Kolumne
Sieben Gründe für "Slack"
"Internes Instant Messaging? Brauchen wir nicht!" Das haben über E-Mail auch zuerst alle gesagt. Sieben Gründe, warum Sie heute den nächsten Schritt in der internen Kommunikation machen sollten.
Peter Hogenkamp ist CEO des Start-ups Newscron. (Quelle: Netzmedien)
Peter Hogenkamp ist CEO des Start-ups Newscron. (Quelle: Netzmedien)
Der Star des Jahres im Silicon Valley heisst "Slack", gegründet vom Kanadier Stewart Butterfield, der nach dem Fotosharing-Dienst Flickr zum zweiten Mal mit einem "Nebenprojekt" ganz gross rauskommt.
Auf den ersten Blick ist Slack ein simples Chat-Tool für interne Kommunikation, wie es schon viele davor gab. Auf den zweiten Blick zeigt es seine enorme Wucht: Der E-Mail-Killer, von dem seit 20 Jahre alle reden, ist zu guter Letzt doch noch gekommen. Ich übertreibe nicht. Seit dem letzten Herbst nutze ich intern in mehreren Organisationen Slack, und wir versenden keine internen E-Mails mehr. Null.
Sieben Gründe, warum ich Ihnen Slack ans Herz legen möchte:
1. Sie denken, Ihre Mitarbeiter nutzen bisher brav nur E-Mail? Das denken Sie nur.
Ihre Leute haben sich untereinander längst für Direktnachrichten vernetzt via: SMS, iMessage, Whatsapp, Facebook Messenger, Skype. Das ist erstens unproduktiv, weil jeder woanders kommuniziert, zweitens ein Alptraum aus Compliance-Sicht.
2. Slack ist Spam-frei.
Slack ist nur für die interne Kommunikation, jeder Teilnehmer braucht ein Konto. Was zunächst wie ein Nachteil aussieht, ist ein Vorteil: Alle sind bekannt, niemand kann einen vollmüllen mit Sales- oder Spam-E-Mails.
3. Cut the crap!
E-Mails, die mit "Sehr geehrte Damen und Herren" oder "Liebe Kolleginnen und Kollegen" beginnen, dann in mehreren Sätzen die Lage schildern, bevor der Autor zu seiner kurzen Frage kommt, um mit "Beste Grüsse und ein schönes Wochenende" zu enden, sind ein Relikt aus der Briefkultur. Manche mögen es als Verrohung der Sitten verteufeln, aber die Essenz: "Kann der Text so raus? (Link)" sollte eigentlich intern reichen. In Slack schreiben alle so.
4. Flexible Gruppen
Slack-Gruppen können Themen oder Organisationseinheiten folgen. Gleichzeitig ist aber auch in Sekunden ein virtuelles Team zur Diskussion einer Sachfrage formiert. Ist diese gelöst, wird die Konversation archiviert, kann aber jederzeit reaktiviert oder durchsucht werden. Slack unterstützt damit, wie Firmen in Zukunft funktionieren sollten: als Ansammlung von Ad-hoc-Teams.
5. Slack ist offen und wird immer intelligenter
Seit Jahrzehnten werden uns Management Information Systems versprochen, die Unternehmensdaten aggregiert und detailliert zugleich zur Verfügung stellen. Der monolithische Ansatz von SAP und Co. ist jedoch in den meisten Unternehmen gescheitert: Man bekommt die Daten schlecht wieder aus dem System heraus.
Die Internet-Apps der letzten Jahre setzen dagegen auf das Konzept "Small Pieces loosely joined": Spezialisierte Systeme können vor allem eine Sache gut – zum Beispiel Umfragen, Zeiterfassung, Spesenabrechnung – und sind über Programmierschnittstellen (APIs) miteinander verbunden. Und Slack kann als universelle Abfrageschnittstelle an viele Systeme andocken. Laut CEO Butterfield wird Slack bald die Frage verstehen: "Wie hoch waren meine Spesen im Januar 2016?". Das klingt wie Zukunftsmusik, aber unter slack.com/apps sind bereits hunderte von Apps aktiv, und die Integrationen werden immer tiefer.
6. Es ist Slack. Und nicht Lync – pardon, Skype for Business, oder sonst etwas.
Wer denkt, Skype mache ja eigentlich genau das Gleiche wie Slack, sollte noch einmal überlegen. Slack und Skype könnten nicht unterschiedlicher sein, nicht zuletzt aufgrund des enormen Drives, mit dem das Slack-Team bei der Sache ist und im Wochentakt neue Innovationen bringt. Der einzig ernstzunehmende Slack-Konkurrent wäre für mich übrigens der Facebook Messenger, den Mark Zuckerberg sich ganz oben auf die Agenda geschrieben hat – allerdings bisher nicht für den Einsatz innerhalb von Firmen.
7. Heute sind Sie noch vorn.
Ich bin überzeugt: Instant Messaging als Enterprise-Anwendung kommt so oder so. Es ist einfach cooler, wenn man Early Adopter als Late Adopter ist.
Auf den ersten Blick ist Slack ein simples Chat-Tool für interne Kommunikation, wie es schon viele davor gab. Auf den zweiten Blick zeigt es seine enorme Wucht: Der E-Mail-Killer, von dem seit 20 Jahre alle reden, ist zu guter Letzt doch noch gekommen. Ich übertreibe nicht. Seit dem letzten Herbst nutze ich intern in mehreren Organisationen Slack, und wir versenden keine internen E-Mails mehr. Null.
Sieben Gründe, warum ich Ihnen Slack ans Herz legen möchte:
1. Sie denken, Ihre Mitarbeiter nutzen bisher brav nur E-Mail? Das denken Sie nur.
Ihre Leute haben sich untereinander längst für Direktnachrichten vernetzt via: SMS, iMessage, Whatsapp, Facebook Messenger, Skype. Das ist erstens unproduktiv, weil jeder woanders kommuniziert, zweitens ein Alptraum aus Compliance-Sicht.
2. Slack ist Spam-frei.
Slack ist nur für die interne Kommunikation, jeder Teilnehmer braucht ein Konto. Was zunächst wie ein Nachteil aussieht, ist ein Vorteil: Alle sind bekannt, niemand kann einen vollmüllen mit Sales- oder Spam-E-Mails.
3. Cut the crap!
E-Mails, die mit "Sehr geehrte Damen und Herren" oder "Liebe Kolleginnen und Kollegen" beginnen, dann in mehreren Sätzen die Lage schildern, bevor der Autor zu seiner kurzen Frage kommt, um mit "Beste Grüsse und ein schönes Wochenende" zu enden, sind ein Relikt aus der Briefkultur. Manche mögen es als Verrohung der Sitten verteufeln, aber die Essenz: "Kann der Text so raus? (Link)" sollte eigentlich intern reichen. In Slack schreiben alle so.
4. Flexible Gruppen
Slack-Gruppen können Themen oder Organisationseinheiten folgen. Gleichzeitig ist aber auch in Sekunden ein virtuelles Team zur Diskussion einer Sachfrage formiert. Ist diese gelöst, wird die Konversation archiviert, kann aber jederzeit reaktiviert oder durchsucht werden. Slack unterstützt damit, wie Firmen in Zukunft funktionieren sollten: als Ansammlung von Ad-hoc-Teams.
5. Slack ist offen und wird immer intelligenter
Seit Jahrzehnten werden uns Management Information Systems versprochen, die Unternehmensdaten aggregiert und detailliert zugleich zur Verfügung stellen. Der monolithische Ansatz von SAP und Co. ist jedoch in den meisten Unternehmen gescheitert: Man bekommt die Daten schlecht wieder aus dem System heraus.
Die Internet-Apps der letzten Jahre setzen dagegen auf das Konzept "Small Pieces loosely joined": Spezialisierte Systeme können vor allem eine Sache gut – zum Beispiel Umfragen, Zeiterfassung, Spesenabrechnung – und sind über Programmierschnittstellen (APIs) miteinander verbunden. Und Slack kann als universelle Abfrageschnittstelle an viele Systeme andocken. Laut CEO Butterfield wird Slack bald die Frage verstehen: "Wie hoch waren meine Spesen im Januar 2016?". Das klingt wie Zukunftsmusik, aber unter slack.com/apps sind bereits hunderte von Apps aktiv, und die Integrationen werden immer tiefer.
6. Es ist Slack. Und nicht Lync – pardon, Skype for Business, oder sonst etwas.
Wer denkt, Skype mache ja eigentlich genau das Gleiche wie Slack, sollte noch einmal überlegen. Slack und Skype könnten nicht unterschiedlicher sein, nicht zuletzt aufgrund des enormen Drives, mit dem das Slack-Team bei der Sache ist und im Wochentakt neue Innovationen bringt. Der einzig ernstzunehmende Slack-Konkurrent wäre für mich übrigens der Facebook Messenger, den Mark Zuckerberg sich ganz oben auf die Agenda geschrieben hat – allerdings bisher nicht für den Einsatz innerhalb von Firmen.
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