PTAC-Partnerschaft

Huawei trickst, um US-Sanktionen zu umgehen

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von Silja Anders und lha

Huaweis Smartphone-Geschäft hat aufgrund der US-Sanktionen einen Einbruch erlitten. Nun plant der chinesische Hersteller, seine Handy-Designs an Dritte zu lizenzieren, um den Zugang zu wichtigen Komponenten zu sichern.

(Source: Huawei)
(Source: Huawei)

Huawei hat durch die US-Sanktionen einen Einbruch im Smartphone-Geschäft erlitten. Seit September 2020 werden keine Chips mehr für den chinesischen Hersteller produziert. Huawei wurde von den USA auf die schwarze Liste gesetzt und erhält nun wichtige Komponenten nicht mehr. Wie "Bloomberg.com" berichtet, scheint der Tech-Riese jetzt aber ein Schlupfloch gefunden zu haben. Huawei wolle seine Designs künftig an eine Abteilung der staatlichen China Postal and Telecommunications Appliances, kurz PTCA, lizenzieren. Diese werde dann versuchen, Komponenten zu kaufen, die aufgrund der schwarzen Liste aus der Trump-Ära für China gesperrt sind. Xnova, wie die Abteilung heisst, verkauft bereits jetzt Nova-Telefone von Huawei im Onlineshop. Im Rahmen der Partnerschaft werde Xnova selbst gebrandete Geräte auf der Basis des Huawei-Designs anbieten.

Auch der chinesische Telekommunikationsausrüster TD Tech plant, die Huawei-Designs unter dem eigenen Markennamen zu verkaufen, wie es weiter heisst. Die Verhandlungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Mit diesem Schritt will Huawei versuchen, die US-Sanktionen zu umgehen und das Smartphone-Geschäft wieder voranzutreiben. Die Restriktionen führten dazu, dass die USA dem chinesichen Hersteller den Zugang zum Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing, den Android-Apps von Google und den 5G-Funkmodems von Qualcomm verweigerte. Das hatte Konsequenzen für den Smartphone-Absatz von Huawei und der Umsatz sank in vier aufeinanderfolgenden Quartalen.

Bereits erste Massnahmen getroffen

2020 verkaufte das Unternehmen seine Untermarke Honor an eine Genossenschaft, die von einem staatlichen Unternehmen in Shenzhen geleitet wurde, und befreite das Unternehmen damit von den US-Sanktionen. Honor ist nun in der Lage, Komponenten von Zulieferern wie Qualcomm zu kaufen, wie "Bloomberg" Chief Executive Officer George Zhao zitiert. Der Erfolg dieser Ausgliederung habe Huawei ermutigt, neue Partnerschaften zu suchen, um sein Verbrauchergeschäft am Leben zu erhalten. Nach dem Verkauf von Honor versuchten die USA vergebens, auch Honor auf die Liste der "Entities of Concern" zu setzen. Sie vermuteten ein Schlupfloch von Huawei, um an die nötigen Komponenten heranzukommen.

Ingenieure bei Huawei hätten bereits damit begonnen, die Schaltkreise einiger bekannter Smartphones umzugestalten. Diese seien zuvor von den firmeneigenen HiSilicon-Chips angetrieben worden, damit sie an die Prozessoren von Qualcomm oder Mediatek angepasst werden können, berichtet "Bloomberg". Huawei gehe davon aus, dass die Partnerschaften den Absatz von Smartphones - einschliesslich der eigenen und der von Partnern verkauften Modelle - im nächsten Jahr auf mehr als 30 Millionen Einheiten steigern könnten.

Die Regierung Biden hat laut "Bloomberg" keine Anzeichen für eine Lockerung der gegen Huawei verhängten Sanktionen gezeigt.

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