Cisco partnert mit Nvidia und zeigt KI-Lösungen
Cisco stellt an der Cisco Live EMEA in Amsterdam zahlreiche Neuerungen vor. So partnert das Unternehmen im Bereich KI mit Nvidia. Ausserdem gibt es neue Features für die Bereiche Webex, Security Cloud und Networking Cloud.
Cisco hält vom 6. bis zum 8. Februar 2024 in Amsterdam seine Konferenz Cisco Live EMEA ab. Auf seinem wichtigsten Technologieevent für Europa zeigt der US-amerikanische Hersteller neue Funktionen und Features für viele Bereiche. Im Vordergrund steht wie so oft das Thema künstliche Intelligenz.
Partnerschaft mit Nvidia
Im Rahmen der Veranstaltung kündigten Cisco und Nvidia eine Partnerschaft an. Gemeinsam wollen die Unternehmen KI-Infrastrukturlösungen für Rechenzentren bereitstellen, die einfach zu implementieren und zu verwalten sind, wie Ciscos mitteilt. Die Lösungen sollen eine enorme Rechenleistung bieten, die Unternehmen im KI-Zeitalter benötigen. Cisco soll seine Erfahrungen im Bereich Ethernet-Netzwerke sowie sein Partner-Ökosystem in die Partnerschaft einbringen, heisst es weiter. "Die Kombination von Nvidia-Grafikprozessoren und -Software mit Ciscos Servern und Ethernet-Switchen sowie gemeinsam validierten Referenzarchitekturen wird unseren Kunden helfen, die Leistung von KI-basierten Innovationen freizusetzen", sagt Chuck Robbins, Vorsitzender und CEO von Cisco.
Die aktuellen Tensor-Core-GPUs von Nvidia seien in Ciscos M7-Generation von UCS-Rack- und Blade-Servern, einschliesslich Cisco UCS X-Series und UCS X-Series Direct, erhältlich. Nvidia Enterprise (NVAIE) Software-Frameworks, vortrainierte Modelle und Nvidia Workbench-Entwicklungstools für Produktions-KI, sind nun laut Mitteilung auf der globalen Preisliste von Cisco verfügbar. Mit Cisco Nexus Dashboard und Cisco Intersight will das Unternehmen zudem die Verwaltung und den Betrieb von KI-Infrastrukturen on-Prem und in der Cloud vereinfachen. Thousand Eyes soll Digital Experience Monitoring mit KI-Workloads bieten und damit Einblicke und automatisierte Behebung von Problemen in der Cloud und in lokalen Netzwerken bieten.
Übrigens: Swisscom spannt in Sachen KI ebenfalls mit Nvidia zusammen. Gemeinsam will man Supercomputer in der Schweiz entwickeln.
KI in der Security
In der eigenen Security Cloud setzt Cisco ebenfalls weiter auf KI, wie es in der Mitteilung heisst. Dazu zählen laut dem Unternehmen unter anderem neue KI-basierte Analysen für Cisco Identity Intelligence. Dabei führe man einen Ansatz ein, der Identity, Networking und Security zusammenführt. Dieser soll den Identitäts-Stack von Unternehmen besser vor fortschrittlichen Angriffen schützen und das blinde Vertrauen zwischen Authentifizierungs- und Zugangslösungen vermeiden.
Cisco Identity Intelligence basiere auf einem leistungsstarken Identitätsgraphen, der Daten aus vielen bestehenden Drittanbieter-Quellen abrufe, die Identitäten und Zugänge verwalten. KI-basierte Verhaltensanalysen sollen Unternehmen helfen, abgestufte Massnahmen zu ergreifen. Sie stellen etwa eine Identität unter Quarantäne, beenden aktive Sitzungen oder isolieren das Netzwerk mit der Cisco Identity Services Engine (ISE), wie der Anbieter schreibt. Cisco Identity Intelligence wird ab Juli 2024 verfügbar sein.
Motific für die GenAI-Implementierung
Cisco präsentiert zudem Cisco Motific. Mit Hilfe der Lösung sollen IT- und Sicherheitsteams schnell vertrauenswürdige GenAI-Funktionen in ihren Unternehmen bereitstellen können. Motific verkürze die Bereitstellungszeiten für GenAI von Monaten auf Tage. Dies durch eingebaute Compliance-Kontrollen, wie Cisco schreibt. Die Lösung biete ausserdem integrierte Richtlinienkontrollen. Unternehmen könnten sie innerhalb weniger Tage verwenden oder anpassen, um mit den sich verändernden Richtlinien Schritt zu halten. Die automatisierten Kontrollen würden sensible Daten schützen, Prompt Injection verhindern und Zugriffskontrollen bieten. Das Produkt verhindere auch die Nutzung von Schatten-KI in Unternehmen, schreibt Cisco. Es decke den Einsatz nicht zertifizierter GenAI-Funktionen von Drittanbietern auf und helfe IT-Administratoren, zertifizierte und konforme Alternativen bereitzustellen.
KI in Videokonferenzen
Cisco boostet auch seine Konferenzlösung Webex mit zusätzlichen KI-Funktionen. So seien nun neue Cisco AI Assistant-Funktionen in der Webex Suite und im Contact Center verfügbar. Darunter sind Zusammenfassungen von Meetings, Vidcasts und Gesprächen sowie Catch Me Up, vorgeschlagene Antworten, Änderung des Sprachstils, Nachrichtenübersetzung und Erkennung von Agenten-Burnout.
Automatische Zusammenfassungen von Calls und Meetings seien jetzt allgemein verfügbar. Catch me Up könne auch während laufenden Meetings Zusammenfassungen erstellen, um später zugestiegene Teilnehmende auf den aktuellen Stand zu bringen. Cisco HD Voice unterstützt die Tonqualität in Calls und entfernt Hintergrundgeräusche. Der KI-Assistent für die Webex Suite soll ausserdem das Messaging verbessern, etwa durch Antwortvorschläge und die Möglichkeit, eine Nachricht umzuformulieren, ihren Tonfall zu ändern und sie sogar automatisch zu übersetzen.
Neuerungen in der Networking Cloud
Im Bereich Networking Cloud stellt Cisco ebenfalls einige Neuerungen vor. Mit Cloud Monitoring für Catalyst Wireless können Kunden laut Mitteilung ausgewählte Catalyst Wireless-Geräte im Meraki-Dashboard anzeigen und verwalten. Dies biete ihnen eine vollständige, über die Cloud verwaltete Sicht auf ihre Zugangsnetzwerke. Cloud Monitoring für Catalyst Wireless unterstützt laut Cisco die Catalyst 9800 Wireless Controller und die meisten Catalyst Wi-Fi 5 Wave 2, Wi-Fi 6 und Wi-Fi 6E Access Points.
Cisco integriert ausserdem seine Networking- und Security-Cloud-Plattformen tiefergehend, wie es weiter heisst. Dies biete einen einheitlichen Ansatz für das Netzwerk- und Sicherheitsmanagement sowie ein automatisiertes Monitoring der digitalen Erfahrung. Die Integration liefere Einblicke in die Metriken für Netzwerk-, Geräte- und Anwendungsperformance. Sie ist mit Cisco Catalyst SD-WAN und Thousand Eyes verfügbar.
Für Industrieunternehmen hat Cisco laut Mitteilung verbessertes Sicherheits-Reporting für OT-Anlagen in petto. Diese Firmen können nun den Security Posture Report nutzen, um Details über den Bestand an OT-Anlagen, Schwachstellen und Cyberrisiken zu erhalten und so ihre Angriffsfläche zu verringern. Diese Funktionen seien mit Cisco Cyber Vision und als Teil der gehärteten, industrietauglichen Router, Switches und Firewalls verfügbar.
Auf seiner Hausmesse in Las Vegas präsentierte Cisco bereits im Sommer 2023 zahlreiche KI-Funktionen, wie Sie hier lesen können.