Stadt Bern will Datenmanagement vereinheitlichen
Die Stadt Bern will ihren digitalen Service public ausbauen und ihr Datenmanagement effizienter gestalten. Zu diesem Zweck beantragt der Berner Gemeinderat einen Kredit von 1,4 Millionen Franken.
Mit dem Programm "Data Excellence" will die Stadt Bern die Rahmenbedingungen für den Ausbau des digitalen Service public schaffen. Ziel ist es, dass Bevölkerung und Wirtschaft besser von öffentlichen Dienstleistungen profitieren können. Die Voraussetzung dafür ist ein einheitliches und effizientes Datenmanagement.
Davon ist die Stadt Bern allerdings noch weit entfernt. Zurzeit sind die Daten in verschiedenen Systemen (z.B. SAP), Datenbanken (z.B. Einwohnerregister), in hunderten Fachapplikationen, auf städtischen Laufwerken und zunehmend in der M365-Cloud gespeichert, wie aus einem Vortrag (PDF) des Gemeinderats an den Stadtrat hervorgeht. Zudem würden die Daten auf unterschiedliche Weise bewirtschaftet. Dementsprechend begrenzt sei auch der Nutzen, der sich aus den Daten ziehen liesse.
Cloud-Migration voranbringen, Once-Only-Prinzip umsetzen
Das soll sich nun aber ändern. Der Berner Gemeinderat beantragte zu diesem Zweck einen Kredit von 1,4 Millionen Franken. Zum einen soll es mit der Migration der Datenbestände in die Microsoft-Cloud respektive in die richtigen Fachapplikationen vorwärts gehen, zum anderen braucht es ein Konzept für ein Datenmanagement, das einen sicheren und rechtskonformen Umgang mit Daten gewährleistet und einen maximalen Nutzen garantiert.
Ein effizientes Datenmanagement bedeutet hierbei in erster Linie: keine Doppelspurigkeiten. Der Datenaustausch soll nach dem Once-Only-Prinzip stattfinden. Das heisst: Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen sollten bei Amtswegen nicht mehrmals dieselben Daten vorlegen müssen. Das funktioniert allerdings nur, wenn die vorhandenen Daten und Datenbanken interoperabel sind.
Dementsprechend enthält das Programm “Data Excellence” Bestimmungen zur Datenbewirtschaftung entlang des gesamten Zyklus, also von der Entstehung über die Archivierung bis hin zur Löschung von Daten, wie es weiter heisst. Ebenfalls vorgesehen seien Massnahmen, um die Datenkompetenzen der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung zu fördern. Künftig soll es möglich sein, Daten “massgeschneidert” und bedarfsgerecht “in der geforderten Zeit und in der nötigen Qualität bereitzustellen”, wie es im Dokument des Berner Stadtrats heisst.
Übrigens: In den Städten Basel, Bern und Zürich soll eine Mobilitätsplattform entstehen, über die Nutzerinnen und Nutzer Trambillette, Leihvelos, Carsharing-Angebote und mehr buchen und bezahlen können. Der Start ist für 2025 geplant. Die Kosten von rund 18,2 Millionen Franken wollen sich die Städte teilen.