Walliser Kantonspolizei erhält eine neue Cybercrime-Abteilung
Die Kantonspolizei Wallis schafft eine Abteilung zur Bekämpfung von Cyberkriminalität. Sie soll mit 12 Stellen besetzt werden.
Die Walliser Kantonspolizei stockt ihr Personal auf. Das Kantonsparlament hat Mitte Februar grünes Licht gegeben, insgesamt 40 neue Vollzeitstellen zu schaffen, wie es in einer Mitteilung der Kantonspolizei heisst. Es habe damit auf ein Postulat der Thematischen Kommission für die öffentliche Sicherheit aus dem Jahr 2019 reagiert.
Es sei jetzt die richtige Zeit, die Kantonspolizei neu zu strukturieren, erklärte der zuständige Staatsrat Frédéric Favre laut "Walliser Bote" an einer Telefonkonferenz. Zudem gelte es, neuen Entwicklungen in der Kriminalität gerecht zu werden. Demnach nehmen typische Cyberdelikte, Betrug, Beschimpfung oder illegale Pornografie, zu, schreibt die Zeitung unter Berufung auf die Schweizerische Kriminalstatistik.
Entsprechend will die Kantonspolizei eine neue Abteilung für Cybercrime schaffen, die mit 12 der 40 Vollzeitstellen besetzt werden soll. Die Abteilung habe die Aufgabe, die Bekämpfung der Internetkriminalität zu optimieren, schreibt die Zeitung und fügt an, dass im Wallis vergangenes Jahr 650 Straftaten in diesem Bereich begangen worden seien.
Gefragt, wie viele Ressourcen die Walliser Kantonspolizei derzeit zur Bekämpfung der Internetkriminalität einsetzt, schreibt die Behörde: "Derzeit ist eine aus drei Mitarbeitern bestehende Gruppe mit den Ermittlungen im Kampf gegen Cyberkriminalität betraut. Sie wird täglich von den Ermittlern der Kriminalpolizei unterstützt." Die neue Abteilung soll ab dem Jahr 2022 schrittweise eingeführt werden.
Gemäss dem Walliser Boten will die Polizei die weiteren Vollzeitstellen zur Bekämpfung von Strassenkriminalität, zur Überwachung von Querulanten und der Verbesserung der Weiterbildung einsetzen.
Schon länger unterhält die Kantonspolizei St. Gallen ein Kompetenzzentrum Cybercrime. Vor zwei Jahren hat sie erstmals über die Tätigkeiten der Stelle informiert. Dafür bekundete unlängst der Kanton Baselland Mühe damit, Fachkräfte für seine Fachstelle gegen Cyberkriminalität zu finden. Schuld daran sollen vergleichsweise tiefe Löhne sein. Gleichzeitig macht dem Kompetenzzentrum aber auch veraltete Technologie zu schaffen.