Arbeitsplatz der Zukunft: Die IT ist immer noch eine Herausforderung
Die grössten Herausforderungen für den Arbeitsplatz der Zukunft sind die IT-Infrastruktur und die Akzeptanz der Mitarbeiter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von IDG Research.
IDG Research hat im Auftrag des Düsseldorfers Telkos Sipgate eine Studie zum Arbeitsplatz der Zukunft durchgeführt. IDG befragte dafür im Juni 628 Firmen in der DACH-Region. Auch Cisco, United Planet, Dimension Data, KG und HP waren an der Studie beteiligt.
New Work vs. IT-Sicherheit
Laut der Studie ist New Work nach der IT-Sicherheit die wichtigste Herausforderung der befragten Unternehmen. Auf Platz drei stehe die Personalentwicklung. Auch in der vergangenen Studie kursierte der Arbeitsplatz der Zukunft zwischen der IT-Sicherheit und der Personalentwicklung auf Platz zwei.
Für Mitarbeiter bis 29 Jahre hat das Thema New Work eine höhere Bedeutung als für Mitarbeiter ab 50 Jahren. Für sie sei die IT-Sicherheit wichtiger. Bei jüngeren Mitarbeitern spiele sie hingegen nur eine zweitrangige Rolle, heisst es in der Studie.
Vor allem ältere Mitarbeiter wollen mehr Flexibilität. Knapp 60 Prozent der über 40-Jährigen ordneten das Thema auf den obersten zwei von acht Prioritätsstufen ein. Bei den Mitarbeitern unter 40 sinkt der Wert auf 50 Prozent. Jüngere wünschen sich eher eine exzellente IT-Ausstattung und schnellere Netzanbindungen.
Top-Manager tragen Verantwortung
Rund 28 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, bei der Entwicklung zum Arbeitsplatz der Zukunft "relativ weit fortgeschritten" zu sein. 2017 lag der Wert bei 40 Prozent. Nur 10 Prozent der Unternehmen sehen sich aktuell als Vorreiter im Bereich New Work. Im vergangenen Jahr waren es noch 20,6 Prozent.
44 Prozent der Top-Manager sagten hingegen, dass ihr Unternehmen auf dem Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft "weit fortgeschritten" sei. Sie tragen grösstenteils die Verantwortung für die Entwicklung und Umsetzung der New-Work-Konzepte. In jeder dritten Firma seien die Top-Manager federführend beim Thema.
IDG fragte die Unternehmen auch, ob sie eine dezidierte Strategie für die Umsetzung neuer Arbeits- und Mobilitätskonzepte fahren. 60 Prozent der Top-Manager beantworteten diese Frage mit Ja. Bei den IT-Managern waren es allerdings nur 23 Prozent, bei den Führungskräften aus den Fachabteilungen gar nur 21 Prozent.
Technologische und organisatorische Herausforderungen
Was ist die grösste technologische Herausforderung auf dem Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft? Für 51 Prozent der Führungskräfte ist es die IT-Infrastruktur. Die technologischen Herausforderungen haben sich laut den Autoren der Studie gegenüber dem letzten Jahr nicht verändert. 49 Prozent der Befragten sagten, die Datensicherheit sei die grösste Herausforderung, für 45 Prozent ist es Security generell.
43 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, die grösste organisatorische Herausforderung sei die Akzeptanz des Modernisierungsprozesses bei den Mitarbeitern. An zweiter Stelle steht ihre Weiterbildung. Im vergangenen Jahr waren die wichtigsten Aufgaben das Entwickeln und Einführen neuer Arbeitszeitmodelle und die Veränderung der Unternehmenskultur.
Mitarbeiter sehen mehr Chancen als Risiken
Nur rund 31 Prozent der Unternehmen gaben vor einem Jahr an, ihre Mitarbeiter regelmässig über den Transformationsprozess zum Arbeitsplatz der Zukunft zu informieren. Heute seien es knapp 38 Prozent. 40 Prozent der Führungskräfte gaben an, Bedarfsanalysen bei den Mitarbeitern durchgeführt zu haben. Knapp die Hälfte habe die Mitarbeiter zumindest befragt. Die Mitarbeiter sehen das aber anders: Nur 20 Prozent sagten, befragt worden zu sein - und fast genauso viele gaben an, dass sie nicht zu Rate gezogen wurden.
Für 55 Prozent der Mitarbeiter überwiegen die Chancen gegenüber den Risiken, 27 Prozent sehen mehr Risiken als Vorteile. Rund 47 Prozent der Mitarbeiter sehen die wichtigsten Chancen in einer besseren Work-Life-Balance und mehr Freiheit. 43 Prozent gaben an, dass zeitlich ungebundenes Arbeiten die grösste Chance sei. Für 41 Prozent ist es der einfache Zugriff auf Informationen.
Das grösste Risiko sehen die Befragten mit 46 Prozent in der Abhängigkeit von IT und Internetverbindung. Auf dem zweiten Rang landet die Angst, immer für die Kunden verfügbar sein zu müssen. Auch hier gab es seit der letzten Erhebung keine Veränderung.