NEC präsentiert Drohne für Menschen – und ist damit nicht alleine
NEC entwickelt eine Drohne, die bis zu zwei Menschen transportieren und einst den Strassenverkehr entlasten soll. Ähnliche Ideen werden derzeit von vielen Unternehmen erforscht. Auf eine kommerzielle Inbetriebnahme wartet man aber ebenso wie auf gesetzliche Regulierung.
Auf dem Weg zur Arbeit nicht mehr im Stau stehen, sondern einfach drüber fliegen. Wenn es nach NEC geht, soll dies schon 2026 möglich sein. Das japanische Unternehmen entwickelt derzeit eine besondere Drohne, die zwei Menschen befördern kann. Anfang August tauchte ein Video auf, welches erste Flugversuche des Prototyps zeigt. "Es war in einem Käfig eingesperrt und schwebte nur etwa eine Minute lang, aber es flog", kommentiert "Bloomberg" das Debut des "fliegenden Autos".
Entlastung im dichten Strassenverkehr
Die Passagier-Drohne wiege gerademal 150 Kilo, berichtet "Digitaltrends.com", und sollte einst zwei Menschen gleichzeitig befördern können. Das Unternehmen Cartivator, an welches NEC die Herstellung der Maschine auslagert, will 2026 mit der Massenproduktion starten.
In Japan werden Entwicklungen wie jene bei NEC nicht nur beobachtet, sondern auch politisch gefördert: Gemäss der technologischen Agenda des Landes sollten schon 2023 Güter mittels Drohnen zugestellt werden, schreibt Bloomberg, und spätestens 2030 könnten Menschen mit ihnen fliegen. Auch weitere Orte, darunter Singapur oder Dubai, hätten Interesse an solchen Plänen bekundet, schreibt das Nachrichtenportal weiter. Für dicht besiedelte Länder wie Japan ergebe das durchaus Sinn, sagt ein NEC-Mitarbeiter dazu, denn fliegende Autos könnten dort den Strassenverkehr entlasten.
Projekte auf der ganzen Welt
Derweil ist NEC bei weitem nicht das einzige Unternehmen, welches an neuen Fluggeräten tüftelt. Eine bei Digitaltrends veröffentlichte Liste umfasst exemplarisch 10 weitere Unternehmen. Darunter sind bekannte Namen wie Uber oder Kitty Hawk. Viele dieser Unternehmen geben auch an, erste Prototypen gefertigt zu haben.
Wirklich eingesetzt, geschweige denn für den grossen Markt produziert, wird derzeit noch keine dieser Erfindungen. Auch erst im Anfangsstadion befinden sich Gesetzesänderungen, die den Betrieb der fliegenden Autos regulieren sollen. Denn solange Passagierdrohnen den gesetzlichen Status klassischer Flugzeuge haben, werden sich die Visionen der Hersteller nur schwerlich umsetzen lassen.
Normale Drohnen – jene, die nur Güter transportieren – sorgten in der Schweiz zuletzt für negative Schlagzeilen, als Transportdrohnen der Schweizerischen Post vom Himmel fielen. Mehr zu diesen Vorfällen lesen sie hier.