Die Folgen der Hirt-Übernahme
Infoniqa hat im November mit der Übernahme von Hirt überrascht. Urs Tschudin, Verwaltungsratspräsident von Infoniqa, erklärt, was die Fusion für die Kunden bedeutet.
Warum hat Infoniqa Hirt gekauft?
Urs Tschudin: Der Einstieg ins Cloud-Geschäft ist aufwendig und verlangt nach Kompetenzen, die nicht jedes Unternehmen gerade so zur Verfügung hat. Wir haben uns in den letzten Jahren auf andere Themen fokussiert, wie etwa auf die Verstärkung unseres bereits schon grossen Engagements mit Veritas bezüglich Appliances sowie den Aufbau unserer Marktpräsenz mit Huawei Enterprise.
Wie verhindern Sie, dass die Mitarbeiter mit dem wichtigen Cloud-Know-how das Unternehmen verlassen?
Der Zusammenschluss von Infoniqa und Hirt wurde von den Mitarbeitern sehr positiv aufgenommen. Auch sie erkennen die Synergien und Opportunitäten. Infoniqa hat mit seiner Kundenbasis von zirka 350 Enterprise-Kunden ein realistisch ansprechbares Potenzial von über 100 Unternehmen, die das Angebot von Hirt nutzen könnten.
Was sind jetzt die wichtigsten Aufgaben im Zuge der Integration?
Wir müssen sofort das Cloud-Angebot von Hirt den Kunden von Infoniqa präsentieren und allenfalls an deren Bedürfnisse anpassen sowie ausbauen. Das heisst, die verantwortlichen «Treiber» dieser Initiative benennen, die Infoniqa-Mitarbeiter ausbilden, die Kompetenzen von Hirt bei Infoniqa einbringen. Das begann schon einen Tag nach der Bekanntgabe.
Was bedeutet die Übernahme für die Kunden?
Kunden wollen im Rahmen der Lieferanten-Konsolidierung vermehrt mit grösseren Unternehmen mit einem breiteren Angebot zusammenarbeiten. Mit uns arbeiten die Kunden mit einem gestärkten Unternehmen zusammen, das ihnen ausser den bisherigen projektorientierten Lösungen auch etablierte Managed Services und Cloud-Lösungen anbieten kann.
Wie sieht Ihre weitere Marktstrategie aus?
Wir wollen unsere Präsenz im Schweizer Markt deutlich stärken. Für unser strategisch wichtiges Standbein Veritas wollen wir unsere Marktposition ausbauen. Dabei wollen wir die Herausforderungen der neuen Datenschutzgrundverordnung GDPR adressieren. Unser zweites Standbein, die Zusammenarbeit mit EMC Dell, wollen wir vertiefen und Huawei Enterprise im Bereich Datacenter als feste Grösse am Schweizer Markt etablieren. Zudem wollen wir unser Cloud-Angebot ausbauen, damit wir eine erheblich grössere Anzahl Kunden bedienen können.