Cyberangriff auf belgische Verwaltung
Die Websites und Dienste von rund 200 belgischen Regierungsorganisationen wurden am Dienstag, 4. Mai, ganz oder teilweise vom Internet abgeschnitten. Der Grund: eine DDoS-Attacke, die auf Belnet abzielte. Der Vorfall konnte behoben werden und es gibt keine Hinweise auf Infiltrationen oder Datenverluste.
In Belgien sind etwa 200 Regierungsorganisationen Opfer eines Cyberangriffs geworden. Eine aggressive DDoS-Kampagne störte die Verbindung zu Websites und Diensten von Universitäten, öffentlichen Verwaltungen, Forschungsinstituten und Krankenhäusern. Der Angriff ereignete sich laut dem belgischen Nachrichtendienst RTBF am 4. Mai. Er zielte demnach auf das Netzwerk von Belnet. Auf seiner Website beschreibt sich der Anbieter als "bevorzugter Konnektivitätspartner für Hochschulen, Forschung und Behörden".
Angriff unter Kontrolle
Wie Belnet in einer Mitteilung ausführt, wurden die betroffenen Organisationen durch den DDoS-Angriff ganz oder teilweise vom Internet abgeschnitten. Der Dienstleister betont, dass er umgehend seine Krisenverfahren aktiviert habe. Der Angriff sei nun unter Kontrolle, so Belnet.
"Belnet investiert kontinuierlich in die Cybersicherheit. Der gestrige DDoS-Angriff war jedoch so schwer, dass unser gesamtes Netzwerk ausser Betrieb war. Die Tatsache, dass die Täter ihre Taktik ständig änderten, machte es noch schwieriger, den Angriff zu neutralisieren", erklärt Dirk Haex, CTO bei Belnet.
Täter noch unbekannt
Es ist bekannt, dass DDoS-Angriffe, die ein Netzwerk lahmlegen, oft lediglich von einem anderen Angriff ablenken sollen, der darauf abzielt, Systeme zu infiltrieren. Laut Belnet gibt es jedoch vorerst keine Hinweise darauf, dass die Cyberkriminellen ein Netzwerk infiltriert hätten.
Laut RTBF hat Belnet Strafanzeige erstattet. Die belgische Bundesanwaltschaft habe sich der Untersuchung des Vorfalls und der Identifikation der Täter angenommen, so RTBF weiter. Die Täter wurden noch nicht identifiziert.
Der Angriff hat eine Reihe von Regierungsorganisationen und -diensten schwer gestört. Der Nachrichtendienst RTBF berichtet, dass im belgischen Bundesparlament eine Reihe von Ausschüssen gestrichen wurden. Auch die Online-Buchungssysteme für Impfstellen seien vom Cyberangriff betroffen.
Auch hierzulande häufen sich Meldungen über Cyberangriffe. So wurde unlängst die Gewerbeschule Basel Opfer einer Cyberattacke. Eine Ransomware hatte sich wohl per E-Mail eingespeist. Mehr dazu finden Sie hier.
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