Roboterhund will vermitteln – und wird erschossen
CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten Kurznews immer in der Rubrik «Curiosities». Gute Unterhaltung!
lpe. Die Amerikaner sind ein schiessfreudiges Volk. Immer wieder geraten sowohl unschuldige Zivilisten als auch Polizeibeamte ins Kreuzfeuer. Dass auch nichtsahnende Roboterhunde ins Visier gefasst werden, scheint allerdings neu. So ist unlängst in Massachusetts ein Aufklärungsroboter des Bombenkommandos angeschossen und schwer beschädigt worden, wie «Der Standard» berichtet. Spezialeinheiten der Polizei hatten ihn in einer besonders brenzligen Situation zu Hilfe geholt: Ein Mann hatte sich in einem Haus verbarrikadiert und das Feuer auf die Polizisten und Polizistinnen eröffnet. Daraufhin hätten sie ihren vierbeinigen Vermittler hineingeschickt, der den Verdächtigen aufspüren sollte. Als die Verbindung zum Robohund abbrach, war klar: Der Hund wurde angeschossen – zu vermitteln gab es nichts mehr. Ob demnächst ein Straftatbestand «Robicide» eingeführt werden muss, bleibt abzuwarten.
Unsichtbarer «Besen» gegen Mondstaub
ahu. Wenn der Mensch auf dem Mond leben will, gibt es diverse Probleme, die er bedenken muss. Dazu gehört auch der Mondstaub, denn er ist unserem irdischen Staub nicht sehr ähnlich: Er ist durch die fehlende Witterung auf dem Mond scharfkantig, abschleifend und haftet wegen elektrostatischen Kräften hartnäckig an allem, was mit ihm in Berührung kommt. Dadurch ist der Staub gefährlich für empfindliche Geräte und Oberflächen. Wie «Pressetext» schreibt, bekämpft die Weltraumorganisation NASA den Mondstaub nun mit dem «Electrodynamic Dust Shield» (EDS). Der Reinigungsvorgang des EDS erinnert an die Magie in Harry Potter, denn der EDS wischt den Mondstaub wie ein unsichtbarer Besen weg. Bisher hat die NASA den EDS in Vakuumkammern und in der Schwerelosigkeit auf der ISS getestet. In Zukunft soll der «unsichtbare Besen» die Instrumente und Luken-Dichtungen auf den Mondlandemissionen im Rahmen des «Artemis»-Programms schützen. In diesem Sinne: «Evanesco Mondstaub.»
«Eve» bekämpft Eindringlinge mit Paintballs und Tränengas
sme. Mit diesem elektronischen Türsteher müsste sich Dagobert Duck keine Sorgen mehr um Einbrecher machen. Das slowenische Unternehmen Paintcam entwickelte den Roboter «Eve», der auf ungebetene Gäste mit Paintball-Kugeln ballert. Der Roboter ist mit einer KI ausgestattet, die auf den Kameraaufnahmen des Geräts die Gesichter erwünschter Personen erkennt. Erkennt der Mini-Terminator ein fremdes Gesicht, kann er nach Belieben weisse, graue und auch schwarze Paintball-Kugeln auf die vermeintlichen Eindringlinge schiessen. Reichen die 25 Paintball-Kugeln im Magazin nicht aus, verleiht «Eve» seiner Bitte etwas mehr Nachdruck und wirft kleine Tränengasgranaten auf besonders widerspenstige Störenfriede. Und das soll laut Paintcam in der Nacht genauso gut funktionieren wie am Tag. Denn «Eve» ist laut Entwicklerinnen und Entwicklern ein «Wächter, der niemals schläft oder blinzelt». Seit dem 23. April sammelt Paintcam Geld auf Kickstarter, um «Eve» zur Serienreife zu bringen.
And I hope you like jammin', too
jor. Manche Menschen reagieren hypersensibel auf Reggaeton-Musik. Vermutlich liegt es an diesem synthetisch klingenden, per Drumcomputer erzeugten Rhythmus mit dem immerzu gleichen «Bumm-tsch’bumm-tschack»-Muster, das womöglich traumatische Erinnerungen wachruft – vielleicht an einen verhängnisvollen Ausritt auf einem verhaltensgestörten Pferd. Über die tatsächlichen Trigger lässt sich nur spekulieren. Doch Abhilfe schafft die Bewältigungsstrategie des Bastlers Roni Bandini: Wie «Golem» berichtet, entwickelte er auf Basis eines Raspberry Pi 3 ein KI-System, das erkennt, wenn sein Nachbar einen Reggaeton-Song via Bluetooth-Speaker laut abspielt. Ist dies der Fall, sendet das System automatisch Störsignale aus, um die Soundausgabe derart zu beeinträchtigen, dass der Nachbar den Lautsprecher wahrscheinlich freiwillig abstellt. Zum Projekt namens «Reggaeton Be Gone» veröffentlichte der Bastler freundlicherweise eine Anleitung im Netz. Er warnt jedoch vor juristischen Risiken, denn Störsender, auch Jammer genannt, sind in vielen Ländern illegal. Das gilt auch für die Schweiz. Nachahmer sollten also darauf hoffen, dass die nervigen Nachbarn mit der Schwäche für Reggaeton auch Humor und ein Herz für Hacker haben.
Infinite Money Glitch gepatcht: FBI verhaftet 26-Jährigen wegen Insider-Trading über die Xbox
msc. Das Leben ist ein Spiel. Allerdings eines mit besonders strengen Regeln: Nicht alles, was an der Konsole erlaubt ist, geht auch im «Real Life» durch. Das gilt etwa für das Niedermähen von Passanten wie im Spiel «GTA». Auch, wer die Konsole nutzt, um in der realen Welt Verbrechen zu begehen, muss mit Konsequenzen rechnen. Drei US-Amerikaner mussten dies unlängst schmerzlich erfahren. Der 26-jährige Anthony Viggiano, Anlageanalyst bei der Grossbank Goldman Sachs, soll durch Insiderhandel fast 400 000 US-Dollar verdient haben. Die geheimen Informationen steckte er seinen zwei Komplizen unter anderem über den Xbox-Chat, wie «Reuters» berichtet. Die Finanzbetrüger wiegten sich dabei wohl in völliger Sicherheit, wie Auszüge aus den Chats zeigen: «Xbox-360-Chat, das lässt sich nicht zurückverfolgen. Viel Glück, das jemals zu finden.» Falsch gedacht, denn das FBI hat’s gefunden und die Gauner verhaftet. Viggiano und sein Freund Stephen Forlano bekannten sich schuldig. Ihnen steht nun eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren bevor. Ob unsere Welt eine Simulation ist, steht bekanntlich noch zur Debatte. Der Glitch, mit dem die jungen Männer grosse Mengen an In-Game-Währung horten konnten, ist nun jedenfalls gepatcht.