette im Geschäftskundenbereich (B2B) häufig vernachlässigt, wie aus dem World Payments Report 2022 von Capgemini hervorgeht.

Die Zahlungsverkehrsbranche habe sich während der unruhigen Marktverhältnisse in den vergangenen Jahren robust dargestellt. Der Erfolg sei durch die Einführung innovativer neuer digitaler Zahlungsmethoden, wie etwa mobile oder digitale Geldbörsen, für Konsumentinnen und Konsumenten sogar noch beschleunigt worden, heisst es in dem Capgemini-Report weiter. Viele Banken böten jedoch nicht die gleiche Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) an.

Der Studie zufolge haben KMUs trotz der Erholung nach der Pandemie weiterhin mit Cashflow-Problemen und Konversionszyklen zu kämpfen, was die nächste Wachstumsphase für viele behindert. Dies hat zu einer steigenden Nachfrage bezüglich Innovationen bei Zahlungsdienstleistern geführt.

KMUs als Rückgrat der Wirtschaft trügen signifikant zum Bruttoinlandsprodukt und der Beschäftigung bei, schreibt Capgemini in einer Pressemitteilung zum Report. Deshalb müssten Banken und Zahlungsdienstleister ihre Prioritäten neu ausrichten, um ungenutztes Potenzial für ihre Kundschaft durch innovative und gegebenenfalls experimentelle Zahlungsdienste nutzbar zu machen.

Vernachlässigte KMUs

Obwohl der Studie zufolge das Marktsegment KMUs in Bezug auf den Zahlungsverkehr weltweit einen Wert von über 850 Milliarden US-Dollar hat, werden KMUs von den traditionellen Banken häufig zugunsten grösserer Firmenkunden und des grösseren Privatkundenmarktes übersehen, wie in dem Report weiter steht.

In der Folge hätten KMUs häufig mit Cashflow-Problemen, Cybersecurity-Risiken, schlechter Liquidität und betrieblichen Ineffizienzen zu kämpfen. Das schüre die bestehende Unzufriedenheit mit etablierten Zahlungsdienstleistern. Tatsächlich fühlen sich 89 Prozent der befragten KMUs von ihren Primärbanken unterversorgt und erwägen einen Wechsel zu einem kulanteren alternativen Paytech-Herausforderer, wie es im Report weiter heisst.

Die Studie prognostiziert ausserdem, dass die weltweiten bargeldlosen B2B-Transaktionen zwischen 2021 und 2026 mit einer durchschnittlich jährlichen Wachstumsrate von zirka 10 Prozent zunehmen könnten. Die Umstellung auf einen digitalen Zahlungsanbieter würde es KMUs ermöglichen, diesen zunehmenden digitalen Zahlungstrend im B2B-Bereich vergleichbar mit dem Trend auf den B2C-Märkten widerzuspiegeln.

Um die Loyalität der KMUs zurückzugewinnen, müssten die Banken neue Angebote auf ihren Plattformen implementieren, was jedoch die unflexiblen Legacy-Systeme behindern würden. Mehr als ein Viertel der Banken haben der Studie zufolge mit einer monolithischen und unflexiblen Infrastruktur zu kämpfen. 75 Prozent der Führungskräfte räumen den Kosten für den Betrieb der aktuellen Systeme Vorrang vor der Entwicklung neuer Angebote ein – ein klares Hindernis für die notwendigen Investitionen in Innovation und Flexibilität, nach denen sich KMUs sehnen, wie der Capgemini-Report weiss.

Zahlungen durch DLT-Lösungen

In der Fülle innovativer Technologien, die von Banken eingesetzt werden, um im Wettbewerb bestehen zu können, erweise sich die Distributed Ledger Technology (DLT) als entscheidender Vorteil im Zeitalter des nahtlosen Wertetauschs, orakelt Capgemini. Viele Banken und Zahlungsdienstleister (PSPs) seien sich über das Potenzial dieser Technologie zur Umgestaltung der Branche einig, doch die Einführung werde langsam vorangehen, da knappe Ressourcen die Investitionsmöglichkeiten weiterhin begrenzen würden.

64 Prozent der KMUs sind der Meinung, dass DLT eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Zahlungsnetzwerken darstellen könnte, da die grenzüberschreitenden B2B-Transaktionen auf der Blockchain neben den Kryptowährungen weiter zunähmen. Infolgedessen können Distributed-Ledger-Technologien als Teil einer mehrgleisigen Gründungsstrategie betrachtet werden, um diese globalen und regionalen Zahlungsnetzwerke besser zu unterstützen.

Ebenso habe der rasche Anstieg unregulierterer Krypto-Assets viele Banken dazu veranlasst, die Möglichkeiten einer digitalen Zentralbankwährung (Central Bank Digital Currency, CBDC) zu erkunden. Schliesslich hebt die Studie hervor, dass diejenigen, die in der Branche eine Vorreiterrolle einnehmen wollen, bereits DLT-Anwendungsfälle für die nächste Welle von Wachstumschancen skalieren.

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DPF8_271630