Wegen Sabotagegefahr

Update: Bezirksgericht Frauenfeld verhängt Drohnenverbot über Swift-Rechenzentrum

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von Filip Sinjakovic und Rodolphe Koller und jor; Übersetzung: Joël Orizet

Der Kanton Thurgau hat das Rechenzentrum von Swift in Diessenhofen unter Polizeischutz gestellt. Nach dem Swift-Ausschluss mehrerer russischer Banken steigt die Sorge um mögliche Angriffe auf die Server des Finanzdienstleisters. Seit dem 25. April 2025 dürfen nun auch Drohnen das Gelände des Rechenzentrums nicht mehr überfliegen.

Das Rechenzentrum von Swift im thurgauischen Diessenhofen. (Source: Kecko / CC BY 2.0)
Das Rechenzentrum von Swift im thurgauischen Diessenhofen. (Source: Kecko / CC BY 2.0)

Update vom 28.4.2025: Über dem Rechenzentrum des Finanzdienstleisters Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (Swift) in Diessenhofen gilt seit dem 25. April 2025 ein Flugverbot für unbemannte Luftfahrzeuge wie Drohnen. Wie der Kanton Thurgau in seinem Amtsblatt vom 25. April 2025 mitteilt, hat das Bezirksgericht Frauenfeld das Verbot basierend auf einem Entscheid vom 11. April 2025 geltend gemacht. Verstösse werden demnach mit einer Busse von bis zu 2000 Franken geahndet.

Die Kantonspolizei Thurgau führte bereits im März 2022 in Absprache mit Swift eine Lagebeurteilung zur Verbesserung der Sicherheit auf dem Gelände des Rechenzentrums durch. In Folge des Ausschlusses Russlands aus dem Swift-Zahlungssystem nach dem Beginn des Ukrainekrieges fokussierte man sich dabei auf mögliche Sabotage-Angriffe auf das Rechenzentrum in Diessenhofen.

 

Originalmeldung vom 7.3.2022:

Swift-Rechenzentrum im Thurgau unter Polizeischutz

Die Thurgauer Kantonspolizei hat ein Sicherheitsdispositiv um das Rechenzentrum von Swift in Diessenhofen nahe der deutschen Grenze errichtet, wie die "NZZ" berichtet. Man habe die Massnahme in Absprache mit dem Finanzdienstleister ergriffen, um das Data Center vor Sabotageakten im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu schützen.

Die EU setzte ihre Sanktionen zum Ausschluss sieben russischer Banken aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift am 2. März in Kraft – mit einer Übergangsfrist von zehn Tagen. Nach Angaben von Swift nutzen über 11'000 Teilnehmende in mehr als 200 Ländern den Dienst. Vor allem Banken und Wertpapierfirmen, aber auch grosse Konzerne sind auf den Dienst angewiesen.

Das Rechenzentrum in Diessenhofen wurde vor etwa 20 Jahren gebaut. Es ist eines von drei Rechenzentren, die Swift betreibt. Die anderen beiden befinden sich in den USA und in den Niederlanden. Das Data Center in Diessenhofen ist umgeben von Stacheldraht, hohen Mauern, Überwachungskameras und hat fünf unterirdische Stockwerke, wie die "NZZ" weiter schreibt. Die "Thurgauer Zeitung" nennt den Datenstandort das "bestgehütete Geheimnis des Thurgaus".

 

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