Facebook bringt Geschäftsmeetings auf die VR-Brille
Mit Horizon Workrooms stellt Facebook eine VR-Anwendung zur Durchführung von Geschäftsbesprechungen vor. Das Unternehmen sieht darin eine Alternative zu Videokonferenzen und einen ersten Schritt zur Entwicklung eines Metaversums.
Facebook hat eine neue VR-App für Geschäftsmeetings vorgestellt. Sie heisst Horizon Workrooms und ermöglicht Besprechungen für bis zu 50 Teilnehmende. Die App läuft auf der VR-Brille Oculus Quest 2, die auch hierzulande erhältlich ist. Es soll aber auch möglich sein, via Webcam an einem Meeting teilzunehmen, schreibt das Unternehmen in einem Blogbeitrag. Intern verwende man Horizon Workrooms schon eine Weile, heisst es weiter, und die App sei eine der besten Möglichkeiten, gemeinsam zu arbeiten, wenn man physisch nicht zusammen sein könne.
Hybride Integrationen, Whiteboards und Avatare
Horizon Workrooms kommt mit diversen Funktionen zur Desktop-Integration, etwa mit der Möglichkeit, auf Dokumente auf dem Computer zuzugreifen, den Bildschirm zu teilen und Tastatureingaben auf die virtuelle Umgebung zu übertragen.
Jeder virtuelle Raum verfügt über ein Whiteboard, auf dem man mit der Fernbedienung des VR-Headsets schreiben und zeichnen kann. Jeder Besprechungsraum soll sich individuell konfigurieren lassen. Auch die Avatare sind nach belieben anpassbar. Einladungen zu virtuellen Besprechungen können via Outlook oder Google Calendar verschickt werden.
Mit der Fernbedienung des Headsets kann man auf dem Whiteboard schreiben und zeichnen. (Source: Facebook)
Erster Schritt zum Metaversum
Horizon Workrooms ist nicht der erste Vorstoß von Facebook in die Berufswelt. Seit 2017 hat das Unternehmen sein Virtual-Reality-Angebot neu auf den Unternehmensmarkt ausgerichtet und 2020 VR for Business auf den Markt gebracht.
Facebook bietet auch Workplace an, eine Profi-Version seines sozialen Netzwerks, die unter anderem von Nestlé genutzt wird.
Für Facebook-CEO Mark Zuckerberg ist Horizon Workrooms jedoch vor allem ein erster Meilenstein in seinem Traum von der Schaffung eines Metaversums, einer Art hybriden Universums der Sozialisierung, Arbeit und Unterhaltung, in dem virtuelle und erweiterte Realität miteinander verschmelzen und auf das alle gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklungen von Facebook zusteuern sollen. "Wenn wir das richtig machen, denke ich, dass wir in den nächsten fünf Jahren den Übergang von einer Social-Media- zu einer Metaversum-Firma schaffen werden", erklärte der Facebook-CEO vor ein paar Wochen in einem großen Interview mit The Verge.
Auch andere Unternehmen tüfteln an VR-Konzepten für die Geschäftswelt. So stellte etwa Tech-Gigant Microsoft im Rahmen seiner Konferenz Ignite 2021 die Plattform Mesh vor. Mit ihr lassen sich virtuelle Events durchführen. Mithilfe von AR-Technologie und VR-Headsets erscheinen die Teilnehmenden als Avatare oder Hologramme, wie Sie hier lesen können.