Infomaniaks neues RZ heizt der Region ein
Infomaniak hat in Genf ein neues Rechenzentrum eingeweiht. Dieses betreibt der Schweizer Hoster mit erneuerbarer Energie. Zudem speist das RZ bis zu 1,7 Megawatt an Energie ins kantonale Fermwärmenetz ein.
"Sinnbild für technologische Innovation und Nachhaltigkeit" – mit diesen Worten beschreibt Infomaniak sein neues Rechenzentrum D4. Der Schweizer Hoster hat es Ende Januar 2025 offiziell eingeweiht. Die Anlage befindet sich in einem Genfer Wohngebiet im Untergeschoss der partizipativen und umweltbewussten Genossenschaft La Bistoquette, wie das Unternehmen mitteilt.
In der Mitteilung nennt Infomaniak ein paar Besonderheiten des neuen Rechenzentrums. So gibt das Unternehmen an, 100 Prozent des vom Datacenter verbrauchten Stroms wieder zu verwenden. Dies sei anders als bei bestehenden Projekten, die einen Bruchteil ihres Verbrauchs wiederverwerten, schreibt der Hoster.
Konkret speist Infomaniak Abwärme in das kantonale Fermwärmenetz ein. Bei Volllast seien es 1,7 Megawatt, was jährlich 14,9 Gigawattstunden entspreche, schreibt Infomaniak. Damit könnten jährlich 6000 Minergie-A-Haushalte beheizt werden oder 20'000 Personen täglich 5 Minuten duschen.
Durch die Ableitung der Wärme wiederum entsteht im Rechenzentrum kälteres Wasser. Mit diesem kühlt Infomaniak seine Server. Damit werde eine herkömmliche Klimatisierung überflüssig, erklärt das Unternehmen.
Dokumentation zum Nachbauen
Infomaniak hält fest, dass das neue RZ derzeit nur 25 Prozent seiner Kapazität nutze. Erst 2028 soll es voll ausgelastet werden. Zu dieser Zeit werde es rund 10'000 Server auf einer Grundfläche von 1800 Quadratmetern unterirdisch beherbergen. Diese unterirdische Bauweise ist eine weitere vom Unternehmen hervorgehobene Besonderheit: D4 "hat keine Auswirkungen auf das Stadtbild", heisst es dazu.
Das Infomaniak-RZ wurde von Forschenden der UNIL, dem IMD und der EPFL begleitet und dokumentiert. Die Ergebnisse sind öffentlich zugänglich. Dazu gehört auch ein technischer Leitfaden, in dem erläutert wird, wie dieses Datacenter-Modell reproduziert werden kann.
Auf Softwareebene stellte Infomaniak unlängst eine KI-Plattform vor, die den Datenschutz gemäss schweizerischen und europäischen Standards gewährleistet. Die Nutzung erfolgt über Web-App oder API, wobei alle Daten in der Schweiz bleiben. Mehr dazu lesen Sie hier.