Mehr Cyber-Verbrechen in der Schweiz
2016 hat die Zahl registrierter Cyber-Delikte in der Schweiz markant zugenommen. Der Kanton Zürich verzeichnete über einen Fünftel der elektronischen Straftaten.
Das Bundesamtes für Statistik (BFS) hat den Jahresbericht der polizeilichen Kriminalstatistik 2016 veröffentlicht. Den Ergebnissen zufolge nahmen Straftaten gegen Vermögen zwischen 2015 und 2016 zwar insgesamt ab. Bei Verbrechen, die mit Datenverarbeitung und Datenbeschaffung zusammenhängen, verzeichneten die Statistiker jedoch einen markanten Anstieg.
Bundesweit mehr Cyberkriminalität
In der Schweiz registrierten die Behörden zwischen 2015 und 2016 rund 25 Prozent mehr Fälle unbefugter Datenbeschaffung. Gemäss Strafgesetzbuch (Art. 143) handelt es sich um Datendiebstahl. Insgesamt verzeichneten die Behörden 979 solcher Delikte.
Die Anzahl der Verbrechen in der Kategorie "unbefugtes Eindringen in Datenverarbeitungssysteme" (Art. 143bis StGB) stieg um über 22 Prozent auf 383 Fälle. In diese Kategorie fällt etwa ein Hackerangriff.
"Betrügerische Missbrauchsfälle von Datenverarbeitungsanlagen" (Art. 147 StGB) nahmen der Statistik zufolge um knapp 10 Prozent zu. Für 2016 zählte das BFS 4788 solcher Straftaten. Das Strafgesetzbuch definiert diese Delikte als Computerbetrug. Darunter fallen Straftaten im Bereich E-Banking wie beispielsweise Phishing.
Über ein Fünftel davon im Kanton Zürich
Der Kanton Zürich verzeichnete 2016 über 20 Prozent aller Cyber-Delikte in der Schweiz. Zwischen 2015 und 2016 stiegen hier die Fälle von Datendiebstahl um über 70 Prozent auf 192.
Die Fälle des Eindringens in Datenverarbeitungssysteme nahmen knapp 60 Prozent zu. 2016 zählten die Behörden 94 solcher Delikte im Kanton Zürich.
Die Häufigkeit betrügerischen Missbrauchs von EDV-Anlagen stieg um knapp 20 Prozent auf 1015 Einträge.
Im Kanton Waadt und in Genf stiegen die entsprechenden Zahlen ebenfalls, wie eine Recherche des ICTjournal zeigt.
In Genf hätten solche Cyber-Delikte zwischen 2015 und 2016 um über 50 Prozent auf 848 registrierte Fälle im 2016 zugenommen, berichtet das ICTjournal. Nach Angaben der Waadtländer Polizei werden sogar 60 Prozent aller Betrugsfälle im Internet begangen, wie es weiter heisst.